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Katja Fischer – Ländliche Räume stärken

Von 2012 bis 2023 stand die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen unter dem Motto „StadtLand“. Im Gegensatz zu früheren IBAs, die oft in Großstädten stattfanden, konzentrierte sich die IBA Thüringen auf den ländlichen Raum und die Kleinstädte. Die Projekte, Netzwerke und Kooperationen, die während dieser Zeit entstanden, zeigen, wie durch Umbau und gemeinschaftliches Handeln wieder Orte der Gemeinschaft und Begegnungen entstehen können. Katja Fischer war Projekt- und Programmleiterin der IBA Thüringen und ist heute Vorständin der Stiftung Baukultur Thüringen. Sie erzählt im Gespräch, wie sich ihr Blick auf die ländlichen Regionen im Zuge der IBA verändert hat und welche Zukunftsfähigkeit in diesen Räumen steckt. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 02.12.2025

Renowave.at – Mehr Bestand sanieren

Derzeit liegt die Sanierungsrate beim österreichischen Wohnungsbestand bei ca. 1,7 Prozent. Zur Erreichung der Klimaziele sind mindestens 3 Prozent nötig. Doch statt zu steigen, ist die Sanierungsrate in den letzten Jahren eher gesunken. Mit ein Grund dafür sind die gestiegenen Preise. Renowave.at ist ein Innovationslabor für klimaneutrale Gebäudesanierung und Quartierentwicklung. Es wurde gegründet, um die Sanierungsrate in Österreich zu erhöhen und den Gebäudebestand Schritt für Schritt klimaneutral zu gestalten. Die Genossenschaft vernetzt Forschung, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft, um neue Lösungen für nachhaltige Sanierungen zu entwickeln, zu testen und in die Praxis zu bringen.
Ulla Unzeitig und Susanne Formanek, im Vorstand von Renowave.at, erzählen, wie sie die Sanierung voranbringen wollen und warum sie sich jetzt zusätzlich zu Innovation und Technologie auf die Finanzierung als einen von drei Schwerpunkten konzentrieren wollen.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 04.11.2025

materialnomaden – Bauteile ernten statt entsorgen

Andrea Kessler und Peter Kneidinger von den materialnomaden sind Pioniere der Wiederverwendung von Bauteilen. Im Mittelpunkt ihres Interesses steht stets die Optimierung von Lebenszyklen von Objekten, Bauteilen und Materialien. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, diese wertvollen Ressourcen in bestehenden Bauten zu ernten und neue Anwendungen dafür zu suchen.
Ihnen geht es dabei nicht nur um den Kreislaufgedanken, sondern auch um die Bewahrung der Identität. In Oberösterreich erproben sie gerade an einem konkreten Bauvorhaben, wie die Wiederverwendung bei Sanierung und Neubau ökonomisch und ökologisch am besten funktionieren kann, damit die Kreislaufwirtschaft auch bei größeren Bauvorhaben zur Normalität wird.
Andrea Kessler und Peter Kneidinger von den materialnomaden erzählen im Gespräch, wie sie den Rückbau und die Weiterverwendung von Bauteilen effizienter gestalten wollen und wie mithilfe des parametrischen Designs eine neue Architekturästhetik entsteht. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 07.10.2025

Breathe Earth Collective – Natürlich kühlen

Karlheinz Boiger ist Architekt, Partner bei Hohensinn Architektur und Teil des interdisziplinären Breathe Earth Collective, das 2015 den österreichischen Pavillon auf der Expo in Mailand gestaltete. Im Mittelpunkt stand die Klimaleistung des Waldes. Um diese für die Besucher:innen spürbar zu machen, konnte man in dem Expo-Pavillon durch einen echten Wald flanieren.
Es folgten kleinere Pavillons, die das Kollektiv für die Österreich Werbung entwickelte: der Klima Kultur Pavillon für das Kulturjahr in Graz 2020 und kürzlich für Sankt Pölten eine Brunnenskulptur, der sogenannte Windfänger. Im Mittelpunkt seiner Bemühungen steht immer das Interesse, den Hitzeinseln in der Stadt und damit auch dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. Karlheinz Boiger erzählt im Gespräch, warum ihn die Klimaleistung des Waldes so fasziniert und wie das Kollektiv eine neue Klimakultur formen und dazu Menschen zum Gespräch und Informationsaustausch zusammenbringen will.
Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 02.09.2025

AbbrechenAbbrechen – Umbau statt Abriss

Das Strafjustizzentrum in München ist ein brutalistisches Gebäude-Ensemble aus den 1970er-Jahren. Seit bekannt wurde, dass die Strafjustiz 2026 von ihrem jetzigen Standort an der Nymphenburger Straße in einen Neubau umziehen wird, herrscht Unklarheit über die Zukunft des bestehenden Gebäudes – auch ein Abriss steht im Raum. Als Reaktion auf diese Pläne formierte sich im Oktober 2022 die Initiative JustizzentrumErhalten/AbbrechenAbbrechen. Ihr zentrales Anliegen ist der Erhalt des Bestandsbaus. In einem offenen Diskussionsprozess will sie alternative Nutzungsmöglichkeiten aufzeigen und eine breitere Debatte anstoßen. Jan Fries und Laura Höpfner, Aktivist:innen der Initiative, erklären im Gespräch, warum man anhand des Strafjustizzentrums viele Themen rund um die Bauwende aushandeln kann, warum für den Erhalt solcher Gebäude breite Allianzen gefunden werden müssen und welchen Zweck Kartierungsspaziergänge in diesem Kontext haben. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 05.08.2025

Robert Temel – Die Lösung liegt in guter Baukultur

Die Plattform Baukulturpolitik wurde 2002 gegründet mit dem Ziel, die Rahmenbedingungen für Baukultur zu verbessern. In den ersten Jahren wurden ein Beirat für Baukultur und der regelmäßige Baukulturreport erreicht. Heute bemüht sich die Plattform um die Einrichtung einer österreichischen Agentur für Baukultur und um ein jährliches Förderbudget zur Initiierung und Unterstützung von Baukulturprojekten in Städten und Gemeinden. Robert Temel, der gemeinsam mit Caren Ohrhallinger und Rupert Halbartschlager Sprecher der Plattform Baukulturpolitik ist, erzählt hier, warum diese Baukulturförderung sich am Vorbild der deutschen Städtebauförderung orientiert und warum sie so wichtig wäre für die weitere Entwicklung von Österreichs Städten und Gemeinden.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 01.07.2025

Mario Abl und Erich Biberich – Ortskerne stärken

Wenn Stadt- und Dorfzentren veröden, ist das ein schleichender Prozess, der schwer aufzuhalten ist. Längst sind es nicht mehr nur die Einkaufszentren an den Stadträndern, sondern auch der Onlinehandel, der zu Leerständen im Zentrum führt. Wer dem etwas entgegensetzen will, braucht einen langen Atem. Die Stadt Trofaiach in der Steiermark begann vor genau zehn Jahren, sich aktiv um die Belebung ihrer Stadtmitte zu kümmern, und schuf dafür eine eigene Stelle. Bürgermeister Mario Abl erzählt, warum die Gemeinde aktiv und als Vorbild vorangehen muss. Innenstadtkoordinator Erich Biberich, der den Prozess vom ersten Bürgerbeteiligungsprozess an begleitet, berichtet, wie er konkret gegen den Leerstand vorgeht. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 03.06.2025

Daniel Baur – Zu 100 % Reuse

Daniel Baur ist Landschaftsarchitekt in Basel. Mit seinem Büro Bryum hat er für den Energieanbieter Primeo Energie in Münchenstein bei Basel einen Vorplatz gestaltet aus 100 % wiederverwendetem Material. Da sie nicht wussten, mit welchen Materialien sie bauen würden, erstellten sie anstelle einer Visualisierung Regeln: Alle benötigten Materialien sollten aus einem Umkreis von maximal 10 km kommen oder das Material sollte zu 100 % verwendet werden und nicht teilweise wieder weggeworfen werden, nur weil es nicht in das Gestaltungskonzept passt oder einen kleinen Makel hat. Reuse-Konzepte erfordern einen flexiblen Entwurfs- und Planungsprozess. In diesem Fall ermöglichte das flexible Konzept der Streifen Änderungen im Materialbezug und im Bauprozess. Daniel Baur erzählt im Gespräch, warum bei Reuse-Projekten neue Kompetenzen von Planenden und Ausführenden gefordert sind, warum sich das Verhältnis von Entwurf und Planung radikal verändert und warum die schöne Visualisierung kontraproduktiv für Reuse-Projekte ist. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 06.05.2025

Ulrike Schartner – Leistbarer Wohnraum für alle

Vor etwa zwei Jahren gründeten Mitglieder der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Wien, Niederösterreich und Burgenland den Ausschuss für Wohnbau und Leistbarkeit. Das Angebot an leistbarem Wohnraum geht seit Jahren zurück – auch wegen der hohen Baukosten und der geringeren Neubauproduktion. Rechtzeitig zur Landtagswahl in Wien hat der Ausschuss ein Schreiben an PolitikerInnen initiiert, um aufzuzeigen, wie es gelingen kann, günstigen Wohnraum für alle zu schaffen und zugleich die Klimaschutzziele einzuhalten. Architektin Ulrike Schartner, Vorsitzende des Ausschusses Wohnbau und Leistbarkeit, erklärt, warum im Stadtumbau eine Chance liegt, mehr leistbaren Wohnraum zu schaffen, und warum es dafür eine Umbauordnung braucht. Denn der Umbau bestehender Bauten muss konkurrenzfähig zum Neubau sein.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 01.04.2025

Martin Mackowitz – Bauen mit Lehm

Der Vorarlberger Architekt Martin Mackowitz arbeitet bei Lehm Ton Erde, einem Unternehmen, das der Lehmbaupionier Martin Rauch in den 1980er Jahren in Vorarlberg gründete. Das Unternehmen errichtet weltweit Stampflehmbauten und arbeitet dabei mit renommierten Architekturbüros zusammen. Martin Mackowitz, der hier für Architektur und Marketing zuständig ist, ist zudem Mitbegründer von Erden Studio, einem auf Lehmbau spezialisierten Entwurfsstudio und von der Lehmit GmbH, einem Unternehmen, das die Entwicklung von Holz- und Lehmbausystemen fokussiert. Im Gespräch erzählt er, was ihn am Werkstoff Lehm so fasziniert und wie er die Industrialisierung dieser Bauweise vorantreiben und Lehmbau für alle leistbar machen will. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 04.03.2025

Barbara Pampe – Bildung verbindet

Acht Bildungseinrichtungen mitten in Köln hatten Sanierungs- oder Neubaubedarf: Anstatt jede Einrichtung für sich zu betrachten, entschied sich die Stadt Köln gemeinsam mit den Montag Stiftungen, diese zur Bildungslandschaft Altstadt Nord zusammenzufassen.
In zahlreichen partizipativen Workshops, auch mit dem Stadtteil und vor allem den Kindern und Jugendlichen, wurden die Bedarfe ermittelt. Heute teilen sich die Einrichtungen räumliche, personelle und inhaltliche Ressourcen. Dank der kristallinen, kleinteiligeren Gestaltung durch das Architekturbüro gernot schulz : architektur fügen sich die Neubauten sehr gut in die bestehende Stadtstruktur ein.
Barbara Pampe ist Vorständin der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft und begleitete den Prozess über viele Jahre. Sie erzählt hier, wie es gelang, dass sich hier acht Bildungseinrichtungen räumliche und personelle Ressourcen miteinander teilen und inwiefern Stadt und Schule von den offenen Strukturen profitieren. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 04.02.2025

Maßarbeit an der Lamelle. nextroom fragt Jennifer Neumann

Glasscheiben mit seitlichen Drehgelenken in einem Metallrahmen: Lamellenfenster sind so einfach wie vielseitig und komplex. Der Familienbetrieb HAHN Lamellenfenster GmbH führte diese Art von Fenster 1953 in den deutschen Markt ein. Seither wird das Produkt laufend weiterentwickelt, auf Kundenwunsch maßgefertigt und geforscht. Für die Kepler Universität in Linz entwickelte man sogar einen Prototypen aus Keramiklamellen.

Beitrag, Isabella Marboe, nextroom fragt:, 13.01.2025

ALLIANZ FÜR SUBSTANZ – Verbindlicher Substanzschutz

ALLIANZ FÜR SUBSTANZ ist eine österreichische Initiative, die sich für einen verbindlichen Substanzschutz einsetzt. In einem offenen Brief an das Klimaschutzministerium hat sie ihre Forderungen formuliert. Damit knüpfen die Initiator:innen an die Initiativen aus den Nachbarländern an wie das Abrissmoratorium Deutschland, Countdown 2030 oder architects4future Deutschland. Anne Isopp trifft Carina Sacher, Martin Hess und Georg Scherer, drei Vertreter:innen der Allianz für Substanz, in einem der Hörsäle der Alten WU in Wien. Hier erzählen sie über ihre Motivation, Ziele und Aktionen und warum es neben Änderungen auf struktureller Ebene auch immer wieder konkrete Anlassfälle braucht.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 31.12.2024

Andreas Hofer – Im Gewerbegebiet leben

Die Internationale Bauausstellung 2027, die IBA’27, findet in der Stadtregion Stuttgart statt. Ihr Fokus liegt auf der Transformation von reinen Gewerbe- und Wohnvierteln sowie monofunktionalen Großstrukturen in eine durchmischte produktive Stadt.
Künstlerischer Leiter der IBA’27 ist der Schweizer Architekt Andreas Hofer. Als Mitbegründer der Zürcher Bau- und Wohngenossenschaft „Kraftwerk1“ und Koordinator der Baugenossenschaft „mehr als wohnen“ war er maßgeblich an der Entwicklung und Renaissance des genossenschaftlichen Wohnungsbaus in Zürich beteiligt. Für die Stadt der Zukunft sieht er ein großes Potenzial in der Weiterentwicklung von Gewerbegebieten. Gerade in der von Hochtechnologie geprägten Region Stuttgart, in der es noch immer viel produzierendes Gewerbe gibt, bietet die Nutzungsdurchmischung von Arbeit und Wohnen in Gewerbegebieten neue Möglichkeiten. Sie würde nicht nur Impulse gegen die Wohnungsnot setzen, sondern auch die Entwicklung von produktiven und zukunftsfähigen Stadtquartieren forcieren. Andreas Hofer erklärt, warum er in der produktiven Stadt die Stadt der Zukunft sieht und wie er diese Mischgebiete vor Gentrifizierung schützen will. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 03.12.2024

Wussten Sie, dass Sie auf nextproducts.at mehr Beispiele für die mit nextroom Architekturobjekten verknüpften Produkte finden können?

Auf der Plattform nextproducts.at zeigen Hersteller einen interessanten Auszug aus ihrem Produktportfolio und bieten zusätzlich wertvolle Informationen wie Detailfotos, technische Details, Ausschreibungstexte, Broschüren und anderen Downloadcontent, der das Planungsleben erleichtert. Frei zugänglich und kostenlos einsehbar.

Beitrag, nextroom fragt:, 25.11.2024

Olaf Grawert – No to Demolition

HouseEurope! ist eine europäische Bürgerinitiative, die Renovierung und Umbau zur Norm machen will. Die Initiative braucht eine Millionen Stimmen, damit das Thema von der Europäischen Kommission behandelt wird. Schon jetzt kann man sich für den Newsletter anmelden und ab Januar 2025 können alle ihre Stimme dafür abgeben. Olaf Grawert ist Mitinitiator von HouseEurope!. Er ist Architekt, Lehrender und Forschender an der ETH Zürich und führt gemeinsam mit Arno Brandlhuber, Jonas Janke and Roberta Jurčić das Designbüro b+ (bplus.xyz). Hier erzählt er, wie die Idee zu HouseEurope! entstand und mit welchen Forderungen die Initiative an die Europäische Kommission herantreten wird. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 05.11.2024

Simon Pories – Für einen verbindlichen Bodenschutz

Simon Pories ist beim WWF zuständig für die Bodenschutzkampagne. Er fordert vor der Nationalratswahl alle Parteien auf, sich für einen verbindlichen Bodenschutz einzusetzen. Bei der Veranstaltung „Baukultur im Nationalrat?“, die Anfang September 2024 im Architekturzentrum Wien stattfand, konnte er gemeinsam mit der Plattform Baukulturpolitik und Allianz für Substanz Fragen an die anwesenden PolitikerInnen von Grünen, Neos und SPÖ (ÖVP und FPÖ sagten ihre Teilnahme ab) richten zum Thema Bodenschutz, Bestandserhaltung, Baukulturförderung. Er erzählt hier, warum das 2,5-Hektar-Ziel nicht mehr ausreicht und der WWF einen maximalen Bodenverbrauch von 1 Hektar pro Tag fordert, welche Maßnahmen für den Bodenschutz erforderlich sind und wie diese umgesetzt werden sollen.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 24.09.2024

Maria Auböck – Klimagerechter Stadtumbau

Der Umbau des Michaelerplatzes in Wien zu einem klimafitten Platz rief internationale Kritik hervor, die in einen offenen Protestbrief an den Bürgermeister mündete. Obwohl die Bauarbeiten schon im Gange sind, fanden im Frühjahr 2024 weitere Gespräche zwischen Befürworter:innen und Kritiker:innen statt. Dabei entbrannte eine spannende Diskussion darüber, wie das historische Stadtbild mit einem klimagerechten Stadtumbau zusammenkommen kann. Die Wiener Landschaftsarchitektin Maria Auböck ist in diese Gespräche immer wieder eingebunden. Im Gespräch erzählt sie, wie man die Stadt in all ihren Dimensionen klimafit machen kann und warum es nicht einzelne Maßnahmen, sondern ein Regelwerk für die Begrünung der Stadt braucht. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 03.09.2024

Barbara Feller – Baukulturelle Bildung geht uns alle an

Bink ist eine österreichweite Initiative, die Kindern und Jugendlichen Baukultur vermittelt und das Interesse und Verständnis für die gestaltete Umwelt stärken will. Der gemeinnützige Verein, ein Zusammenschluss von Initiativen und Projekten in Österreich, erarbeitet didaktisches Material für den Unterricht, organisiert Symposien und Vernetzungstreffen. Seit der Gründung des Vereins 2010 ist Barbara Feller die Obfrau. Sie war von 1996 bis 2021 auch Geschäftsführerin der Architekturstiftung Österreich und erzählt im Gespräch, warum Baukulturelle Bildung mehr ist als eine rein ästhetische Bildung, warum sie in viele Unterrichtsgegenstände integriert werden kann und warum Baukultur uns alle angeht.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 06.08.2024

Transsolar – Technik minimieren

Transsolar ist ein international tätiges Büro, das auf Klimaengineering von Gebäuden spezialisiert ist. Sein Motto lautet High Comfort – Low Impact, also hoher Nutzerkomfort bei minimalen Auswirkungen auf die Umwelt. Statt aufwendiger Haustechnik setzt es auf die Grundlagen der Physik und gestaltet robuste Systeme, die mit wenig Technik auskommen. Für die Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Alpenvereins in München integrierte Transsolar in die Fassade ein Zuluftelement mit Nacherwärmung, das trotz hoher Lärmbelastung und Winddruck eine natürliche und komfortable Lüftung der Büros erlaubt. Dieses Lüftungselement bewährt sich und wurde inzwischen auch bei einer Schule in Tirol eingesetzt. Anne Isopp spricht mit Stefan Holst, dem Leiter des Münchner Büros von Transsolar, darüber, wie man mit weniger Technik im Gebäude auskommt und warum Lowtech mehr Aufwand in der Planung und Baubegleitung bedeutet.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 09.07.2024

Smartvoll Architekten – Umnutzen statt abreißen

In Bergheim bei Salzburg wurde ein Versandlager zu einem lebendigen Komplex für produzierende Unternehmen, Büros und Gastronomie umgestaltet. Um das großzügige Raumgefühl und die Nutzungsoffenheit der Hallen zu erhalten, durchzogen smartvoll Architekten die Räume mit nutzungsoffenen Plattformen und verdichteten die Nutzfläche im Handelszentrum 16 von 43.000 auf circa 57.000 Quadratmeter. Gemeinsam mit dem Bauherrn Marco Sillaber zeigten sie, dass es sich lohnt, solche Bestandsbauten zu erhalten. So wurde der Bestand klug umgenutzt. Durch die minimalinvasive Herangehensweise blieb der Geist des Industriebaus erhalten und rückte zugleich in einen neuen ästhetischen Kontext.
Im Gespräch erzählen Christian Kircher und Philipp Buxbaum von smartvoll, worin das Potenzial solcher Industrieareale liegt und warum deren Umnutzungen nicht lineare Prozesse erfordern. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 28.05.2024

Leona Lynen – Gemeinwohlorientierte Stadtplanung

Über viele Jahre stand das Haus der Statistik mitten in Berlin leer. Auf Hinwirken einer Gruppe engagierter Künstler:innen, Architekt:innen, Kulturschaffender und Politiker:innen wurden 2015 die bisherigen Pläne für den Verkauf an Investoren und der geplante Abriss verhindert. Leona Lynen ist gemeinwohlorientierte Projektentwicklerin und seit 2018 aktiv an der Gestaltung des Transformationsprozesses des Modellprojekts Haus der Statistik beteiligt. Sie ist im Vorstand der Genossenschaft ZUsammenKUNFT Berlin (ZKB eG), die gemeinsam mit vier Kooperationspartnern der öffentlichen Hand das Haus der Statistik in Berlin zu einem gemeinwohlorientierten Stadtteil umbaut. Im Gespräch erzählt sie aus Sicht der Initiative, warum sie sich beim Haus der Statistik engagieren und was sie dort konkret vorhaben.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 07.05.2024

Regula Lüscher – Stadt ist ein Gemeinschaftsprodukt

Regula Lüscher nennt sich Stadtmacherin. Die Schweizer Architektin und Stadtplanerin war von 2007 bis 2021 Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung in Berlin. Zu Beginn ihrer Amtszeit wollte man das Haus der Statistik, direkt am Alexanderplatz in Berlin gelegen, noch abreißen. Inzwischen wird der für die Ostmoderne charakteristische Bau saniert, um Neubauten für Wohnen und Verwaltung erweitert und avancierte zu einem Vorbild für eine gemeinwohlorientierte Stadtplanung. Regula Lüscher übernahm in ihrer Funktion als Senatsbaudirektorin die wichtige Aufgabe der Kommunikation zwischen den beteiligten Gruppen. Sie erzählt im Gespräch, wie es zu dem Sinneswandel im Umgang mit dem Haus der Statistik kam und was sie unter einer nachhaltigen Stadtplanung versteht. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 09.04.2024

Stefan Bendiks – Mehr Platz fürs Rad

Artgineering ist ein Planungsbüro an der Schnittstelle von Verkehrs-, Stadt- und Landschaftsplanung, das Stefan Bendiks und Aglaée Degros 2001 gründeten. Seitdem beschäftigen sie sich mit der Transformation des öffentlichen Raums weg vom Autoverkehr hin zur aktiven Mobilität. Sie gestalteten öffentliche Räume in den Niederlanden und Belgien und waren federführend am Masterplan für die Radoffensive 2030 der Stadt Graz beteiligt, der derzeit Schritt für Schritt umgesetzt wird. Im Gespräch erzählt Stefan Bendiks, warum Verkehrsraum immer auch öffentlicher Raum ist und warum seine Transformation eine völlig neue Denk- und Herangehensweise erfordert. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 05.03.2024

Robert Härtl – Mit Stroh bauen

Das Münchner Architekturbüro Hirner & Riehl hat in Süddeutschland ein dreigeschossiges Gebäude aus Holz und Stroh gebaut. Das Haus St. Wunibald ergänzt die barocke Klosteranlage Plankstetten und beherbergt Gästezimmer, Büroräume und einen Kindergarten.
Das Holz stammt aus dem klostereigenen Forst, das Stroh von den eigenen Feldern. Während bei Einfamilienhäusern das Stroh meist händisch eingebracht wird, wurden hier die Wand- und Deckenelemente inklusive der Strohdämmung in einer Zimmerei vorgefertigt. Robert Härtl ist Partner im Büro Hirner & Riehl und erzählt, wie das Team überhaupt auf die Idee gekommen sind, mit Stroh zu bauen, welche Erfahrungen sie dabei gemacht haben und warum ihm die Idee, einen Baustoff vom eigenen Feld einzubauen, so gut gefällt. Das Gespräch ist in voller Länge im Podcast Morgenbau anzuhören.

Beitrag, Anne Isopp, nextroom fragt:, 23.01.2024