Bauwerk

Suchthilfezentrum Salzburg
cs-architektur - Salzburg (A) - 2025
Suchthilfezentrum Salzburg, Foto: Markus Rohrbacher
Suchthilfezentrum Salzburg, Foto: Markus Rohrbacher
31. Oktober 2025 - Initiative Architektur
Der auf dem einstigen Parkplatz der Christian-Doppler-Klinik (CDK) situierte Neubau vereint mehrere suchtmedizinische und -therapeutische Einrichtungen in Salzburg, die bis dato auf mehrere Standorte im ganzen Stadtgebiet verteilt waren. Ihre Zusammenlegung sollte Synergien heben mit dem klaren Ziel, die Betreuung der Patient:innen zu optimieren. Überlegungen, räumlich getrennte klinische und suchttherapeutische Einrichtungen an einem Standort zu vereinen, gehen auf die Mitte der 2010er-Jahre zurück. Der ursprüngliche Plan war, die bestehende Suchthilfeklinik aus den 1930er-Jahren zu renovieren und auszubauen. Das stellte sich bald als nicht machbar heraus. In einem Beteiligungsprozess wurde die Neukonzeption des Areals mit Suchttherapiezentrum, Parkhaus und städtebaulichen Festlegungen mit langfristiger Realisierungsperspektive festgelegt.
Der Neubau besteht aus einem dreigeschossigen Sockel mit einem Hochpunkt zur Guggenmoosstraße – hier befinden sich Tagesklinik und Verwaltung – und einem an der Seite zur CDK über die Geländestufe auskragenden Gebäudeteil mit dem Wohnbereich für die stationär untergebrachten Patient:innen. In der Senke zwischen den beiden Hochpunkten liegt ein begrünter Dachgarten. Im Südwesten des Gebäudes befindet sich ein intimer Garten für den weitgehend geschlossenen Klinikbereich. Im ersten Obergeschoss befindet sich eine spezialisierte Entzugsstation, die Teil der CDK und mit dem Klinik-Areal über einen barrierefrei verbundenen ist.
Der Eingang an der Guggenmoosstraße wird durch ein leichtes Einknicken der Fassade im Erdgeschoss gekennzeichnet, über den man die Ambulanzebene mit dem Empfangsbereich der Suchtberatungsstelle erreicht. Die Fassaden sind durch Bänder aus grün durchgefärbten Betonfertigteilen horizontal betont. Abgeschrägte Pflanztröge treten in unregelmäßigen Abständen plastisch aus der Ebene dieser Betonstreifen hervor. Das Fensterband zwischen den massiven Elementen wird durch Metallpaneele, Vertikallamellen und Sonnenschutzscreens im Zusammenspiel mit weiträumigen Loggien gegliedert.
Für den Vorbereich der CDK wurde ein eigener Wettbewerb mit sechs Teilnehmer:innen ausgelobt, den die Künstlerin Sofia Dona für sich entschied. Bezugnehmend auf den Namensgeber der Klinik hat sie das Phänomen des sogenannten Doppler-Effekts mit hellen und dunklen Bodenbelägen sowie mit Rosen- und Blumenrabatten in konzentrischen Kreisen dargestellt. (Text: Roman Höllbacher)

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Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur

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