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Das Zusammenspiel von Klimawandel, demografischem und ökonomischem Wandel führt zu tiefgreifenden und unvorhersehbaren Veränderungen in Architektur, Landschaft und urbanem Raum.

Gleichzeitig steht die Forderung nach einer resilienten, zukunftsfähigen Architektur. Doch unsere Bauten halten immer weniger lang. Die gebauten Strukturen sind häufig zu starr, um sie an veränderte Bedürfnisse anzupassen. So bestimmt die Nutzungsdauer die Lebensdauer eines Hauses und nicht umgekehrt.

Versteht man Zeit und Dauer als entscheidende Faktoren einer nachhaltigen Architektur, erfordert dies veränderte Herangehensweisen. Diese werden in der Publikation untersucht.

Das Tessin ist hierfür ein ideales Untersuchungsgebiet für Fragestellungen, die die Schweiz und ganz Europa betreffen, da es besonders stark von diesen Veränderungen betroffen ist. Es besticht durch sein einzigartiges Mikroklima, ein weitverzweigtes Infrastrukturnetz, den Zugang zu Bau- und Energieressourcen, vielfältige Migrationsströme und ein reiches kulturelles Erbe.

Im Rahmen von drei Semestern entwickelten Studierende der ETH Zürich Projekte mit unterschiedlichen Zeithorizonten – von temporär, zirkulär bis dauerhaft. Diese Ansätze adressieren zentrale Aspekte des Tessiner Territoriums – wie Klimaveränderung, demografische Alterung und Ressourcennutzung – und eröffnen neue Strategien für den Umgang mit architektonischen Transformationsprozessen.

Wandel wird dabei als konstitutives Element von Resilienz begriffen.

Die Arbeiten sind durch Pläne, Konstruktionsdetails, Architekturmodelle, künstlerische Bildarbeiten und Collagen umfassend dokumentiert. Sie illustrieren nicht nur die konkreten Projekte, sondern auch die zugrunde liegenden Entwurfsideen und deren Vermittlung. Dabei wird die zentrale Rolle des Narrativs zur Vermittlung neuer Strategien deutlich.