Bei der Recherche für die Intervention in einem der ältesten Stadthäuser fand Domenig heraus, dass hier ursprünglich ein Wachlokal mit Arrestzellen war. Sein Entwurf entwickelte zuerst diese Spannung zwischen „Ordnung“ und „Freiheit“, die vorgesehenen „Durchbrüche“ wurden vom Denkmalamt aber nicht erlaubt. Ein Abglanz dieser Idee ist noch im „Betontrümmerhaufen“ der Probierkabinen spürbar. Auch die übrige, verhaltenere Lösung kann immer noch faszinieren. In die Struktur der Kreuzgewölbe legte er an der Hausecke eine von drei Seiten begehbare Passage, gefasst von leuchtenden Marmorsäulen, dazwischen die Vitrinen mit Glas vom weißen Steinboden bis zum randlosen Verschnitt mit den Gewölben; bewegliche Sonnenblenden als Hightech-Kiemen an der Fassade. (Text: Otto Kapfinger)