Bauwerk

Wohnen beim Hafen
X ARCHITEKTEN - Linz (A) - 2019
Wohnen beim Hafen, Foto: Elisabeth Grebe
Wohnen beim Hafen, Foto: Elisabeth Grebe
14. Dezember 2020 - afo
Das Grundstück liegt am Übergang zwischen der urbanen Kernzone und den Gewerbegebieten am Hafen der Stadt Linz und sollte mit Mietwohnungen des sozialen Wohnbaus und einem fünfgruppigen Kindergarten neu bebaut und nachverdichtet werden.

Der Entwurf knüpft an die Punktbebauung und an die Freiraumstruktur der benachbarten und historisch bedeutenden Hafenarbeitersiedlung „Sintstraße“ (Curt Kühne 1927–31) an. Bereits vorhandene räumliche Qualitäten wurden aufgegriffen und für das gesamte Projektgebiet weitergeführt. Die Größenordnung der neuen Baukörper nimmt Bezüge auf, indem deren Abmessungen jeweils dem Flächenbedarf von zwei der benachbarten Siedlungshäuser inklusive Zwischenraum entsprechen. Die Höhe der Gebäude ist gestaffelt und beträgt drei Geschoße an der Grenze zur bestehenden Siedlung, ansonsten vier Geschoße bzw. punktuell, im Südosten Richtung Industriezeile, fünf Geschoße.

Die Rahmenbedingungen für die Errichtung der Wohnanlage sind durch die oberösterreichischen Wohnbauförderrichtlinien sehr engmaschig vorgegeben. Dies betrifft die Wohnungs- und Raumgrößen, die Materialität und die Baukosten. X ARCHITEKTEN verstanden es als Herausforderung, eine räumliche Organisation und architektonische Gestaltung zu entwickeln, die diesen Mangel an Möglichkeiten nicht ausstellt, sondern überwindet. Im Konzept und in der Umsetzung sollten tragfähige relationale Zugänge gefunden werden, um den Ort für die Entwicklung der sozialen Struktur der künftigen Bewohnerinnen bestmöglich vorzubereiten.

Die differenzierten Putzstrukturen der Arbeiterwohnhäuser und das an der Fassade liegende belichtete Stiegenhaus wurden als Merkmale übernommen und neu interpretiert. Während die ehemals identen Häuser durch Eingriffe und Alterung Spuren der Abweichung und Varianz aufweisen, entstand diese Lebendigkeit bei den Neubauten entwerferisch durch die Verwendung unterschiedlicher, aber selbstähnlicher Formen für die Fassadengestaltung. Damit konnte Vertrautheit geschaffen und eine schädliche Wechselwirkung von Neu und Alt vermieden werden. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)

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