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Fahrt ins Hochgebirge
Neue Zürcher Zeitung

Zaha Hadids neue Projekte für Innsbruck

5. August 2005 - Hubertus Adam
Die Nordkettenbahn, die Franz Baumann 1928 oberhalb von Innsbruck errichtete, zählt zu den eindrucksvollsten Zeugnissen alpinen Bauens. Regionalismus und Moderne sind in den gut erhaltenen Bauten auf grandiose Weise vereint. Baumann inszenierte die Fahrt von der chaletartigen Station Hungerburg über die als weisses Berghotel konzipierte Mittelstation Seegrube bis hin zu der expressiv mit dem Fels verzahnten Bergstation Hafelekar architektonisch als Reise ins Karwendelmassiv. Als Zubringer zur Nordkettenbahn dient die 1906 als Standseilbahn errichtete Hungerburgbahn. Die Strecke soll künftig beim Kongresszentrum am Nordrand der Altstadt beginnen und kurz vor der Station Hungerburg in das bestehende Trassee einmünden. Die vier Stationsgebäude Kongresszentrum, Löwenhaus, Alpenzoo und Hungerburg sollen von Zaha Hadid realisiert werden. Die Entwürfe der Architektin, die in Innsbruck durch den Neubau der Bergisel- Sprungschanze bekannt wurde, zeigen organisch- expressiv geformte Bauten mit Flugdächern. Architektonisch attraktiv ist insbesondere die als 24 Meter hohe Turmkonstruktion ausgebildete Haltestelle Alpenzoo. Von der zunächst geplanten Überformung der Nordkettenbahn-Stationen durch Zaha Hadid hat man inzwischen glücklicherweise abgesehen; nun wurde der ortsansässige Architekt Hanno Schlögl mit der denkmalgerechten Renovierung beauftragt.

Die Entwürfe von Hadid und Schlögl sind bis auf weiteres in der Mittelstation Seegrube ausgestellt.

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