Bauwerk

Kirschhaus
STEINBAUER architektur+design, kaltenbacher architektur - Weibnitz (A) - 2022
Kirschhaus, Foto: STEINBAUER architektur+design
Kirschhaus, Foto: STEINBAUER architektur+design
Kirschhaus, Foto: STEINBAUER architektur+design
Kirschhaus, Foto: STEINBAUER architektur+design
2. Dezember 2022 - ORTE
Ein langgestreckter, hölzerner Baukörper, mit längs laufendem Satteldach, ruhend auf einem massiven Sockelgeschoss – beschreibt das reduzierte Erscheinungsbild des Wohnhauses. In einem von Landwirtschaft geprägten und 29 Einwohner:innen zählenden Dorf, in der Nähe von Neunkirchen in Niederösterreich, liegt das Grundstück für vier weitere Bewohner:innen der Marktgemeinde Weibnitz. Am südlichen Rande der Dorfgemeinschaft befindet sich das familieneigene Hanggrundstück, charakterisiert durch einen vor Jahrzehnten gepflanzten Kirschbaum. Im Westen grenzen Fichtenwälder an. Überzeugend ist der Weitblick auf das Bergmassiv der Rax-Schneeberg-Gruppe.

Auf Höhe des Ursprungsgeländes liegt der schwarz gerahmte Zugang, erreichbar über eine Treppenanlage aus gestrahlten Beton. Der verglaste Eingang in Richtung Osten spiegelt sich in selbiger Achse nach Westen als Austritt in den Garten wider. Der konsequent gestaltete, eingeschossig und zweihüftig angeordnete Grundriss wird entlang eines offenen Giebels in der Mittelachse durchwandert. Im Süden liegt der Wohnbereich der Familie. Dieser ist zusätzlich mit der aus der Gebäudeecke gebildeten Loggia verbunden. Der Kamin dient als Trennung, bietet zusätzlichen Rückzug und speichert durch seine Position im Zentrum optional die Wärme. Wie ein Gemälde an der Wand rahmt das, über die gesamte Länge der Küche und auf Höhe der Arbeitsplatte positionierte, Fenster den Ausblick auf die Berge und Wälder. Im Norden liegen die Privaträume der Familie. Das Badezimmer und der Schlafbereich in Richtung des privaten Gartens und das Kinderzimmer unter dem Blätterdach des Kirschbaums.

Die tragende Struktur bildet eine Holzrahmenbauweise, welche auf einem massiven Sockelgeschoss aus Beton ruht. Die Außenhaut kleidet eine dunkel-ebonisierte und band-sägeraue Fichtenfassade. Die mittels Nut und Feder verbunden Bretter verleihen dem Baukörper eine zurückhaltende Ausstrahlung. Die Fensterrahmen und die Dachfläche nehmen sich ebenfalls in ihrer Farbigkeit zurück und bilden durch ihr mattschwarzes Auftreten den nötigen Kontrast. Der Innenraum steht im Kontrast zum dunkel gehaltenen Äußeren. Fein abgestimmte Materialien wie natur-geölte Fichtenfenster und gebürstetes Eichenparkett schaffen nicht nur einen Ort zum Wohnen, sondern zum Leben. (Text: Architekt, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich

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