Bauwerk

Wohnhaus Eiser
UNION A01 architects ZT GmbH - Bergheim (A) - 2002
Wohnhaus Eiser, Foto: Nadine Blanchard
Wohnhaus Eiser, Foto: Nadine Blanchard
14. September 2003 - Az W
Bei diesem Haus - in einem schönen Hanggrundstück am Waldesrand auf Stahlstützen gehoben - spielt eine solartechnische Innovation auch in raumatmosphärischer Hinsicht eine bedeutsame Rolle. Unter dem Motto „Dämmen mit Licht“ kann die von Linzer Energieforschern entwickelte (und bei diesem Projekt prototypisch eingesetzte) transluzente Solarfassade nicht nur Wärme speichern, sondern auch Tageslicht ins Gebäudeinnere „rieseln“ lassen. Das Prinzip ist so einfach wie effizient: Zwischen zwei Glasscheiben liegt eine Wabenstruktur aus Karton (Zellulose), die auch diffuses Licht in Wärmeenergie umwandelt und zudem schalldämpfend wirkt, was sich gerade bei grossen Glasflächen wohltuend auswirkt.
Im Sommer verschattet sich die Struktur der Solarwaben durch den hohen Sonnenstand selbst, ein zusätzliches Abschattungssystem ist daher nicht nötig.

Beim Haus im Bergheim kommen in dieser Hinsicht ja ohnehin die Bäume zu Hilfe. Die Berührungspunkte zwischen Haus und Boden sind sichtlich sparsam gesetzt: Die Box mit den Schlafräumen liegt wie eine Luftbrücke über dem Steilhang, eine Terrasse kragt idyllisch über den Bach. Und da die Stahlstützen auch die Wohnzone „durchkreuzen“, lag es nahe, sie lapidar zu nutzen - etwa als Träger einer Regalschleife. In jedem der Räume ist der Bezug zum Garten, zu Wald und Ausblick ein wichtiger Aspekt. Mit der transluzenten Wärmedämmfassade als zusätzlichen Stimmungsbringer kann man tatsächlich von hautnahem Wohnen in der Natur sprechen. (Text: Gabriele Kaiser, 01.05.2003)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Margit Eiser
Anton Eiser
Toni Eiser

Tragwerksplanung

Fotografie