Bauwerk

Reihenhaussiedlung in Darmstadt-Kranichstein
Zimmermann Leber Architekten - Darmstadt (D) - 2004
15. September 2005
Am südwestlichen Rand des Darmstädter Stadtteils Kranichstein wurde ein neues stadtnahes Wohnquartier geplant. Einer Bauherrengemeinschaft wurden dazu von der Stadt Grundstücke für vier Hausgruppen mit vier bis sechs Hauseinheiten zur Verfügung gestellt. Insgesamt entstanden 22 Reihenhäuser mit Wohnflächen von 112 bis 173 Quadratmeter. Die Häuser und die dazugehörigen Außenbereiche wurden mittels Mauern, Pergolen und Nebengebäuden klar und fein abgestuft zoniert und als untrennbare Einheiten festgeschrieben. Durch ihre bauliche Fassung werden die Außenbereiche zu »Außen-Raumkörpern«, die gleichberechtigt neben den eigentlichen Gebäuden stehen. Innen und Außen greifen ineinander und korrespondieren miteinander. Alle Dachflächen wurden begrünt, so dass eine positive ökologische Ausgleichsbilanz erzielt werden konnte. Mit der Zeit wird das Grün das raumbildende, orts- und gestaltprägende Merkmal des Quartiers werden.

Die straff und funktional organisierten Grundrisse der Häuser zeichnen sich durch großzügige Raumzusammenhänge im Erdgeschoss, gut möblierbare Zimmer im Obergeschoss und eine Minimierung der Verkehrsflächen aus. Die kompakte Gebäudegeometrie führt zudem zu einer Reduzierung der Hüllflächen. Zusammen mit der Verwendung von Holz als Baumaterial und einem hohen Dämmstoffanteil im Bereich der Außenwände konnte der Niedrigenergiestandard problemlos erreicht werden.

Es gibt drei unterschiedliche, frei wählbare Hausbreiten (5,0, 5,5 und 6,0 Meter) mit entsprechend unterschiedlichen Grundstücksgrößen. Die Wohnfläche jedes Hauses kann durch die Montage eines Studios auf dem Flachdach jederzeit – auch nachträglich – um etwa 25 Quadratmeter und eine dazugehörige Dachterrasse erweitert werden. Der neue Wohnraum wird über eine Treppe erschlossen, die in der Deckenöffnung des ehemaligen Oberlichtbandes geführt wird. Die Konstruktion besteht aus vorgefertigten, elementierten Massivholztafeln mit den Vorteilen einer hohen Fertigungspräzision, Oberflächen in Ausbauqualität und einer kurzen Bauzeit.
In direkter Nachbarschaft zum Grundtyp wurde für eine weitere Bauherrengemeinschaft ein Ost-West-Typ entwickelt, der von Westen her erschlossen wird. Sieben dieser Häuser wurden im Sommer 2004 fertig gestellt, zehn weitere sind in Planung. Die Häuser entstanden mit einer Wohnfläche von 152 bis 192 Quadratmetern und bieten ebenfalls die Option eines Dachstudios mit großer Dachterrasse. Alle Häuser sind teilunterkellert; das Bausystem besteht ebenso aus vorgefertigten Massivholztafeln.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur + Wettbewerbe

Ansprechpartner:in für diese Seite: Arne Barthaw[at]kraemerverlag.com