Bauwerk

Freudenauer Hafenbrücke
Albert Wimmer ZT GmbH - Wien (A) - 2008
Freudenauer Hafenbrücke, Foto: Albin Nardaics © Büro für Transfer
Freudenauer Hafenbrücke, Foto: Albin Nardaics © Büro für Transfer

Eintrag anlässlich der Az W-Ausstellung „Ein Raum für Fünf. Zwanzig Architekturjahre“

31. August 2015 - Az W
Das Gebiet des Winterhafens, an dem sich die Freudenauer Hafenbrücke als elegantes Erkennungsmerkmal über den Donaukanal präsentiert, blickt bereits auf eine umfangreiche Geschichte des Brückenbaus zurück. In der Hochgründerzeit wurden elf Donaukanalbrücken konstruiert, darunter fünf für die Eisenbahn. Die damaligen Konstruktionen waren von Parallelgitterträgern und Bogenfachwerken gekennzeichnet und unterstrichen mit ihrem filigranen Gitterwerk die Weitläufigkeit der Flusslandschaft. Diese ursprüngliche Idee wurde in die Gegenwart übersetzt. Die elegante Gestaltung der Eisenbahnbrücke verleiht dem Bauwerk eine erhöhte Erkennbarkeit.

Das Tragwerk weist einen Durchlaufträger mit Feldweiten von 93 m und 77 m auf, der im Bereich über dem Winterhafen als Vollwandkastenträger ausgebildet ist. Um die dynamische Wirkung der Brücke zu unterstreichen, ist das Hauptfeld als Fachwerkträger in der Ansicht dreieckig ausgeführt. Die Systemhöhe beträgt 1,5 m bis 9,5 m.

Im kleineren Seitenfeld ist eine vollwandige Trogkonstruktion ausgebildet, deren Blechwände durch eine geknickte Kontur gegliedert sind. Am Widerlager am Winterhafen wird durch die Neigung die Feldweite reduziert und ihre Höhe gleichzeitig gegenüber dem Umfeld optisch gebrochen. Analog dazu ist das Widerlager am Donaukanal ausgebildet, mit dem einzigen Unterschied, dass hier zur Vereinfachung des Auflagers und als Abschluss im Donaukanalbereich bewusst auf die Neigung verzichtet wird. Das Mittelauflager ist auf ein leicht überhöhtes Plateau reduziert, da hier die Konstruktion dominiert und den Übergang zwischen Fachwerkträger und Trogbrücke hervorhebt. Ein wesentlicher Gestaltungseffekt ist die von den Widerlagern ausgehende Beleuchtung, die auf die Unterseite der Konstruktion gerichtet ist, sodass die Brücke optisch zu schweben scheint. (editierter Text des Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at