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Universitätsbauten für Paris
Neue Zürcher Zeitung

Eine Ausstellung im Institut Français d'Architecture

12. April 2002 - Hubertus Adam
«U3M» nennt sich in trendigen Kürzeln das Konzept für die Neustrukturierung der «Université du Troisième Millénaire» in der Ile-de- France. Ein Ziel der Direktive ist die Sanierung des von Edouard Albert entworfenen, aus den 1960er Jahren stammenden Campus von Jussieu; dafür wird die Université Paris 7 Denis Diderot sukzessive ausgelagert. Statt den Campus irgendwo ausserhalb der Kapitale im suburbanen Ambiente neu anzulegen, integriert man ihn nun in das derzeit wohl wichtigste Stadtentwicklungsgebiet von Paris, das östlich von Dominique Perraults neuer Bibliothèque nationale de France im 13. Arrondissement gelegene Quartier Masséna zwischen Tolbiac und Boulevard Périphérique. Mit «Ilots ouverts» sucht der Masterplan von Christian de Portzamparc hier einen dritten Weg zwischen dem Blockraster von Haussmann und dem offenen Städtebau der Moderne.

Das Institut Français d'Architecture in Paris zeigt nun die Ergebnisse der vier Wettbewerbe für die bis 2006 zu realisierenden Universitätseinrichtungen: Während der Südfranzose Rudy Ricciotti die 1920 errichteten «Grands Moulins de Paris» in Bibliothek und Mensa umwandeln wird, transformieren die Avantgardisten von Labfac (Finn Geipel und Nicolas Michelin) die von einem Perret-Schüler stammende Halle aux farines in ein Hörsaalgebäude. Auf Basis der Vorgaben des Portzamparc-Plans entwarfen François Cochon sowie Chaix & Morel das Biologie- und Physikzentrum und konnten sich damit gegen Konkurrenten wie Pierre-Louis Faloci, Patrick Berger und Sauerbruch & Hutton durchsetzen.


[Bis 26. Mai. Broschüre mit Wettbewerbsergebnissen Euro 5.-.]

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