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Museumsgiganten der Zukunft
Der Standard
17. November 2004 - Oliver Elser
Kein Zufall, dass sich pünktlich zur Eröffnung des MoMA gleich noch ein zweites Museum an die Öffentlichkeit wendet: Das Whitney-Museum stellte dieser Tage seine Erweiterungspläne vor. Nach einem Entwurf des italienischen Architekten Renzo Piano soll der Bau an der Madison Avenue auf das Doppelte der bisherigen Ausstellungsfläche vergrößert werden.

Der Museumsboom, so hat es den Anschein, hält weiterhin an. Andererseits sah es vor wenigen Jahren noch ganz anders aus: Da plante das Guggenheim-Museum noch einen riesigen Neubau aus onduliertem Titanblech, den der in Bilbao so erfolgreiche Frank O. Gehry über die verwaisten New Yorker Piers stemmen sollte. Und das Whitney wollte Rem Koolhaas dafür gewinnen, ein nicht weniger spektakuläres Ausstellungshochhaus zu errichten. Beides ist vom Tisch.

Großprojekte sind hingegen nur noch im Bereich der Wissenschaftsmuseen zu finden. So arbeiten momentan die Wiener Architekten Coop Himmelb(l)au an dem Musée des Confluences in Lyon, einer gigantischen Wissensvermittlungsmaschine an der Schnittstelle von Technologie, Biologie und Ethik. 2007 soll der Bau fertig werden.

Bereits Ende des kommenden Jahres wird in der deutschen Automobilstadt Wolfsburg die „Experimentierlandschaft“ Phaeno eröffnet, ein nicht minder imposanter, gleichfalls schwebender Betonbau. Architektin ist die in Wien lehrende Zaha Hadid.

Bei den „klassischen“ Kunstmuseen hat sich in den letzten Jahren der Fokus auf kleinere Sammlermuseen verschoben, oft als Anbauten an bestehende Institutionen oder auch fern der Kunstmetropolen.

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