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Piazza zwischen den Bürotürmen
Der Standard

Das neue Stadtviertel zwischen UNO-City und Donau nimmt allmählich Gestalt an. Noch vor Verwirklichung von Dominique Perraults Masterplan erhält die Donau-City mit der Fertigstellung des Strabag-Hauses ein Gesicht.

30. Juni 2003 - Eric Frey
Zwanzig Jahre nachdem die später gescheiterten Expo-Pläne das Areal zwischen UNO-City und Donauufer erstmals ins Blickfeld der Stadtentwicklung rücken ließen, besteht die Donau-City immer noch aus vereinsamten Türmen und unübersichtlichen Baustellen. Aber mit der für den Herbst anvisierten Fertigstellung des Strabag-Hauses beginnt das ganze Areal Gestalt anzunehmen, auch wenn der neue Masterplan des französischen Stararchitekten Dominique Perrault bisher nur auf dem Papier besteht.

Denn mit dem Strabag-Haus, der zukünftigen Konzernzentrale des Baukonzerns, entsteht im vorderen Teil des größten, rund 1,5 Mrd. Euro teuren Wiener Stadtentwicklungsprojektes auch eine Art öffentlicher Raum mit einer halb versenkten Piazza, Geschäften und einem Kulturzentrum, der Donau-CityHall. Dadurch wird die Achse zwischen U-Bahn-Station, Andromeda-Tower und dem lang gestreckten Techgate Richtung Donau verlängert und der bereits bezogene Ares-Tower mit dem Kernstück des Geländes verbunden. Das verwinkelte Design des 45 m hohen Strabag-Hauses (zwölf Geschoße) kontrastiert gut mit dem geradlinigen Ares-Tower - bei einem Blick nach Norden taucht zwischen den Fassaden die vertraute Spitze des Donauturmes auf.

Thomas Jakoubek, als Vorstand der WED der Chefentwickler der Donau-City, beschreibt stolz, wie er den oft sterilen Pläne der Architekten an die Bedürfnisse der Menschen angepasst hat, vor allem durch die Schaffung von öffentlichen Treffpunkten für die Tausenden Mitarbeiter zwischen den Bürotürmen. Anders als etwa das Vorbild „La Défense“ in Paris schafft in der Donau-City keine durchgehende Betondecke eine düstere unterirdische Autowelt. Wie in einer märchenhaften Hochgebirgslandschaft sind die - physisch getrennten - Ebenen der Fußgänger und Fahrzeuge optisch verbunden.

Mit dem gerade begonnenen Bau des Saturn-Towers, mit IBM als Hauptmieter, breitet sich die Donau-City bis an den Rand des Donauparks aus. Als Nächstes werden dann einige der Löcher innerhalb des Areals gestopft, etwa durch den Bau des Techgate-Towers, der sich vor dem Andromeda-Tower aufrichten wird. Die weiteren Türme von Perraults Masterplan, von denen er zumindest einen selbst verwirklichen wird, werden bis Ende des Jahrzehnts die Donau-City dann näher zur Reichsbrücke rücken lassen, während für das direkte Uferareal nur niedrige Bauten mit angeschlossenen Freizeiteinrichtungen geplant sind.

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