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Bombardier-Gründe, Wien 21
architekturjournal wettbewerbe

Realisierung

Wohnhausanlage Satzingerweg 8a und 10
bomb - Wohnbau Satzingerweg 8
Wohnbebauung Donaufelder Straße 73

Vorwort: Industrieareal entwickelt sich zu Wohnviertel

Die Wohnbaugenossenschaften Gesiba, Heimbau und Neues Leben haben auf dem ehemaligen Bombardier-Gelände 602 geförderte Wohnungen errichtet. Geplant wurden die vier Bauteile von den Architekturbüros gerner°gerner plus, königlarch architekten und Werner Neuwirth.

Der ehemalige Standort des kanadischen Konzerns Bombardier im Herzen des 21. Bezirks ist ein geschichtsträchtiger Fleck Floridsdorfs: Schon ab 1865 wurden auf dem Gelände Kutschen und später Autos hergestellt. Der K&K Wagenfabrikant Jakob Lohner arbeitete hier zusammen mit Ferdinand Porsche an der Entwicklung von Elektromotoren. 1970 übernahm schließlich der Bombardier-Konzern das Areal, es wurde auf die Produktion von Schienenfahrzeugen umgestellt. Nach mehreren Jahrzehnten wurde dem Betrieb das Gelände jedoch zu klein, man siedelte in den 22. Bezirk um.

Nun finden sich dort, wo einst die „Bim“ herkam, Wohnungen, Geschäfte, Bildungs-und Kinderbetreuungseinrichtungen und ein Park. Der Startschuss für das Projekt fiel schon vor einigen Jahren – im Frühjahr 2006, als die Architektin Claudia König den städtebaulichen Architekturwettbewerb gewann, mit einem, wie es der damalige Wiener Planungsstadtrat Rudolf Schicker ausdrückte, „sehr innovativen Projekt“. Grundstückseigentümer waren die gemeinnützigen Bauträger Gesiba und Heimbau, die gemeinsam mit der Stadt Wien (MA 21B) ein anonymes, städtebauliches Expertenverfahren für sechs geladene Teilnehmer auslobten. Das Ergebnis dieses städtebaulichen Verfahrens wurde im Architekturjournal wettbewerbe, Ausgabe 259/260 (Februar/März 2007) veröffentlicht.

Auf Basis dieses städtebaulichen Leitbildes wurden im Jahr 2007 Bauträgerwettbewerbe für vier Bauplätze ausgelobt. Fixstarter für den Bauplatz 3 war das Team des Wohnbauträgers Heimbau mit den Architekten Andreas Gerner und Claudia König-Larch, für den Bauplatz 4 das Team Gesiba mit königlarch architekten(Claudia König-Larch, Werner Larch). Die Bauplätze 1 und 2 gewann das Team des Wohnbauträgers Neues Leben mit Architekt Werner Neuwirth.

Ende Mai 2012 wurden die letzten Wohnungen fertig gestellt und den Mietern übergeben. Jetzt steht auf dem ehemaligen Industrieareal ein modernes Stadtquartier mit geförderten Wohnungen zu erschwinglichen Konditionen. Freizeit- und Erholungsqualität finden die neuen Bewohner direkt „vor der Haustüre“ oder in fußläufiger Entfernung: Dort erwartet sie die Alte Donau.

Die Gesamtbaukosten für die Neubebauung der ehemaligen Bombardiergründe auf den vier Bauplätzen beliefen sich auf rund 87 Millionen Euro, das Land Wien unterstützte die Errichtung mit rund 27 Millionen aus der Wiener Wohnbauförderung. Ab Ende 2012 soll es die neue Straßenbahnlinie 25 zwischen Floridsdorf und Kagran geben. Damit werden die Bewohner an der Donaufelder Straße künftig noch besser an die Linien U1, U6 und Schnellbahn angeschlossen sein. [...]

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Für den Beitrag verantwortlich: architekturjournal wettbewerbe

Ansprechpartner:in für diese Seite: Roland Kanfer[at]Roland Kanfer[at]

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