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Elite der Architekten soll Wien-Mitte planen
Der Standard

Neue Bedingungen, neue Kostenplanung

26. Mai 2003 - Ute Woltron
Eine hochkarätige Architektenriege wurde von der Wiener Stadtplanung eingeladen, einen Ausweg aus dem Schlamassel in Wien-Mitte zu finden und städtebauliche Studien für den heiklen Ort zu erstellen.

Nach Protesten der Unesco-Welterbekommission und nach Rückzug des Investors wurde das Projekt der Bahnhofsüberbauung wie berichtet gestoppt. Folglich wurde im Planungsausschuss der Stadt ein neuer Wettbewerb beschlossen, für den nun neben den heimischen Baukünstlern Klaus Kada, Ernst Hofmann sowie Dieter Henke und Marta Schreieck die international renommierten Kollegen Jean Nouvel, Christian de Portzamparc (beide Frankreich) und die Schweizer Jacques Herzog und Pierre de Meuron angefragt wurden. Die Ausschreibungsunterlagen sind derzeit in Vorbereitung und werden im Juni ausgegeben.

Das Verfahren soll nicht in konkrete Projekte, sondern in einen neuen Bebauungsplan münden. Dem Vernehmen nach dürfte sich allerdings an den geforderten Baumassen nur Unwesentliches ändern, da die ÖBB angeblich nicht dazu bereit sind, ihre Grundstücke günstiger zu verwerten - hohe Pacht, hohe Gebäude.

Die Frage ist aber, wie das Projekt angesichts hoher Pachtkosten rentabel gestaltet werden kann. Damit wurde bisher immer die Turmhöhe argumentiert - man wollte möglichst viele Büros darin unterbringen, um sie mit Profit zu vermieten. Neu ist jetzt, dass in die Planungen die Markthalle hinter dem Bahnhof einbezogen wird. Um sie eventuell ebenfalls zu verbauen und damit die fehlende Turmhöhe auszugleichen. Zwei Umstände müssen die Planer dabei bedenken: Der Grund gehört der Stadt Wien und es gibt uralte Verträge mit hohen Ablösesummen.


Bestehende Verträge

Die bisherigen Wien-Mitte-Architekten Neumann&Steiner, Lintl&Lintl, Ortner&Ortner werden in das Städtebauverfahren nicht eingeschaltet, laut Heinz Neumann geht man aber aufgrund bestehender Verträge davon aus, dass die ursprüngliche Planerriege nach Vorlage der neuen Bebauungsbedingungen wieder hinzugezogen wird.

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