Erfindung Wohnen? Muss das Wohnen erfunden werden? Ist es nicht selbstverständlich? Ein seltsamer Titel für Überlegungen, die angehende Architekten zum Nachdenken über „das Wohnen“ anregen wollen? „Finden“ und „Erfinden“ impliziert Suchen. Doch nach was suchen wir im Zusammenhang mit Wohnen?
Wohnen ist Behausung, in dem sich die eigenen und die kollektiven Lebenselemente entfalten. Die Behausung des Menschen als geistiges und leibliches Wesen, aber auch als Teil von Gesellschaft und Kultur. Nun birgt sich im Begriff des Wohnens neben gewöhnlich oder ungewohnt aber auch „Gewohnheit“. Für Studierende der Architektur stellt Entwerfen im Wohnungsbau das gewöhnlich Alltägliche dar, wobei die emotionalen Zügel der eigenen Erfahrung eine Enge im Denken und Erfinden bewirkt haben. Es mag an Kindheitserinnerungen liegen, an der Prägung des Elternhauses, den Erfahrungen der ersten 20 Lebensjahre, welche die Raumwahrnehmungen des Einzelnen bestimmt haben. Wie der heutige Wohnungsbau zeigt, der trotz der völlig veränderten Raumvorstellungen des Internet-Zeitalters immer wieder gleiche Wohnungen produziert, bleiben viele in diesen Strukturen gefangen.
Unsere GeWohnheiten basieren alle auf ehemaligen Erfindungen. Sie bestehen in Kontinuität und im Überliefern. Dem Ändern des Gewohnten geht ein Denkprozess voraus - zu dem dieses Buch anregen will.
Aus dem Inhalt: Martin Heidegger - Bauen Wohnen Denken. Was kommt danach? Wohnen: Was ist das? Arbeiten; Schlafen; Kochen; Essen; Hygiene - Entleerung; Hygiene - Körperpflege/Baden; Spielen und Entspannen; Sammeln, speichern, lagern