Bauwerk

Museum Ludwig - Umbau
OMA - Köln (D) - 2002

Architektur des Wegnehmens

Rem Koolhaas und das Museum Ludwig

26. März 2001 - Klaus Englert
«Das neue Museum soll locken und konfrontieren.» So jedenfalls stellt sich Rem Koolhaas das Kölner Museum Ludwig im November 2001 vor, wenn die auf sieben Millionen Mark veranschlagten Umbauarbeiten abgeschlossen sind. Während das Architekturbüro Peter Busmann und Godfrid Haberer den Ausstellungsbereich in den Zustand von 1986 versetzt, realisiert Koolhaas sein aussergewöhnliches Konzept für das Foyer. Anders als in Las Vegas, wo der Rotterdamer Architekt derzeit eine Ausstellungshalle für das «Venetian Casino» baut, nimmt er in Köln deutlich Abstand von amerikanischen Museumsvorstellungen: «Die Museen in den USA sind zusehends zu einem Teil der Entertainment-Industrie geworden, zu einem Amalgam von Shopping, Gambling und Kultur», verkündete Koolhaas jüngst auf einer Pressekonferenz in Köln. Deswegen wolle er das Museum Ludwig zu «etwas Seriöserem machen». Zu einem Ausstellungsort, der das Kunsterlebnis unmittelbar ermögliche. Sein Konzept nennt er eine «Architektur des Wegnehmens». Dort, wo derzeit noch Kasse, Garderobe und Verkaufsstand den Raum verstellen, soll die Kunst einkehren. Den Museumsbesucher wird dann ein offenes und lichtes Foyer mit Kunst erwarten, die - vielleicht - lockt und konfrontiert.

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Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung

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