Bauwerk

Villenpark Mauerbach
Schuberth und Schuberth - Mauerbach (A) - 2008
Villenpark Mauerbach, Foto: Franco Winter
Villenpark Mauerbach, Foto: Franco Winter
14. Juni 2009 - Az W
In Mauerbach (einer im einem Tal des Wienerwaldes gelegenen Gemeinde hinter der westlichen Stadtgrenze Wiens) errichteten wir für zwei gewerbliche Bauträger (Fa. Grünland, Fa. FHE) eine freifinanzierte Wohnanlage, bestehend aus zwei zweigeschossigen Doppelhäusern und vier teilweise dreigeschossigen Einfamilienvillen. Die Baukosten betrugen 1.330 €/ je m² Wohnnutzfläche (excl. USt.). Um die strengen Vorgaben einzuhalten, setzen wir auf einfachste Konstruktionen und Lösungen: Außen die bewusste Wirkung von Baukörper und Materialien, überraschende Raumlösungen im Inneren und schlichte aber überlegte Details in der Ausführung.

Das auf den ersten Blick einheitliche Erscheinungsbild der Anlage weitet sich auf den zweiten Blick: Jedes Haus unterscheidet sich nach Ausrichtung, Raumaufteilung, Öffnungen, Farbe und Ausstattung.
Auf dem engen Bauplatz stehen die Häuser dicht beieinander. Die Baukörper sind nach Lage und Ausrichtung entwickelt, Vor- und Rücksprünge werden von der Orientierung der Räume und Terrassen, den Himmelsrichtungen und den Nachbarhäusern beeinflusst.
Die Häuser sind teilunterkellert, daraus entstanden für das Erdgeschoß unterschiedliche Fußbodenhöhen – der Grundriss folgt diesen differenzierten Raumhöhen – ein hoher Wohnraum, ein „niedriger“ Essraum (2,30 m) usw..

Unterschiedliche Öffnungen betonen den Ausblick nach draußen, als großflächige Eckverglasung oder als schmaler Fensterschlitz. Immer wieder laufen Blickachsen durch das ganze Haus – so kann man im Wohnraum oder im Essraum nach allen vier Himmelsrichtungen nach draußen sehen. Vertikal fällt das Licht über Oberlichtfenster oder Wandschlitze über das Stiegenhaus ein. Die Fassaden der Häuser sind in fünf unterschiedlichen, leicht abgestuften Farbtönen gestrichen – in gebrochenem Weiß mit zusätzlichen Gelb- oder Rotanteilen bis zu hellem Grau. An sonnenorientierten Fassadenflächen ist an der Oberfläche eine Glimmerlasur aufgetragen – je nach Sonnenlichteinfall und Baukörper verändern sich dadurch die Fassadenflächen und beginnen leicht zu glitzern.

An den straßenseitigen Fassaden der Häuser sind vertikale Rankgerüste aus farblich beschichteten Aluminiumprofilen angebracht. Für Pflanzenbewuchs gedacht, lockern sie durch Profil und Schattenwurf die eher kühlen und geschlossenen Nordfassaden auf - auch wenn sie unbewachsen bleiben. Dem rauen Klima des Wienerwaldes entsprechend haben wir einfach und kräftige Materialen für den Außenraum gesucht: Die Terrassenstufen sind Betonfertigteile mit eingelegten massiven Naturschieferplatten. Die Fensterbänke der tiefsitzenden erdgeschoßigen Eck- und Fixverglasungen sind aus Beton gegossen, ohne zusätzliche Verblechungen können sie für Blumen und Pflanzen genutzt werden. Der mittlere Erschließungsweg ist aus Ortbeton, die Oberfläche wurde – ähnlich wie bei Terrazzoböden üblich – mechanisch gestockt. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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