Bauwerk

SUIT 10 - Erweiterung Haus Hauser
THALERTHALER - Kirchbichl (A) - 2000
SUIT 10 - Erweiterung Haus Hauser, Foto: Sui:T*architektur
SUIT 10 - Erweiterung Haus Hauser, Foto: Sui:T*architektur
14. September 2003 - Az W
Das bestehende Gebäude stammt aus den sechziger Jahren und besitzt zwei voneinander unabhängige Wohneinheiten im Erdgeschoss und im Obergeschoss. Es ist ein durchschnittliches gewöhnliches Wohnhaus, wie es massenhaft in Tirol anzutreffen ist (siehe Projekt des Architekturformums Tirol „Haus Enzian“ Sommer 1999). Diese Häuser nehmen keinerlei Rücksicht auf Landschaft, Kultur , nicht einmal auf die eigenen Bewohner, sie sind als einzelnes nicht erwähnenswert, sondern nur verbesserbar.
Das Haus wird von zwei Parteien bewohnt, den Bauherren mit zwei Kindern im Obergeschoss und seiner 80 jährigen Mutter im Erdgeschoss. Der Wunsch der Bauherrn war es, ausreichend Platz für einen großen Esstisch für bis zu 16 Personen zu haben.
Unter der Küche im Obergeschoss liegt der Wohnraum der Mutter, welcher nicht verändert werden konnte, deshalb beschränkte sich die Erweiterung auf das Obergeschoss. Das Reizvolle war nun, ein Projekt zu entwickeln, welches diesen heterogenen Wünschen eine Lösung bietet und außerdem einen architektonischen Standpunkt bezieht.
Es war klar, dass eine Idee für eine Erweiterung nicht in der vorhanden Bausubstanz zu finden war und deshalb der Anbau genug archtitektonische Kraft haben musste, um als eingenständiges Objekt symbiotisch mit dem Haus zu existieren. Die Erweiterung in einem fremden Material (zb Stahl und Glas, etc.) wäre nur aufgrund des Materialeffektes neu gewesen, hätte aber aufgrund des Materials aus Boden Wand und Decke bestehen müssen und wäre damit das gleiche, wie das existierende Haus gewesen.
Wir haben das anzubauende Volumen als abstrakten Raumklumpen, vergleichbar mit einem Holz- oder Steinblock eines Bildhauers betrachtet, der gleichzeitig langsam von allen Seiten bearbeitet wird. Der Innenraum wird herausgeschnitzt, geschliffen, poliert, die Öffnungen und Fugen durchgebrochen und alles unnotwendige am Volumen entfernt.
Diese monolithische Form konnte sehr gut mit dem traditionellen Material Holz umgesetzt werden. Konsequenterweise gibt es daher auch keine Verblechungen und Glasrahmen. Der schweren Wirkung nach aussen steht ein überraschend leichter und offener Innenraum gegenüber. Die bisher unbeachtete Umgebung erhält durch die verschieden Aus- und Durchblicke nun Bildqualitiät. (Text: Architekten)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Familie Hauser

Tragwerksplanung