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19. Februar 2009 Der Standard

Das Bürohaus wird zum Kraftwerk

Die „Energy Base“ in Wien-Floridsdorf spielt energietechnisch alle Stückerln. Das Passiv-Bürohaus hat eine Fassade, die Strom produziert - und sogar die Straßenleuchten davor beziehen ihre Energie von der Sonne.

Bei der „Energy Base“ in Wien-Floridsdorf kann man einen Blick in die Energie-Zukunft werfen. Nähert man sich dem Bürogebäude in der Siemensstraße, fällt zunächst einmal der „Champ“ ins Auge: eine schmale, coole Leuchte, mit einem schlanken, dunklen Zylinder oben drauf - aus dem es nächtens unten herausleuchtet.

Der „Champ“ ist die neueste Entwicklung des Wiener Unternehmens Hornbachner Energie Consulting (HEI) - eine Fotovoltaik-Straßenleuchte, die ohne ausladende Modulflächen auskommt: Die hocheffizienten Module sind oben im gehärteten Glasrohr integriert. Diese Sonnenstrom-Elemente liefern sogar im Winter bei diffusem Licht genügend Strom.

Denn das Licht dieser im Vorjahr präsentierten Straßenlampen wird von LED-Dioden gespendet, die mit ihrer speziell entwickelten Linsenoptik besonders energiesparend punktgenau leuchten. Und das besonders lang. Unter Volllast rund 50.000 Stunden lang - bei Teillast sogar mehr als doppelt so lang.

„Die Nachfrage ist bereits enorm, vor allem in Südeuropa und im Mittleren Osten“, berichtet HEI-Gründer Dieter Hornbachner im Standard-Gespräch. Denn die Vorteile liegen auf der Hand: Neben der ökologischen Energiegewinnung, der langen Lebensdauer und dem geringen Wartungsaufwand ersparen sich die Auftraggeber auch Installationskosten - schließlich muss man nicht mehr aufgraben und Leitungen verlegen.

Energietechnik der Zukunft

Doch auch der ganze Bürokomplex hinter diesen Leuchten ist energietechnisch zukunftsweisend. Vor der Errichtung der „Energy Base“ hatte der Auftraggeber Wiener Wirtschaftsförderungsfonds rund um die planenden „POS architekten“ ein Expertenteam zusammengeführt, das exemplarisch aufzeigte, was im Bürobau künftig energietechnischer Standard sein wird.

Zum einen wurde bewiesen, dass auch Bürobauten im Passivhaus-Standard errichtet werden können. Sprich: Mithilfe von Wärmeschutz, Luftdichtheit und kontrollierter Lüftung mit Wärmerückgewinnung wird der Heizbedarf dieses Gebäudes minimiert. Das Bisschen, was noch zusätzlich für Heizen und Kühlen benötigt wird, kann problemlos mit Erdwärme abgedeckt werden.

Doch die „Energy Base“ ist gleichzeitig auch Kraftwerk und erzeugt Strom. Allerdings wurde die Fotovoltaik-Anlage nicht, wie sonst üblich auf dem Dach montiert: Es ist die Fassade, die den Strom Produziert. Die rund 400 Quadratmeter große Sonnenstrom-Anlage wurde in die gefaltete Südfront des Hauses integriert.

„Das Haus als Kraftwerk wird sicher ein Megatrend in der künftigen Energieversorgung werden“, ist auch Hornbachner überzeugt. Sein Unternehmen hat bereits bei anderen Projekten innovative und integrierte Sonnenstrom-Lösungen umgesetzt. Dafür wurden gemeinsam mit dem HEI-Partnerunternehmen „Ertex-Solar“ neuartige Fotovoltaik-Module entwickelt, die dieselben Eigenschaften wie Verbund-Sicherheitsglas aufweisen. So besteht beispielsweise beim neuen Gemeindezentrum von Ludesch (Vorarlberg) das Glasdach aus derartigen Fotovoltaik-Elementen.

Hornbachner ist überzeugt, dass „in 15 bis 20 Jahren Süd-, aber auch Ost- und West-Fassaden wenn möglich grundsätzlich für die Energieproduktion genützt werden“. Dieses Thema werde dann „auch den Wert der Immobilie mitdefinieren“. Die Mehrkosten für derartige „fotoaktive Fassadenbauelemente“ seien schon jetzt „nicht so dramatisch. Es ist nur noch eine Frage von Jahren, bis eine wirkliche Wirtschaftlichkeit erreicht wird und keine speziellen Förderungen mehr nötig sind.“

5. August 2004 Der Standard

NGO für Architektur in Armenvierteln

Wien - Begonnen hatte es heuer mit ein paar Studenten der TU Wien. Auf Initiative von Sabine Gretner und Thomas Fattinger vom Institut für Wohnbau und Entwerfen fuhr im Februar ein Studentengruppe nach Johannesburg, um dort im Township Orange Farm für die Ärmsten der Armen ein Zentrum für Behinderte aufzubauen.

Es sorgte für Furore und umfangreiche Berichte in den südafrikanischen Medien, wie dort ausschließlich mit lokalen Baustoffen neue Lösungen etwa für bessere Dämmung gefunden wurden. Prozess und Ergebnis werden ab heute, Donnerstag, bis 27. September bei der Ausstellung „Jo'burg Now!“ im Architekturzentrum Wien präsentiert.

Doch das soll erst der Anfang einer internationalen Bewegung gewesen sein. „Dieses Projekt hat derart sensationell funktioniert, dass ich eine große internationale NGO aufbauen will“, kündigt Grünen-Politiker Christoph Chorherr im STANDARD-Gespräch an. Die Bezeichnung S²ARCH steht für „Social and Sustainable Architecture“. Ziel ist es, vorerst in Europa und in den USA ähnliche Studentenprojekte zu unterstützen, „um aufzuzeigen, dass man mit wenig Geld, lokalen Baustoffen und guter Architektur soziale Verhältnisse verbessern kann“.

Studenten werden dabei eingeladen, Projekte für kommunale Einrichtungen in „Squatter Areas“, so genannten illegalen Massensiedlungen zu planen und selbst umzusetzen. Seien es Behinderteneinrichtungen, Schulen, Kindergärten, eine Bibliothek oder auch ein Kino.

„Immerhin leben zwei Drittel der Menschheit in solchen Verhältnissen“, erläutert Chorherr. Und da geht es etwa auch darum, einfachste architektonische Lösungen zu finden, wie man etwa im Sommer die Temperatur in Wellblechhütten von gemessenen 65 Grad auf unter 40 bekommt. Die Baustoffkosten sollen über Spenden finanziert werden, „und wir garantieren, dass 100 Prozent der Spenden dorthin fließen“, betont Chorherr.

Diesen Oktober werden bereits die Nachfolgeprojekte für 2005 in Südafrika präzisiert: TU-Studenten wollen nächsten Februar im Township Wohnhäuser für obdachlose Behinderte errichten. Die Architekturfakultät der Kunstuniversität Linz will Einrichtungen für geistig behinderte Kinder realisieren.

Wobei die Vorhaben nicht von S²ARCH selbst entwickelt werden. Für 2006 laufen bereits Gespräche mit internationalen Universitäten, die Vorschläge für Projekte auch außerhalb von Südafrika erarbeiten könnten.

20. Juli 2004 Der Standard

Der neue Zentralbahnhof am Rande der U-Bahn

Wien soll endlich einen internationalen Durchgangsbahnhof bekommen - der dann auch endlich zur U1-Station am Südtirolerplatz rückt. Gleichzeitig plant die Stadt aber eine neue U-Bahn in Richtung Süden, die den Bahnhof wieder links liegen lassen würde.

Wien - Montagvormittag wurden von ÖBB und Stadt Wien jene beiden Architekten (-Teams) präsentiert, die den endgültigen Masterplan für den neuen Zentralbahnhof „Bahnhof Wien“ und das dazugehörige Stadtentwicklungsgebiet erarbeiten sollen: Das Team Hotz/Hoffmann (Zürich/Wien) und der Wiener Architekt Albert Wimmer sollen gemeinsam den endgültigen Plan entwickeln, der Ende 2004 im Gemeinderat beschlossen werden soll.

Für die deutliche Trübung sorgten aber „unterschiedliche Auffassungen“, daraus wollte Norbert Steiner, der Leiter der ÖBB-Bahnhofsoffensive „gar kein Hehl“ machen. Denn: In guter alter Wiener Tradition soll wieder einmal eine U-Bahnlinie am Bahnhof vorbei errichtet werden.

Schon die U1 war seinerzeit abseits des Südbahnhofes am Südtiroler Platz errichtet worden. Dieses Planungsfiasko soll jetzt endlich behoben werden: Der Bahnhof Wien beendet das Kopfbahnhofkonzept der Monarchie. Süd- und Ostbahnhof werden aufgelassen und quer dazwischen der neue Durchgangsbahnhof errichtet. Damit können dann Fernzüge der Westbahn über Lainzer Tunnel und Bahnhof Wien direkt in Richtung Osten weiter fahren. Damit kommt das Bahnhofsgebäude endlich zur U1-Station.

Gleichzeitig laufen jetzt die Planungen für eine südliche U2-Verlängerung zum Wienerberg. Und so wie es derzeit aussieht, soll diese Trasse wieder den neuen Bahnhof Wien links liegen lassen.

„So erreichen wir rund 90.000 Menschen - sonst hätten wir nur ein Potenzial von etwa 47.000“, erläuterte Planungsdirektor Arnold Klotz am Montag.

„Hochwertig anbinden“

Der Zentralbahnhof müsse „hochwertig angebunden werden“, ärgert sich hingegen Steiner: „Dieser Bahnhof ist ab 2015 nicht nur europäischer Knoten, sondern auch die Verknüpfung aller S-Bahnen.“

Ein weiterer Streitpunkt zwischen Stadt und ÖBB: Das geplante Einkaufszentrum neben dem neuen Bahnhof. Laut Klotz würden „25.000 Quadratmeter möglich erscheinen“. ÖBB-Steiner: „Wenn man einen ordentlichen Metropolenbahnhof will, dann soll der auch alle Stückerln spielen.“ Er spricht von 40.000 Quadratmetern.

Die Entwürfe von Hotz/ Hoffmann und Wimmer haben einige Gemeinsamkeiten, wie etwa einen großzügigen Park, aber auch einige Unterschiede. Hotz/Hoffmann beschränken sich auf Bauhöhen bis 50 Meter, „um die Silhouette des Belvedere nicht zu stören“. Wimmer sieht Bauhöhen bis zu 90 Meter vor.

Der Bahnhof Wien soll in zwei Phasen bis 2008 und 2010 errichtet werden. Die Baukosten werden auf 420 Millionen Euro geschätzt, davon sind 257,3 Millionen Euro gesichert. Der Rest soll über die Verwertung der frei werdenden Grundstücke finanziert werden. Die Stadt schießt 46 Millionen für die technische- und 42 Millionen für die soziale Infrastruktur zu - wie etwa für Kindergarten, Volks-und Hauptschule.

16. April 2004 Der Standard

Palmers-Projekt neu gekleidet

Adolf Krischanitz gestaltet die Rückseite des Gerngross-Blocks: Für Transparenz steht die gläserne Fassade

Der Gerngross wollte gern größer werden - und das sorgte für mächtigen Wirbel im Bezirk. Nach massivem Widerstand wurden die großzügigen Ausbaupläne der Gerngross-Gruppe für die Palmers-Liegenschaft in der Lindengasse 11-15 schließlich auf Eis gelegt.
Die Palmers AG wiederum hat nun die Planungen wieder aufgetaut, neu überdacht und das Vorhaben reduziert. Außerdem sollten die „Bebauungspläne so transparent wie möglich ablaufen“, wie Palmers-AG-Vorstand Martin Neidthart betont. Daher initiierte er einen geladenen Wettbewerb, in dessen Jury Vertreter der Stadt und der grüne Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger geladen wurden.

Die Loggia-Logen

Dieses Verfahren gewann nun Architekt Adolf Krischanitz. Für diese einstimmige Juryentscheidung habe letztendlich „ein optimaler Nutzungsmix aus Wohn-, Büro-, Geschäfts- und Erschließungsflächen sowie die Entwurfsidee des ,geschlossenen Hofes'“ gesprochen. Überdies werde "durch die zum Innenhof umlaufend angeordneten Loggienreihen eine nahezu ,logenartige' Situation assoziiert.
Die verbaute Fläche beträgt insgesamt mehr als 15.000 Quadratmeter, davon 8573 Quadratmeter Nutzfläche. Schwerpunkt bei diesem Neubauprojekt sind Wohnungen, die insgesamt eine Fläche von mehr als 7000 Quadratmetern einnehmen werden.

Begrünter Wohnhof

Im Erdgeschoß werden Geschäfte beziehungsweise Büros untergebracht, zur Straße hin werden die Flächen als Büros genutzt. Jede Wohnung wird behindertengerecht mit Aufzügen zu erreichen sein; die Wohnungen werden mit Loggien oder Terrassen ausgestattet. Sie alle sind dem Wohnhof zugewandt, der über dem Erdgeschoß liegt und begrünt wird.
Adolf Krischanitz errichtete unter anderem die Kunsthalle Karlsplatz und das Asfinag-Gebäude an der Wiener Südausfahrt, dazu kommen Bauvorhaben im Ausland wie das Museum Rietberg in Zürich und das Novartis-Forschungslabor in Basel.

9. Mai 2003 Der Standard

Alle Planungen beginnen von vorne in Wien-Mitte

Es wird ein neuer Planungswettbewerb für Wien-Mitte gestartet. Das wurde nun beschlossen. Die Bauträger Austria Immobilien bleiben vorerst Investor.

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19. November 2002 Der Standard

Von der „Un-Art“ zum Bürohaus

Erneuerungsprojekt soll ein Grätzel in Währing stärken

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13. Juni 2002 Der Standard

Lückenschluss in der Donaucity-Skyline

Drei Hochhäuser noch als Höhepunkt in der Kernzone

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6. März 2002 Der Standard

Die Donaucity wird jetzt noch einmal neu geplant

Die WED wappnet sich für die letzte Bauphase in der Wiener Donaucity: Bis Ende Mai wird das Konzept für die restlichen Bauplätze mit einem Potenzial von bis zu 200.000 Quadratmetern Bruttofläche neu überdacht.

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18. November 2000 Der Standard

Start für 20 Millionen Fluggäste

Der Vienna International Airport errichtet ab 2001 einen neuen Pier

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17. Dezember 1998 Der Standard

Zukunft mit „Dyn@mosphäre“

„Hier bringen sich Zukunft und Planung in Deckung“, freut sich der für beides zuständige Stadtrat Bernhard Görg. Über den Meidlinger „Stadtteil der Zukunft“ berichtet Roman Freihsl.

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