Publikation

Stumme Poesie
Architektur und Sprache bei Gottfried Semper
Stumme Poesie
Autor:in: Michael Gnehm
Verlag: gta Verlag
ISBN: 3856761276
Sprache: Deutsch
Publikationsdatum: 2003
Umfang: 277 S., 60 Abb. sw und farbig
Format: Broschur, 24 x 17 cm
Bildende Kunst soll, so F. W. J. Schelling, «eine stumme Dichtkunst sein», die sich «nicht durch die Sprache, sondern wie die schweigende Natur durch Gestalt, durch Form» ausdrückt. Doch wie gestaltet sich dieser Vergleich, wenn – wie Gottfried Semper im Hinblick auf eine architektonische «Raumespoesie» sagt – Kunst «ihre besondere Sprache, bestehend in formellen Typen und Symbolen» hat?
In seiner Studie geht Michael Gnehm auf die Hintergründe ein, die diese «Raumespoesie» als geschichtlich Geformtes ausweisen, das nie in sich abgeschlossen ist. Sempers Anleihen bei verschiedenen «positivistischen» Wissenschaften, der Archäologie und der Sprachwissenschaft gewinnen ihnen künstlerische Momente ab, über die sich die Architekturgeschichte als Poetik der Architektur deuten lässt. Wenn später Le Corbusier die moderne Architektur im «espace indicible» – im unaussprechlichen Raum – ansiedelt und doch eine «éloquence souveraine», eine höchste Beredsamkeit architektonischer Formverhältnisse am Werk sieht, so kann man eine Aktualität Semperscher Gedanken verfolgen, die bis in Bereiche eines architektonischen Denkens führen, das in Jacques Derridas Bestimmung einer «Wahrheit der Architektur» Ausdruck gefunden hat: «Elle concerne une organisation articulée, mais une articulation muette.»

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Weiterführende Links:
gta Verlag ETH Zürich

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