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Architekturzentrum präsentiert Großprojekte
ORF.at

Die Sommerschau des Az W zeigt Bauvorhaben, die der Stadt ein „neues Gesicht“ geben werden.

12. August 2003
Eine Auswahl aus den zahlreichen städtebaulichen Großprojekten, die bis 2010 in Wien verwirklicht werden sollen, zeigt das Architekturzentrum Wien (Az W) in seiner Sommerausstellung. Donauplatte, Westbahnhof, Aspanggründe, Messegelände oder die Stadthallenerweiterung - mit den vom „Az W“ ausgewählten Bauvorhaben (höchst unterschiedlicher Entwicklungsstadien) werden „5.000.000 m³ Wien“ (zu sehen bis 1. September) verbaut bzw. verplant.

„Vor 15 Jahren hätte man gesagt, das sind alles Bausünden. Heute sind das tolle Projekte“, so „Az W“-Leiter Dietmar Steiner.


Wiener „architekturlaub“

Die Schau ist Teil des „Az W“-Sommerprogramms architekturlaub und „beschränkt sich auf große, städtebaulich wirksame Projekte, die Impulswirkung auf die umliegende Infrastruktur haben“, schilderte Kuratorin Caroline Kufferath.

Die nächsten Architektur-Rundgänge des „architekturlaubs“ finden am 10. und 13. August statt. Der kommende Sonntags-Ausflug steht unter dem Motto An der Tangente und beschäftigt sich mit den Bauten Monte Laa, Eurogate, T-Center und Town Town. Am nächsten Mittwoch werden die neuen Projekte Praterstern, Vienna DC und Messe Wien Neu besucht.


Keine Visionen, sondern Planungsstand

In der Ausstellung „5.000.000 m³ Wien“ werde nach gemeinsamen Kriterien dieses massiven städtebaulichen Gesamtvorhabens in Wien gefragt, so Steiner - Antworten gibt es jedoch keine.

„Wir präsentieren keine Wienvision, sondern einen Planungsstand“. Die Indikatoren, auf Grund derer derzeit so viel gebaut bzw. geplant werde, seien Steiner eigentlich unklar. Der erhoffte Konjunkturaufschwung im Zuge der EU-Osterweiterung und ein Paradigmenwechsel im Wiener Bürobau, wo „seit eher kurzer Zeit“ (Steiner) freie Entwickler für Büroraum sorgen, seien jedoch ins Treffen zu führen.


Normierte Darstellung

Die „visionären Planungen“ von Architekten wie Coop Himmelb(l)au, Günther Domenig, Hans Hollein, Gustav Peichl und vielen anderen werden der Stadt ein „neues Gesicht“ geben. Diese „gewaltige“ städtebauliche Entwicklung kondensiert zugänglich zu machen, versucht die Schau, die den unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Projekte mit einer normierten Darstellungsart entgegentritt und somit für eine einheitliche Lesbarkeit der Planungen sorgt.

Präsentiert werden die Masterpläne der Bauvorhaben, die teils schon in Bau bzw. vor der Verwirklichung, teils erst knapp nach dem Wettbewerbsentscheid stehen. In den Modellen und Computerdarstellungen werden weiters einzelne Bauten herausgezoomt. Peichls Messe Wien, der von Zechner & Zechner gestaltete Tower des Flughafens Wien Schwechat, Holleins Monte Laa-Masterplan für die ehemaligen Porr-Gründe oder das Forum Schönbrunn, das auf den ehemaligen Fiat-Gründen in Wien-Meidling entstehen soll, sind u. a. in der Schau thematisiert, ein Gesamtplan zeigt die Verteilung der Projekte über Wien.

Spezielle Führungen („sommer“) - mit Treffpunkt teils vor Ort, teils im Az W - ermöglichen die Auseinandersetzung mit der Umgebung der geplanten Bauten. Der Hinweis, dass mit Wien Mitte ausgerechnet eines der medienwirksamsten und umstrittensten Großprojekte Wiens in der Schau fehle, entlockt Steiner ein Schmunzeln: „Es gibt dort derzeit eine aufrechte Baugenehmigung und einen Wettbewerb für eine neue Flächenwidmung. Was sollen wir denn da ausstellen?“


[Tipp:
„5.000.000 m³ Wien. Die neuen Großprojekte“, noch bis 1. September im Architekturzentrum Wien. Öffnungszeiten täglich 10.00 bis 19.00 Uhr, Mittwoch bis 21.00 Uhr.]

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