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Ein Flughafen auf dem Meer
Neue Zürcher Zeitung

Rem Koolhaas im Londoner ICA

6. August 1999 - Jörn Ebner
Grossprojekte des holländischen Kultarchitekten Rem Koolhaas zeigt derzeit das Londoner Institute of Contemporary Art (ICA) im Rahmen der Wanderausstellung «OMA Rem Koolhaas: Living». Gegenüber Bordeaux und Wien, den vorangehenden Stationen der Schau, wurde die Liste der Exponate um ein spektakuläres Projekt erweitert: Es handelt sich dabei um die erstmals öffentlich präsentierten Entwürfe der geplanten Erweiterung von Amsterdams Flughafen Schiphol, der auf einer der Küste vorgelagerten künstlichen Insel zu liegen kommen soll.

Ähnlich wie die Feldforschungen für ein Flughafenprojekt in Seoul und die Druckfahnen des im kommenden Jahr erscheinenden Buchs «Shopping» stellt das Amsterdamer Projekt eine Strukturanalyse der Konsumgesellschaft dar, die auch der Stadtplanung als Werkzeug dienen kann. Den Flughafen versteht Koolhaas als Stätte des Manipulierens. So soll er in Amsterdam das Prestige Hollands mehren, in Seoul hingegen Südkorea mit kulturell, kommerziell und politisch definierten Zonen als zukunftsorientiertes Land darstellen. (Bis 19. September)

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