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Eine Pyramide für Afrika
Neue Zürcher Zeitung

as künftige Parlamentsgebäude von Burkina Faso

Beim Volksaufstand von 2014 wurde das Parlamentsgebäude von Burkina Faso in Ouagadougou zerstört. Nun schlägt der in Berlin tätige burkinabische Architekt Diébédo Francis Kéré einen Neubau in Form einer Pyramide vor.

20. Oktober 2016 - Roman Hollenstein
Der renommierte afrikanische Architekt Diébédo Francis Kéré, der 2010 mit dem BSI Swiss Architectural Award ausgezeichnet wurde, baut das neue Gebäude der Nationalversammlung seines Heimatlandes Burkina Faso in Ouagadougou. Kéré, der zuvor schon mehrere kleine Bauten in seinem Geburtsdorf Gando realisieren konnte, arbeitet heute in Berlin. In seinem Berliner Studio konzipierte er das neue Parlamentsgebäude in Form einer flachen Pyramide aus Beton und Naturstein.

Die schrägen, teilweise abgetreppten Oberflächen der Pyramide sollen begehbar sein und auf den Schmalseiten Gartenterrassen aufweisen, auf welchen neue, dem Savannenklima des trockenheissen Landes angepasste Landwirtschaftstechniken getestet werden können. Durch die Pyramidentreppen soll Licht in einen darunter sich weitenden Vorhof gelangen, der an einen traditionellen Dorfplatz erinnert, wo sich die Ältesten im Schatten eines grossen Baums versammeln. Von hier aus betritt man das Parlamentsgebäude. Dieses bietet einen Versammlungssaal für die 127 Abgeordneten des Landes.

Diébédo Francis Kérés Entwurf sieht ausserdem die Umgestaltung des alten Parlamentsgebäudes, das 2014 während des Volksaufstands gegen die autoritäre Herrschaft des langjährigen Staatschefs Blaise Compaoré zerstört worden war, in ein Denkmal für die Opfer des Aufstands inmitten eines baumbestandenen Platzes vor. Sollte das Parlamentsgebäude dereinst realisiert werden, so könnte es zu einer Ikone der zeitgenössischen Architektur in Afrika werden.

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