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31. Dezember 2013 Der Standard

Karlsplatz - „der logische Ort“ fürs Wien Museum

Die Enquete „Wien Museum Neu“ brachte ein eindeutiges Ergebnis: Mehr als zwei Drittel der echten Fachleute sprachen sich für den Karlsplatz aus. Dennoch zögert der Kulturstadtrat.

Am 16. Oktober fand im Architekturzentrum eine von der Stadt Wien organisierte Enquete statt. An die 40 Personen, darunter Architekten, Stadtplaner und Museumsberater, taten ihre Meinung zu den beiden möglichen Standorten für das unter eklatanter Platznot leidende Wien Museum kund. Soll es am Karlsplatz bleiben und einen (wie auch immer gearteten) Zubau erhalten? Oder soll es an den Hauptbahnhof übersiedeln - auf ein von Bürotürmen umzingeltes Grundstück der Ersten Bank?

Wolfgang Kos, der Direktor des Wien Museums, fühlte sich durch die Enquete bestätigt: Zwei Drittel hätten sich für den Karlsplatz ausgesprochen. Doch die Dokumentation jenes 16. Oktober blieb unter Verschluss. DER STANDARD erhielt nun die Möglichkeit, sie einzusehen. Was sofort auffällt: Eingeladen wurden nicht nur unabhängige Fachleute, sondern auch involvierte Personen - und mit Wolfgang Rosam ein einflussreicher Lobbyist. Er forderte „Andreas“ und „Maria“, also SP-Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und die Grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, auf, „Mut“ zu zeigen und ein „Bekenntnis“ zum neuen Stadtteil abzulegen.

Wenig verwunderlich plädierten nicht nur Architekt Albert Wimmer, der den Masterplan mitentwickelte, und Christoph Gollner, zuständig für Stadterneuerung in Favoriten, für den Hauptbahnhof. Agnes Husslein, Direktorin des Belvedere, sprach von einer „Jahrhundertchance“: Zusammen mit dem 21er-Haus und dem Wien Museum könnte ein zweites MQ, ein „Quartier Belvedere“, entstehen. Stadtbaudirektorin Brigitte Jilka ergänzte: „Das Wien Museum thematisiert gesellschaftliche, kulturelle, urbane Veränderungen, und es gibt keinen besseren Ort in Wien, der das widerspiegelt, als die Gegend des Quartier Belvedere.“

Einige, darunter die Architekten Rüdiger Lainer, Wolf D. Prix und Andras Palffy, äußerten sich „ambivalent“. Dietmar Steiner, Chef des Architekturzentrums, übte Kritik: „Ich halte das hier nicht für eine Fach-Enquete, denn was wir an Informationen bekommen haben, war eher auf einem touristischen Niveau.“ Architektonische Hoffnungen habe er für keinen der beiden Standorte.

Die meisten aber sprachen sich mehr oder weniger „eindeutig für den Standort Karlsplatz“ aus, darunter der deutsche Stadtplaner Tom Sieverts, der Architekt Christoph Luchsinger (Professor für Städtebau an der TU Wien) und sein Kollege Rudolf Scheuvens (Professor für örtliche Raumplanung): Einen besseren Ort als jenen, an dem die „Verwerfungslinien aus der Geschichte dieser Stadt zusammentreffen“, könnte man kaum finden - noch dazu an der Wien, wie die Architektin Maria Auböck ergänzte. Zum Karlsplatz bekannten sich auch der Wiener Raumplaner Kurt Puchinger, der in Berlin lebende Architekt Günter Zamp-Kelp, Friedrich Dahm (Bundesdenkmalamt) sowie die Soziologen Jens Dangschat und Kenan Güngör.

Für Max Hollein, Museumsdirektor in Frankfurt, ist der Karlsplatz „der logische Ort“. Selbst Franz Kobermaier von der Magistratsabteilung 19 (Architektur und Stadtgestaltung) sieht „die Vorteile mehr beim Karlsplatz“. Die Architektin Martha Schreieck, die sich mit beiden Orten beschäftigt hatte, meinte, dass jener beim Bahnhof „äußerst kritisch zu sehen“ sei: Das ganze Areal müsse neu gedacht, ein Brückenschlag nach Favoriten geschaffen werden. Simone Raskob, Kulturdezernentin in Essen, macht sich um die Stadtentwicklung am Bahnhof keine Sorgen: „Die funktioniert auch ohne Museum.“ Und der Museumsberater Dieter Bogner warnte die Politiker: „Am Bahnhof planen Sie einen Misserfolg!“ Für Museen gäbe es die Regel, dass sie zum Publikum gehen müssten - und nicht umgekehrt. „Der Erfolg des MQ hat das gezeigt.“

Mailath-Pokorny war über die vielen Plädoyers pro Karlsplatz doch ein wenig verwundert, hielt aber an der „einmaligen Chance“ Bahnhof fest.

5. Dezember 2012 Der Standard

Viele Fachleute pro Karlsplatz

Standort des Wien Museums wird noch heuer entschieden

Der Morzinplatz wurde kürzlich als Standort für das Wien Museum ausgeschieden. Die Entscheidung fällt also zwischen dem Karlsplatz und dem Hauptbahnhof. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SP) hatte zwar versprochen, den Entscheidungsprozess transparent zu gestalten; Informationen über den gegenwärtigen Stand der Dinge erhält man aber keine: Laut seinem Büro gäbe es nichts Berichtenswertes.

Wie berichtet, plädiert Wolfgang Kos, Direktor des Wien Museums, für den bisherigen Standort, eben den Karlsplatz. Das Gebäude, zu klein und nicht mehr besucheradäquat, solle eine unter- und oberirdische Erweiterung bekommen. Mailath-Pokorny hingegen kämpft um den Standort Hauptbahnhof: Das Museum könnte in eine Immobilie der Erste Bank einziehen.

Eine Entscheidungshilfe sollte eine nicht öffentliche Enquete mit 40 Fachleuten bilden, die am 16. Oktober stattfand. Gerüchteweise hätten sich mehr als zwei Drittel, darunter Max Hollein, für den Standort Karlsplatz ausgesprochen. Das Büro von Mailath-Pokorny übermittelte dem Standard weder eine Liste der Redner noch eine Zusammenfassung.

Klar ist nur, dass der Stadtrat die Entscheidung zusammen mit den anderen Parteien treffen will. Isabella Leeb, Kultursprecherin der Wiener VP, findet die Vorgangsweise gut: „Das ist ein teures Zukunftsprojekt, das von allen mitgetragen werden muss.“ Gegenwärtig werden die beiden möglichen Standorte von Architekturbüros noch einmal geprüft: Querkraft beschäftigt sich mit dem Hauptbahnhof, Kuehn Malvezzi (Berlin) mit dem Karlsplatz.

So lange die Ergebnisse nicht vorliegen, will Leeb keinen Standort präferieren. Klaus Werner-Lobo hingegen, Kultursprecher der Grünen, bevorzugt den Karlsplatz: „Ein Wien Museum muss ein öffentlicher Ort sein - für alle Wiener und nicht nur für kulturinteressierte Menschen, die sich eine Ausstellung anschauen. Dafür ist der Karlsplatz weit besser geeignet.“ Für Erheiterung sorgt im Rathaus, dass auch SP-Kultursprecher Ernst Woller für den Karlsplatz ist - und damit auf Konfrontationskurs zu seinem Parteikollegen Mailath-Pokorny gehe.

Die endgültige Entscheidung soll, wie der Standard erfuhr, noch in diesem Jahr fallen.

16. Juni 2012 Der Standard

Günther Domenig 1934-2012

Günther Domenig, Mitbegründer der Grazer Architekturschule, starb 77-jährig. Er brach mit seinen genialen, revolutionären Entwürfen Sehgewohnheiten auf.

Günther Domenig grantelte gerne. Er rauchte wie ein Schlot. Er fuhr Sportwägen. Und er war seit Mitte der 1960er-Jahre einer der stilbildenden Architekten Österreichs. Bis zum Schluss ging er bei seinen Projekten immer von einer künstlerischen Idee aus: Er entwarf seine Architekturen nicht am Computer, sondern am Skizzenblock. So entstand auch sein letzter großer Solitär (2004, in Zusammenarbeit mit Hermann Eisenköck, einem hervorragenden Umsetzer von Domenigs genialen Entwürfen): das weithin sichtbare, an ein riesiges Schiff erinnernde T-Center in Wien-St. Marx.

Domenig, geboren am 6. Juli 1934 in Klagenfurt, studierte von 1953 bis 1959 Architektur in Graz. Die steirische Landeshauptstadt wurde nicht nur Wahlheimat, sondern auch Hauptwirkungsstätte. Mit seinen ersten großen Projekten, der Pädagogischen Akademie (1964, mit Eilfried Huth) und dem Mehrzwecksaal der Schulschwestern Eggenberg (1972) in Graz erregte Domenig Aufsehen: Damals war Beton das Material der Stunde. Und schon damals baute Domenig keine plumpen Kisten.

Man musste sich an Domenigs Visionen jedoch erst gewöhnen: Die Fassade seines Hochhauses in Leoben (ehemaliges Forschungs- und Rechenzentrum der Montan-Uni, 1970-1973) bestand aus verrosteten Metallplatten und wurde von der Bevölkerung seinerzeit als Scheußlichkeit empfunden.

Und dann brach Domenig eine Fassade auf - beziehungsweise befreite er sie aus dem Gefängnis des Rasters und gestaltete sie als biomorphes Wesen mit Knochen und Schuppen: Bis heute gilt die Zentralsparkasse in der Wiener Favoritenstraße (1975-1979) als eines der wichtigsten Bauwerke der österreichischen Nachkriegsmoderne. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Steinhaus: 22 Jahre Bauzeit

Von 1980 an lehrte Domenig Architektur an der Grazer TU; und von da an arbeitete er auch konsequent an seinem privaten Lieblingsprojekt, dem vielteiligen, verschachtelten Steinhaus in Steindorf. Das expressionistische Gebäude, direkt am Ufer des Ossiacher Sees errichtet, polarisierte die Bevölkerung über Jahre hinweg. Es ist eine spektakuläre, in Beton und Stahl gegossene Gebäudelandschaft aus Fluchten und Schluchten, aus Felsen und Höhlen, an der er mehr als zwei Jahrzehnte arbeitete. Domenigs Opus magnum, das heute einhellig als Meisterwerk gilt, ist öffentlich zugänglich und wird regelmäßig von internationalen Architekturschulen und Unternehmen als Kultur- und Seminarstätte genutzt.

Durchaus mit Stolz erfüllte Domenig, der mit Huth spektakuläre Entwürfe für Bauwerke der Olympischen Spiele 1972 in München geliefert hatte, dass er die von Albert Speer errichtete Kongresshalle am Reichsparteitagsgelände in Nürnberg zu einem NS-Dokumentationszentrum (1998-2001) umbauen durfte: Hier konnte er sich am Nationalsozialismus abarbeiten. Oder - wie er seinen dekonstruktivistischen Entwurf kommentierte: „Ich schieße einen Speer in den Speer hinein.“

Zu den großen Gebäuden, die Domenig realisierte, gehören auch das ehemalige Hauptgebäude der Z-Bank bei Wien Mitte (in das DER STANDARD mit Jahresende einziehen wird), das gut 400 Meter lange ReSoWi-Zentrum der Uni Graz (1993-96) sowie das Landeskrankenhaus Graz West (1998-2000).

Domenig, der auch Bühnenbilder für Opern entwarf und 2004 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet wurde, starb am Freitagmittag in seiner Wohnung. Wie die Familie mitteilte, habe er den Wunsch geäußert, in seiner Heimat begraben zu werden. Am liebsten wäre ihm natürlich das Steinhaus gewesen.

26. Mai 2012 Der Standard

Richtungsstreit um Zukunft des Wien-Museums

Der Kulturstadtrat ist vom Zentralbahnhof fasziniert, der Direktor möchte aber am Karlsplatz bleiben

Vor sieben Jahren, 2005, hätte sich Wolfgang Kos, der Direktor des Wien-Museums, vorstellen können, das Künstlerhaus gegenüber mit einer Dauerausstellung zu Wien um 1900 zu bespielen. Doch dann nahm er von der Idee Abstand: Die Chancen auf einen Neubau oder zumindest Zubau wären gegen null gesunken.

Tatsache ist: Das Gebäude am Karlsplatz von Oswald Haerdtl aus dem Jahr 1959 entspricht längst nicht mehr den Erfordernissen eines zeitgemäßen Museumsbetriebes. Es gibt viel zu wenig Platz für die Sammlungen, und die Publikumsbereiche sind ungenügend. Zudem ist der Nachkriegsbau sanierungsbedürftig.

Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SP) versprach, bis Ende 2010 die Frage, wo ein neuen Wien-Museum errichtet werden soll, geklärt und die Grundlagen für einen internationalen Architekturwettbewerb vorbereitet zu haben. Doch bis jetzt wurden keine Entscheidungen gefällt.

Den Vorwurf der Untätigkeit weist der Stadtrat im STANDARD-Interview von sich. In der von ihm eingesetzten Arbeitsgruppe hätten sich drei Standorte herauskristallisiert: Schwedenplatz, Zentralbahnhof und Karlsplatz.

Wenn man eine „Signalarchitektur“ realisieren will, für die Kos plädiert, ist der Schwedenplatz, wie Mailath-Pokorny eingesteht, „sicher der attraktivste Standort“. Die Realisierungschancen sind allerdings minimal: „Es gibt ungelöste Probleme hinsichtlich Statik, Widmungen und Möglichkeiten, die Bebauung zu verdichten. Die Wiener Linien müssten umgeleitet werden, man müsste den offenbar sehr lukrativen Standort einer Tankstelle ablösen etc.“

Der Stadtrat schwärmt unüberhörbar für den Zentralbahnhof: „Wir sind mit dem Liegenschaftseigentümer, der Erste Bank, in tiefgehenden Gesprächen, wie diese Partnerschaft aussehen könnte. Beim Projekt Donauplatte wurde die Kultur nicht von Anfang an mitgedacht. Hier ist es anders. Zudem kann man an vorhandene Einrichtungen anbinden.“ Unter dem Arbeitstitel „ Quartier Belvedere“ könne ein neuer Kulturbezirk entstehen: „Das ist faszinierend. Er bestünde aus dem Belvedere, dem 21er-Haus, dem Wien- Museum und dem Heeresgeschichtlichen Museum. Es gibt zudem Überlegungen, rund um die Piazza zwischen Gürtel und Bahnhof auch noch andere Kulturinstitutionen einzubeziehen.“

Kos: „Fehler rächen sich“

Kos ist vom Zentralbahnhof aber nicht begeistert. Das Museum wäre von Hochhäusern umzingelt. Und auch der Museumsfachmann Dieter Bogner bestätigte ihm, dass die zentrale Lage gerade für ein Museum, das die Stadt zum Thema hat, von entscheidender Bedeutung ist. „Direktoren und Inhalt kann man ändern“, sagt Kos, „den Standort nicht. Museen sind Jahrhundertprojekte, bei denen sich Fehler in der Zukunft unerbittlich rächen.“

Er bliebe lieber am Karlsplatz. Mailath-Pokorny verhehlt nicht, dass sich dort neue Möglichkeiten aufgetan hätten: „Das Winterthur-Gebäude zwischen Wien-Museum und Karlskirche kann mitgedacht werden. Man könnte das Gebäude redimensionieren, das würde die Freistellung der Karlskirche ermöglichen. Den Platz, den man verliert, müsste man irgendwo dazugewinnen - unterirdisch oder oben drauf. Das Projekt böte die Chance, am Standort zu bleiben, der natürlich der beste ist.“

Kos wartet zudem mit einer Überraschung auf: Laut einer Bebauungsstudie von Lakonis, eines in Wien auf stadträumliche Fragen spezialisierten Büros, wäre ein solitärer Neubau 20 Meter neben dem unter Denkmalschutz stehenden Haerdtl-Museum möglich. Die Sicht auf die Karlskirche wäre von keinem Punkt aus eingeschränkt, zwischen den beiden Museumsflügeln würde ein Vorplatz entstehen - und unter diesem könnte, als Verbindungselement, eine große Ausstellungshalle errichtet werden. Der Direktor sieht alle Vorgaben erfüllt. Und er weist auf den spannenden Dialog zwischen Neu und Alt hin: „Die Kunst besteht im Weiterschreiben wichtiger historischer Bauten in der Architektursprache der Gegenwart und Zukunft.“

Die Diskussion wird weitergehen. Wenigstens ist die Entscheidung für ein neues Depot gefallen. „Bei der Unterbringung von mehr als einer Million Objekte war tatsächlich Gefahr in Verzug, wie das Kontrollamt festgestellt hat“, sagt Mailath-Pokorny. „Das Museum wird demnächst die Mietverträge für ein neues Zentraldepot unterfertigen.“ Kos bestätigt dies - und hat eine Sorge weniger.

21. September 2011 Der Standard

Kein Geld fürs 21er-Haus

Der Schwanzer-Pavillon erstrahlt nun neu

Wien - Man könnte von einem Schildbürgerstreich sprechen: Um knapp 32 Millionen Euro wurde das ehemalige 20er-Haus in den letzten vier Jahren renoviert und ausgebaut; Geld für den Betrieb des gläsernen Pavillons, der nun 21er-Haus heißt, hat man aber bisher nicht eingeplant. Den möglichen Fragen der Journalisten stellte sich Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) nicht: Obwohl es sich „um eines der größten Kulturinfrastrukturprojekte der letzten Jahrzehnte“ gehandelt habe, sagte sie die Teilnahme an der Pressekonferenz am Dienstag kurzfristig ab - wegen eines anderen Termins.

Belvedere-Chefin Agnes Husslein, die Hausherrin, und Architekt Adolf Krischanitz ließen sich die Laune dennoch nicht verderben. Sie bejubelten die Fertigstellung der Bauarbeiten just an jenen Tag, an dem vor 49 Jahren Karl Schwanzers Pavillon für die Brüsseler Weltausstellung 1958 als Museum moderner Kunst im Schweizer Garten eröffnet worden war. Die Aura blieb erhalten, auch wenn die Treppen aus Brandschutzgründen eingehaust werden mussten.

Die offizielle Eröffnung erfolgt erst am 15. November - mit der Ausstellung Schöne Aussichten. Dann soll auch der neue Büroturm verglast und das Restaurant eingerichtet sein. Ob es auch 2012 Ausstellungen geben wird können, ist fraglich. Die jährlichen Kosten beziffert Husslein mit 4,3 Millionen Euro. Schöne Aussichten also.

12. November 2010 Der Standard

Ein Glaspalast für die Gegenwartskunst

Die erste Bauphase ist abgeschlossen: Am Mittwoch wurde das 20er-Haus dem Belvedere übergeben. Nun folgt der Innenausbau. Im September 2011 soll der Pavillon wiedereröffnet werden.

1958 für die Weltausstellung in Brüssel nach den Plänen von Karl Schwanzer errichtet, war der gläserne Pavillon im Schweizergarten von 1962 bis 2001 als 20er-Haus das erste Museum moderner Kunst des Bundes. Seit 2002, nach dem Umzug des Mumok in das Museumsquartier, gehört das unter Denkmalschutz stehende Gebäude zum Belvedere.

Es konnte aber, dringend sanierungsbedürftig, nicht genutzt werden. Erst nach jahrelangen Verhandlungen schrieb die Burghauptmannschaft, für den Pavillon zuständig, einen Wettbewerb aus. Adolf Krischanitz, ein Schüler von Schwanzer, gewann ihn. Doch die Finanzierung, vor allem des neuen Büroturms, blieb weiter ungeklärt. Erst im Juni 2008 konnte mit dem Umbau begonnen werden. Das Wirtschaftsministerium steuerte für die erste Phase 11,3 Millionen Euro bei, das Kulturministerium 2,7 Millionen und die Wotruba-Stiftung, die mit ihrem Archiv und ihrer Sammlung einziehen wird, eine Million Euro.

Die unterirdisch gelegene Nutzfläche wurde von 1100 auf 5000 Quadratmeter erweitert, die Dach- und Fassadenflächen, die Stahltragwerkskonstruktion sowie die Ver- und Entsorgungseinrichtungen wurden saniert, zwei Flucht-Stiegenhäuser eingebaut.

Die erste Bauphase ist nun abgeschlossen. Am Mittwoch übergab die Burghauptmannschaft den Rohbau an Belvedere-Direktorin Agnes Husslein-Arco. In der zweiten Phase folgt der Innenausbau. Viel Zeit bleibt aber nicht: Husslein-Arco will die Dependance, die sich der österreichischen Kunst seit 1945 im internationalen Kontext widmen wird, am 20. September 2011 mit einer Ausstellung eröffnen, die sich künstlerisch mit der Geschichte des Pavillons beschäftigt: Genau 49 Jahre zuvor, am 20. September 1962, war das 20er-Haus seiner Bestimmung übergeben worden.

Für den Innenausbau sind etwa 16 Millionen Euro vonnöten. Deren sechs sind vorhanden, die fehlenden zehn Millionen wurden zwar zugesagt, aber noch nicht zugesichert. Husslein ist aber zuversichtlich: „Kulturministerin Claudia Schmied betonte mehrfach, wie wichtig ihr das Projekt ist.“

Nicht inkludiert in den Kosten ist der Bau des Büroturms: Das Belvedere hat ihn über Sponsoring zu finanzieren. Husslein-Arco glaubt, bis zur Eröffnung zumindest die Fassade realisieren zu können: „Das 20er-Haus braucht ein Zeichen.“ Ein Eyecatcher ist der Büroturm schon jetzt. Denn Marko Lulic erklärte das Gebäude in großen Lettern zum Museum of Revolution (siehe O-Ton). Des Widerspruchs, dass ein Museum der Gegenwartskunst im 21. Jahrhundert „20er-Haus“ heißt, ist sich die impulsive Direktorin bewusst. Die Marke sei aber sehr stark - und werde daher wohl nicht geändert.

Zur Verfügung stehen künftig 6825 Quadratmeter. Neben der Wotruba-Stiftung wird auch die Artothek des Bundes einziehen. Aber allein die reine Ausstellungsfläche für das Belvedere beträgt 2275 Quadratmeter. Diese zu bespielen kostet viel Geld. Zudem ist Miete zu zahlen. Husslein-Arco hofft daher auf eine Erhöhung der Basisabgeltung. Derzeit schaut es aber schlecht aus: Schmied gab bekannt, dass die Subvention 2011 nicht erhöht werden könne.

5. März 2010 Der Standard

Raimund Abraham 76-jährig gestorben

Der austro-amerikanische Architekt, bekannt durch den Bau des Kulturforums in New York, starb bei einem Autounfall in L.A.

Bereits 1984 hatte Peter Marboe, damals Leiter des Kulturinstituts in New York, einen Neubau vorgeschlagen, weil ihm eine Sanierung des alten, asbestverseuchten Hauses in der 52. Straße nicht sinnvoll erschien. Und tatsächlich wurde vom Außenministerium ein offener Wettbewerb ausgelobt. Als Sieger ging aber nicht Hans Hollein hervor, wie es erwartet worden war, sondern ein ziemlicher Nobody: Raimund Abraham.

Der Osttiroler, 1933 in Lienz geboren, hatte von 1952 bis 1958 an der TU in Graz studiert. Zwischen 1960 und 1964 arbeitete er als freischaffender Architekt in Wien, danach war er Professor an der Rhode Island School of Design in Providence. 1971 übersiedelte er nach New York, wo er als Adjunct Professor am Pratt Institute und als Gastdozent an der Cooper Union for Advancement of Science and Art tätig war.

Realisiert hatte Abraham bis 1992 nicht viel, nur ein paar Häuser. Bei den wirklich großen Wettbewerben (z.B. Centre Pompidou oder Bastille-Oper in Paris) war er immer nur Zweiter geworden. Damit hatte der gedrungene Mann mit dem mächtigen Schnurrbart und dem weißen Hut aber kein Problem: Abraham verstand sich eher als Theoretiker und beschäftigte sich vor allem mit „imaginärer Architektur“ . Diese sei, sagte er, viel besser als gebaute, wenn sie schlecht ist. Der Titel seiner Monografie, 1996 erschienen, hieß daher treffend [UN]BUILT.

Die Pläne für das in „Kulturforum“ umgetaufte Institut hingegen versprachen eine nachgerade exemplarische Architektur: Seit dem Seagram Building des Mies van der Rohe habe es kein vergleichbares Werk mehr in der Stadt gegeben, lobten die Kritiker.

Bis zur Realisierung des Miniwolkenkratzers mit der wasserfallartigen Glas-Alu-Fassade - rund 20 Stockwerke hoch bei einer Gebäudebreite von nur 7,6 Metern - brauchte es aber Jahre. Zuerst verweigerte der damalige Finanzminister Andreas Staribacher die Mittel, dann pfuschten die Baufirmen, schließlich gab es auch noch Umplanungen.

Das Haus wurde nicht, wie einst vorgesehen, als Höhepunkt des österreichischen Millenniums 1996 eröffnet. Und die Kosten explodierten von projektierten 13 auf 33 Millionen Dollar.

Im April 2002 konnte das Kulturforum schließlich feierlich eröffnet werden. Der Baukünstler war sichtlich stolz. Die Freude der Regierungsvertreter aber ein wenig getrübt: Raimund Abraham, der sich nie den Mund verbieten ließ, hatte aus Protest gegen die schwarz-blaue Regierung um die US-Staatsbürgerschaft angesucht. Er erhielt sie - kurz vor der Eröffnung. Österreicher blieb er dennoch.

Am 4. März kurz nach Mitternacht starb Abraham in Downtown Los Angeles bei einem Autounfall: er stieß mit einem Autobus zusammen. Wie das österreichische Generalkonsulat mitteilte, hatte Abraham nur wenige Stunden zuvor noch einen Vortrag am Southern California Institute of Architecture (SCI-Arc) gehalten. Dessen Direktor Eric Owen Moss beschrieb ihn in einer ersten Reaktion als „unersetzbare Kraft in der Architektur“. Das Institut veranstaltet am Freitag um 13.00 Uhr eine Zusammenkunft im Gedenken an Abraham.

14. April 2009 Der Standard

Pritzker-Preis 2009 für den Schweizer Peter Zumthor

Im Herbst 2008 hatte Peter Zumthor den Praemium Imperiale, den „Nobelpreis der Künste“, zuerkannt bekommen - nun erhält der Schweizer Architekt, 1943 in Basel geboren, auch den Pritzker-Preis für Baukunst 2009. Die Entscheidung der neunköpfigen Jury unter dem Vorsitz von Lord Peter Palumbo wurde am Montag in Los Angeles bekanntgegeben. Die Überreichung findet am 29. Mai in Buenos Aires statt.

Der Pritzker-Preis, dotiert mit 100.000 Dollar, wird seit 1979 vergeben und ist die weltweit höchste Auszeichnung für Architekten. Er wurde von dem Chicagoer Unternehmer Jay A. Pritzker gestiftet. Die Familie besitzt u. a. die Hyatt-Hotelkette. Mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet wurden etwa Hans Hollein (1985), Frank O. Gehry (1989), Renzo Piano (1998), Rem Koolhaas (2000), Zaha Hadid (2004) und Jean Nouvel (2008).

Der bei Chur lebende Zumthor ist - zusammen mit Jacques Herzog und Pierre de Meuron, den Pritzker-Preisträgern 2001 - einer der renommiertesten Schweizer Architekten. International bekannt wurde er mit der Therme Vals (1996) und dem Kunsthaus Bregenz (1997). Zumthor baute auch den Schweizer Klangkörper-Pavillon für die Expo 2000 in Hannover. Zuletzt, 2007, wurde das Kunstmuseum Kolumba des Erzbistums Köln fertiggestellt.

26. November 2005 Der Standard

Orchideenzucht im Barockpalais

Die Österreichische Nationalbibliothek verfügt ab nun über einen weiteren Standort: Im restaurierten wie auch modernisierten Palais Mollard in der Herrengasse sind das Globenmuseum, die Musiksammlung und das Esperantomuseum untergebracht.

Orchideen scheinen überall wachsen zu können. Bisher war das Esperantomuseum in der Hofburg ziemlich versteckt unter der Michaelerkuppel untergebracht: Man brauchte schon einen gewissen Expeditionsgeist, um zu ihm zu gelangen. Und man stieß auf eine Einrichtung, die an das Bezirksmuseum eines Dorfes hinter dem Eisernen Vorhang anno '78 erinnerte.

Johanna Rachinger, die Generaldirektorin der Nationalbibliothek, vertrieb die Esperantisten nun aus deren Elfenbeinturm in die Niederungen der Realität: Das Museum (samt der weltgrößten Sammlung für Plansprachen, darunter auch das „Klingonisch“ aus Star Trek) befindet sich im Erdgeschoß des Palais Mollard, Herrengasse 9. Ob es paradoxerweise dennoch einen „enormen Aufstieg“ genommen hat, wie Rachinger bei der Eröffnung am Freitag meinte, darf bezweifelt werden: Man fällt eben nicht von der U3-Station direkt in die schlauchartigen, eher drückenden Räume, sondern muss ziemlich weit nach hinten, in den zweiten Hof gehen, und von dort wieder zurück.

Bunte Glaspaneele

In rund zweieinhalb Jahren wurde das barocke Palais Mollard, in dem bis 1999 das Niederösterreichische Landesmuseum untergebracht war, von der Burghauptmannschaft um 10,7 Millionen Euro für die ÖNB restauriert und umgebaut: Architekt Gerhard Lindner überdachte den zweiten Hof für die Serviceeinrichtungen (Garderobe, Info-Desk) und zog dort ein Stiegenhaus mit Liftanlage und Wandverkleidung beziehungsweise Raumteiler aus bunten Glaspaneelen hoch. Auch wenn es gute Gründe - wie den Denkmalschutz - dafür gab: Die Erschließung des Gebäudes über den letzten Winkel, der im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, erscheint ziemlich kontraproduktiv.

Helle Lesesäle

Und auch von der Ästhetik her enttäuscht die Lösung ein wenig: Über den Köpfen ragt ein fensterloser Betonkubus in den Innenhof, der als vollklimatisiertes Depot für die bisher in der Albertina geduldete Musiksammlung dient. Diese ist insgesamt wohl der größte Gewinner der Konzentration von drei ÖNB-Standorten auf einen: Die sehr hellen, benutzerfreundlichen Lesesäle und die große Phonoabteilung im dritten Stock atmen Weite.

Direkt darunter liegt die Beletage mit den prunkvollen, sorgfältig wiederhergestellten Sälen Hoboken, Coronelli und Clary - sie werden für Veranstaltungen vermietet und dienen unter anderem für die von der ÖNB konzipierten Musik-wie Literatursalons.

Im ersten Stock schließlich wurde auf 323 Quadratmetern das Globenmuseum neu aufgestellt (siehe Bericht unten). Dessen alte Räumlichkeiten am Josefsplatz erhält die aus allen Nähten platzende Kartensammlung. Der Umbau ist das nächste Vorhaben von Rachinger, die in den letzten Jahren unter anderem die Ausleihe und die Lesesäle am Heldenplatz völlig modernisierte.

Für die Einrichtung des Palais Mollard erhielt die ÖNB vom Bildungsministerium ein Sonderbudget von 2,6 Millionen Euro; und für den Betrieb erhält sie jährlich 176.000 Euro. Das ansonsten weiterhin gedeckelte Gesamtbudget beträgt daher 20,8 Millionen.

Die Musiksammlung ist bereits zugänglich, die Museen sind ab 1. Dezember geöffnet: von Montag bis Mittwoch, Freitag und Samstag 10-14 Uhr, Donnerstag 15-19 Uhr.
www.onb.ac.at

5. November 2005 Der Standard

„Denkanstöße für die Zukunft“

Eva-Maria Höhle, Generalkonservatorin des Bundesdenkmalamts, über die Unterschutzstellung von NS-Objekten

Volkstheaterdirektor Michael Schottenberg ließ die Holztäfelungen des 1938 eingerichteten Hitlerzimmers abmontieren, obwohl er damit bewusst gegen Auflagen des Denkmalamtes verstieß. Warum hatte das Denkmalamt kein Einsehen? Der Raum war ohnedies nicht zugänglich.
Eva-Maria Höhle: Die öffentliche Zugänglichkeit ist kein Kriterium für den Denkmalschutz. Denken Sie an private Schlösser, Bauerhäuser, Klöster! Das Volkstheater steht mit allen späteren Veränderungen unter Denkmalschutz. Man nennt so etwas den „gewachsenen Zustand“. Also inklusive des Hitlerzimmers, auch wenn dieses im Denkmalschutzbescheid nicht expressis verbis erwähnt ist. Bei der Generalsanierung 1981 gelangte man mit der damaligen Theaterleitung zur Auffassung, dass das Hitlerzimmer als Jahresring des Hauses zu erhalten ist.

Der Wiener SP-Planungsstadtrat Rudolf Schicker stellte sich hinter Schottenberg: „Ein Zimmer, das zu Hitlers Ehre errichtet wurde, aus genau diesem Grund als erhaltenswert einzustufen ist skurril und gefährlich.“ Das grenze an „Revisionismus“. Es sei auch Aufgabe des Denkmalamtes, die politische Dimension zu sehen.
Höhle: Wir sehen sehr wohl diese politische Dimension! Jedes Objekt ist ein Zeugnis seiner Zeit. Wir erhalten auch die Hofburg - und zwar nicht, weil wir glühende Monarchisten wären. Man muss sich zu seiner Geschichte bekennen. Bauwerke aus einer Zeit, die man eigentlich nicht gerne in Erinnerung hat, haben daher umso mehr Bedeutung. Wenn Objekte aus der NS-Zeit unter Schutz gestellt werden, dann nicht zuletzt deshalb, weil damit auch Denkanstöße für die Zukunft erhalten werden. Schottenberg hat mit dem Abriss dieses Zimmers genau das Gegenteil dessen getan, was er erklärtermaßen tun wollte, denn er verhindert mit der Vernichtung die Erinnerung für die Zukunft. Lenin-Denkmäler wurden vom Sockel gekippt, die Berliner Mauer wurde geschleift. Das passiert als spontane Reaktion und darf nicht verwechselt werden mit Maßnahmen, die Jahrzehnte später gesetzt werden sollen im Sinne einer Geschichtskorrektur. Denn dann gehören die Objekte bereits zur Geschichte dazu. Dieser Unterschied dürfte Schottenberg nicht klar sein.

Schicker führt als weiteres „bedenkliches“ Beispiel das Wartehäuschen vor dem Hotel Bristol an, das unlängst mit der Begründung, es sei das erste öffentliche Gebäude nach der Machtergreifung, unter Schutz gestellt wurde.
Höhle: Das ist nicht korrekt. Es wurde unter Schutz gestellt, weil es sich um ein architektonisch charakteristisches Objekt aus der Zwischenkriegszeit handelt. Die Begründung hat rein gar nichts mit der NS-Zeit zu tun. Ein Foto beweist, dass es das Häuschen bereits 1928 gab.

Das Denkmalamt sprach sich gegen eine Aufstockung des Flakturms im Augarten aus, der als Datenspeicher verwendet werden soll. Das Bildungsministerium als übergeordnete Dienststelle billigt das Vorhaben. Sind Sie enttäuscht?
Höhle: Es ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Denn es fehlt z. B. die Baubewilligung. Ich halte die Flaktürme für wesentliche Monumente der NS-Zeit. Es geht uns darum, die Identität der Bauwerke als Mahnmale zu erhalten. Zubauten können zu einer sehr starken Identitätsänderung dieser Objekte führen.

5. November 2005 Der Standard

Die letzten Burgen des Abendlandes

Der Umgang mit den sechs Wiener Flaktürmen sorgt schon seit den 60er-Jahren für Diskussionen

Ab 1942 wurden in Wien, weil Hitler das Stadtzentrum als „eines der wertvollsten in Deutschland“ erachtete, in Windeseile sechs „Fliegerabwehrtürme der Deutschen Wehrmacht“ errichtet. Friedrich Tamms, bis 1940 Autobahnarchitekt, hatte diese groben Klötze zuerst für Hamburg und Berlin konstruiert: zehn, elf Stockwerke hoch und Eisenbeton pur, bis zu drei Meter dicke Außenmauern, fensterlos kahl. Bei allen führt rund zehn Meter unter dem Plateau eine Galerie mit weit ausgreifenden Erkern, verniedlichend „Schwalbennester“ genannt, rundum, die herabzustürzen und den Betrachter zu begraben drohen.

Zusammen gehören jeweils ein quaderförmiger Feuerleitturm, auf dem die „Nürnberger Riesen“, das Pendant zum Radar, installiert waren, und ein Geschützturm. Jener besonders plumpe im Arenbergpark, so groß wie der Arc de Triomphe in Paris, ist noch der Prototyp. Die anderen beiden in der Stiftskaserne und im Augarten sind 16-eckig, fast rund. Die Türme verfügten, wie Tamms 1965 schrieb, „über Eigenbrunnen, eigene Kraftwerke und waren gegen Kampfgase sowie Sprengstoffe vollkommen abgeschirmt. Sie waren in jeder Weise gegenüber der damaligen Waffentechnik autark.“ Und damit die letzten Burgen des Abendlandes: In ihnen befanden sich Schutzräume für die Bevölkerung, Krankenhäuser, Lagerhallen. Sie waren vollklimatisiert, bis ins letzte Detail durchdacht.

Auch ihre Standorte hatte Tamms nicht dem Zufall überlassen: Die trigonometrische Anordnung umschließt die Altstadt innerhalb des Rings. Zudem achtete er auf städtebauliche Gegebenheiten: Der Geschützturm in der Stiftskaserne bildet den Abschluss des streng symmetrisch angelegten Kaiserforums. Otto-Wagner-Schüler Hans Mayr beispielsweise hatte 1902 für diesen markanten Punkt auf dem Spittelberg eine Kathedrale entworfen. Und auch Tamms, der die Flaktürme euphemistisch „Schieß-Dome“ nannte, hatte Ähnliches im Sinn: Nach dem Endsieg sollte der Zweckbau in den Kreis der „Totenburgen“ eingegliedert werden, die Wilhelm Kreis, Generalbaurat für die Gestaltung deutscher Kriegerfriedhöfe, ersann. Entlang der äußersten Kante der Plattform wäre der Turm mit schwarzem Marmor ummantelt worden. „Die Steine werden reden, wenn auch die Menschen längst verstummt sind“, schrieb Tamms in der NS-Zeit. Aber auch der nackte Stahlbeton redet. Über Schrecken, Hunger und Tod.

Den Geschützturm im Arenbergpark nutzt MAK-Chef Peter Noever, der ihn gerne zum „Contemporary Art Tower“ ausbauen würde, als Depot und Ausstellungshalle, jener in der Stiftskaserne dient dem Bundesheer als Datenzentrale, die dazugehörige Leitstelle im Esterházypark beherbergt ein Aquarium. Die drei weiteren, desolat und geplündert, stehen leer.

Seit Jahrzehnten überlegt man, was zu machen sei mit den „grässlichen Ungetümen einer fürchterlichen Zeit“. Immer wieder meldeten sich Sprengmeister, die vorgaben, die Flaktürme atomisieren zu können, ohne die Umgebung mit in die Luft zu jagen, und eine Schweizer Firma bot an, den Beton mit Laserkanonen zu zerschneiden. 1976 wollte Christo den Esterházy-Turm „einpacken“, denn es reizte ihn, „die schwere und massive Struktur zum Verschwinden zu bringen“. Er meinte, für Wien wäre es sehr nett, bliebe der Turm möglichst lange verpackt. Den gegenteiligen Weg wählte Lawrence Weiner: Sein Schriftzug „Smashed to Pieces (In the Still of the Night)“ aus dem Jahr 1991 nimmt direkt Bezug. Erst nach Interventionen wurde der Kommentar in diesem Frühjahr restauriert.

Neben Künstlern (aber auch Malern und Anstreichern) waren es vor allem Architekten, die sich mit den Kolossen beschäftigten und sie, wie manch Teilnehmer des Wettbewerbes „Skyscraper für Wien“ (1986), als Sockel verwenden wollten: Hans Hollein setzte Anfang der 60er-Jahre spielerisch Büro-Würfel auf, zuletzt (ab 1997) plante Wilhelm Holzbauer für Arcotel ein Luxushotel als Bekrönung des Esterházy-Turms. Die zwingendste Idee hatten 1964 Johannes Spalt/Friedrich Kurrent für ein „Wien der Zukunft“: Sie wollten das Zentrum durch riesige Aufbauten optisch fixieren (ähnlich den radialen Wolkentürmen für Moskau).

Doch für die meisten waren die Türme zwar markante, aber hässliche Klötze. Also wurde in den Köpfen eifrig ummantelt, umbaut und seitlich von der Plattform abgehängt. Verdrängung ist schließlich des Österreichers liebstes Spiel. Entstanden wären um die Betonkerne Stadthotels, Geschäftszentren, Studentenhäuser für Musikbeflissene. Carl Auböck zum Beispiel schlug 1971 für den Flakturm Esterházypark eine Parkgarage samt Erholungszentrum und Hubschrauberlandeplatz vor. Ummantelungen werden aber seit jeher von Architekturkritikern missbilligt. Bereits 1962 wehrte sich Friedrich Achleitner vehement gegen ein 400-Gar¸connieren-Projekt, das unter dem Deckmantel der Stadtverschönerung präsentiert worden war.

Auch die unterschiedlichsten Nutzungen wurden überlegt: als Standort für den Versuchsreaktor der Atomenergiegesellschaft, für eine Champignonzucht, als Museen (Haus der Geschichte, Holocaust-Museum), als Kommunikationszentren und Discotheken. 1987 vereinigte die Architektin Dietlind Erschen all die archivierten Ideen zu einem Konzept (Kulturzentrum, Fitnesscenter mit Sauna, Hallenbad und Turnsälen, Forschungszentrum, Museum für Zeitgeschichte und ein Notspital). Viele weitere Vorschläge brachte 2003 ein Wettbewerb der Kronen Zeitung: Die Leser schlugen Spielkasinos, Planetarien, Seilbahnstationen, Sprungschanzen vor. Nichts wurde realisiert.

Seit 2002 will die Firma DCV den aufgrund einer Explosion nach dem Krieg ramponierten Geschützturm im Augarten als Datenspeicher verwenden. Eine Baugenehmigung gibt es noch nicht. Zum Glück. Denn, wie schon Johannes Spalt 1987 sagte: „Die Flaktürme sollen so erhalten bleiben, wie sie sind, selbst wenn sie keinem Zweck dienen, sie sind einfach schön und imponierend, sie sind Denkmale.“

23. Oktober 2004 Der Standard

Schausbergers Genugtuung

Kein Luftschloss wie Guggenheim: Das Museum der Moderne

Schuld waren eigentlich die Casinos Austria. Wollten doch die Glücksritter über das Jahr 1999 hinaus, in welchem der Mietvertrag auslief, auf Schloss Kleßheim residieren - und nicht wieder zurück ins Café Winkler am Mönchsberg. Sie boten daher an, den Umbau des architektonisch missglückten 70er-Jahre-Baus mitzufinanzieren.

Hinzu kam, dass ein Guggenheim-Museum im Berg, für das Hans Hollein bereits 1990 seine Pläne präsentiert hatte, aufgrund Naturschutz- und Kostengründen nicht so leicht umzusetzen schien: 1996 beteuerte Franz Schausberger, damals VP-Landeshauptmann, er hätte Guggenheim zwar nie aufgegeben, aber „wir haben auf dem Mönchsberg eine Ruine. Die wäre für eine kulturelle Nutzung möglich.“

Und er trug Klaus Albrecht Schröder, damals Leiter des Kunstforums in Wien, auf, eine Museumsordnung für Salzburg zu entwickeln. Kernstück des im Februar 1997 präsentierten Konzeptes war ein neues Museum für moderne Kunst samt Ausstellungshalle: Das Rupertinum sollte nur mehr die Grafik und die Fotosammlungen beherbergen, der Rest zusammen mit Privatsammlungen (darunter jene des Liechtensteiner Ehepaars Herbert und Rita Batliner) auf den Mönchsberg wandern.

In der Folge wurde ein von Schröder betreuter Architekturwettbewerb ausgeschrieben: Die Substruktionen sollten erhalten bleiben, die Baumassen des bestehenden Gebäudes nicht verändert werden. Die Kostenobergrenze lag bei 21,8 Millionen Euro.

Ende Juni 1998 war der Wettbewerb, an dem sich 145 Architekten(teams) beteiligt hatten, entschieden - zugunsten von Stefan Zwink, Stefan Hoff und Klaus Friedrich aus München. Das Siegerprojekt zeichne sich, so die Jury, durch präzise Bezugnahme auf den Ort aus. Dies äußere sich sowohl im Panoramafenster des Restaurants hin auf die Altstadt als auch in der Bedachtnahme auf den historischen Wasserturm.

Im Februar 1999 war die Finanzierung gesichert: Je 8,72 Millionen Euro würden das Land Salzburg und der Bund beisteuern, die restlichen 4,36 Millionen diverse Sponsoren. Der Baubeginn sollte 2000 erfolgen, die Eröffnung 2002.

Nach wie vor wurde am Plan festgehalten, die Sammlung Batliner zu zeigen, da die Bestände des Rupertinums nicht geeignet seien, zumindest 100.000 Besucher pro Jahr anzulocken. Batliner war aber wiederholt mit dem Verdacht der Geldwäsche in Verbindung gebracht worden: Die Grüne verlangten daher eine Nachdenkpause - und plädierten für die Realisierung des Guggenheim-Museums.

Schausberger beteuerte, an diesem sehr wohl interessiert zu sein, das Museum am Berg war ihm aber weit wichtiger: Es sei kein Gegenprojekt zu jenem im Berg, aber ein realitätsbezogenes und vor allem finanzierbares. Eine Diskussion über ein zusätzliches Museum (zusammen das „Kunstzentrum Mönchsberg“) sei nur dann sinnvoll, wenn die Stadt definitiv ein Drittel der Kosten übernimmt - und wenn verbindliche Beschlüsse über die Widmung (u. a. Raumordnung und Baurecht) vorliegen.

Die Stadt legte sich dennoch quer: Das Land musste erst drohen, alle Pläne fallen zu lassen, wenn sich der Baubeginn weiter verzögere. Im August 2001 wurde schließlich die Bewilligung erteilt, im Frühjahr 2002 mit dem Abriss des Café Winkler begonnen.

Anfang März 2004 verlor Schausberger die Landtagswahlen. Aber er hatte seine Genugtuung: Der Kostenrahmen (22 Mio. Euro) wurde eingehalten, die Voreröffnung des Museums fand im Sommer statt. Guggenheim hingegen bleibt ein Luftschloss.

12. April 2004 Der Standard

Roland Rainer (1910-2004)

Der unbequeme Architekt, Stadtplaner und Theoretiker Roland Rainer starb am Samstag, wenige Tage vor seinem 94 Geburtstag

Rainer plädierte für „direkte“ Architektur, die der Funktion dient, und einen menschengerechten Wohnbau: Das Hochhaus war ihm verhasst.

Wien - Vor knapp vier Jahren, am 27. April 2000, feierte die Architektenschaft ihren Doyen: Man pries Roland Rainer, der vier Tage später, am 1. Mai, 90 Jahre alt wurde, mit unendlich vielen Worten in der Halle E der Wiener Stadthalle, die er 1954 bis 1958 erbaut hatte. Und der alte Herr, dem Eitelkeit zuwider war, schien glücklich. Nicht der Standing Ovations wegen: Seine Lieblingshalle war restauriert worden. Und in seiner Rede, denkbar knapp, sagte er gerührt, sie sei noch nie so schön gewesen: „Man hat mich verstanden. Kein Klimbim. Keine Späße. Schönheit.“

Doch das sollte nicht generell für die Stadthalle gelten, deren klare Form das Logo bildet: Die Betreiber modernisierten den Bau, tauschten die schlichten Sessel gegen samtgepolsterte Stühle in Pink und Altgold aus; die Garderobeständer landeten beim Sperrmüll, wo sie von einigen, die den Wert erkannten, herausgefischt wurden - im Herbst 2003 zahlte jemand bei Sotheby's in London 5600 Euro dafür. „Ich wollte mit meinen Möbeln nicht repräsentieren“, klagte Rainer gegenüber dem STANDARD. Seine Intentionen wurden zerstört: „Mich hat keiner je kontaktiert.“

Vielleicht hat man Rainer doch nicht verstanden. Oder wollte es nicht. Denn immer trat er für ein menschengerechtes Wohnen ein. In anderen Bereichen (Büro, Hotel, Krankenhaus) sei das Stapeln von Stockwerken durchaus zweckmäßig, aber „zum Wohnen braucht der Mensch Ruhe, Geborgenheit, Intimität, einen Garten“, sagte er. „Es ist eine Tatsache, dass die Mehrzahl im Einfamilienhaus die gewünschte Wohnform sieht.“ Doch dies werde nicht respektiert, nur Hochhäuser brächten Renommee: „Damit steht man groß da. Jeder will den Knalleffekt - aber lauter Knalleffekte haben keine Wirkung.“

Sich anbiedern, Kompromisse eingehen, nach Effekten schielen, modisch sein: Das war nie sein Weg. 1935 dissertierte Rainer, 1910 in Klagenfurt geboren, an der Technischen Hochschule in Wien über den Karlsplatz, dessen problematische Gestaltung ihn jahrzehntelang beschäftigte. 1937 ging er nach Berlin zur Deutschen Akademie für Städtebau. Nach dem Kriegsdienst übersiedelte er 1945 zurück nach Österreich. Seine an der TU eingereichte Habilitationsschrift Die Behausungsfrage wurde 1946 mit der Begründung abgelehnt, es handle sich um eine „sozialpolitische Propagandaschrift“.

Planung mit Weitsicht

1956, nach drei Jahren als Ordinarius an der TU von Hannover, übernahm er an der Akademie der bildenden Künste eine Meisterklasse für Architektur, die er bis 1980 leitete. Und 1958 wurde er zum Stadtplaner von Wien berufen - er legte einen Entwicklungsplan vor, der zu den fortschrittlichsten in Europa zählte und in Grundzügen (Schaffung der Donauinsel und neuer Stadtzentren) verwirklicht werden sollte. Aber aus Protest gegen politische Verhinderungen trat er 1963 zurück. Das bedeutete auch das Ende der Architektentätigkeit im Auftrag der Stadt Wien.

Doch er baute das ORF-Zentrum. Und von 1963 an entstand bei Linz die Gartenstadt Puchenau: Rainer erbrachte den Nachweis, dass mit dem verdichteten Flachbau - niedrige Verbauung in Terrassen, abgeschlossene, intime Gartenbereiche - „grüne“ Gesinnung kostengünstig und Flächen sparend umgesetzt werden kann. Sowohl das ORF-Zentrum als auch die Gartenstadt, der weitere folgten (z. B. 1990-92 in der Tamariskengasse in Wien), begleiteten ihn sein weiteres Leben: Puchenau wuchs in Etappen auf eine autofreie Stadt mit zwei Kilometer Länge und 1000 Wohnungen an; und vor drei Jahren entstand am Küniglberg ein Zubau, ein dreigeschoßiger Bürotrakt aus Stahl und Glas mit einer Dachterrasse.

Bei anderen Gebäuden war ihm hingegen nicht dasselbe Glück beschieden: Das Domes-Lehrlingsheim in Wien wurde abgerissen und durch ein Kulturheim im „Funktionärsbarock“, so ein Lieblingsausdruck von Rainer, ersetzt. In Kötschach-Mauthen steht eine Kirche, die er als „kein Werk von mir“ bezeichnet, weil sie kurz vor der Fertigstellung stark verändert wurde. Und auch das Haus, das er für Franz Morak plante, sei keines: Der Staatssekretär soll zu massiv eingegriffen haben. Doch zumindest das 1958 fertig gestellte Böhler-Bürohaus gegenüber der Akademie am Schillerplatz mit seiner Glas-Aluminium-Fassade, das jahrelang leer stand, wurde gerettet: Komplett saniert, dient es heute als Nobelhotel.

Im Jahr 2000 antwortete Rainer auf die Frage, ob er jemals zu arbeiten aufhören werde: „Zur Ruhe legen werde ich mich wohl eines Tages müssen, zur Ruhe setzen nie.“ Am vergangen Samstag legte sich Rainer zur Ruhe.

31. Dezember 2004 Der Standard

Retortenstadt eines Pharmakonzerns

Novartis errichtet bei Basel einen „Campus des Wissens“, Adolf Krischanitz baut mit

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23. Oktober 2003 Der Standard

„Die Räume sind eine Herausforderung“

Als Intendant des Landesmuseums Joanneum ist Peter Pakesch auch Chef des Kunsthauses. Über die Tücken der „blauen Blase“ und die ersten Ausstellungen, die im Konnex mit der Architektur stehen, sprach er mit Thomas Trenkler.

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29. September 2003 Der Standard

Zangengeburt eines Außerirdischen

Am Freitag wurde die Fertigstellung des Grazer Kunsthauses gefeiert

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7. August 2003 Der Standard

Kristall - und eine Wolke der Zukunft

In Lyon baut die Coop Himmelb(l)au ab Oktober 2004 das „Musée des Confluences“

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2. August 2003 Der Standard

Ein überdimensionales Spiegelkabinett

Soeben enthüllt: „Die gespiegelte Stadt“ von Alexander Kada auf dem Freiheitsplatz in Graz

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21. Juli 2003 Der Standard

„Weltmeister des Raumflusses“

Ein „Fest für Günther Domenig“ - mit hitziger Diskussion über Architektur heute

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11. Juli 2003 Der Standard

„Heiterer Dekonstruktivismus und anarchische Präzision“

Die Münchner Akademie wird erweitert - nach Plänen der Coops

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3. Juli 2003 Der Standard

Eine liegende Skulptur, die abhebt

Derzeit ist das Areal rund um den ehemaligen Schlachthof St. Marx ziemlich devastiert. Aber nicht mehr lang: Derzeit wird am Rennweg das beeindruckende T-Center errichtet, das als Initialprojekt für die Revitalisierung gilt.

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4. Juni 2003 Der Standard

Startschuss für das Gironcoli-Museum

Eröffnung Ende 2004 geplant

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6. Mai 2003 Der Standard

Ein Pionier im Museumsquartier

Ende Juni feiert das Architekturzentrum Wien sein zehnjähriges Bestehen. Trotz internationaler Reputation, die sein Haus erlangen konnte, legt Gründungsdirektor Dietmar Steiner die Stirn in Sorgenfalten: Der Bund unterstützt das AzW nicht im einst vereinbarten Ausmaß.

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17. April 2003 Der Standard

Die erste Zacke in der Stadtkrone Berlins

Am Alexanderplatz von Berlin soll ein pompöser Warenhauspalast entstehen, dessen 150 Meter hoher Turm Teil der künftigen Stadtkrone sein wird. Das Gutachterverfahren entschieden die Architekten Ortner&Ortner für sich: eine Genugtuung nach dem Aus für Wien-Mitte.

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18. März 2003 Der Standard

Durch die Brille des Architekten

Gustav Peichl ist 75 Jahre alt

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