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Wettbewerb um Grazer Wohnbau mit unterschiedlichen Funktionen
Der Standard

Graz - „Wohnen und Arbeiten ist im derzeitigen Wohnbau genauso wenig ein Thema wie die Integration alter Menschen“, kritisiert Professor Hansjörg Tschom, Architekt und Leiter der Wohnbauforschung an der TU Graz. Der Wohnbau der Zukunft müsse nun endlich auf die gesellschaftspolitischen Veränderungen reagieren.

31. Mai 2000 - Denise Leising
Das gelte auch für die Genossenschaften, meint der gebürtige Tiroler, der gemeinsam mit der Österreichischen Wohnbaugenossenschaft (ÖWG) einen europaweiten Wettbewerb initiierte. Die Aufgabenstellung lautete: „Gesucht wird eine Architektur, die offen bleibt für eine Vielzahl von Funktionen.“

Das Echo war überraschend groß. 167 Teams aus 16 Ländern reichten ihre Vorschläge ein, Sieger wurde ein deutsch/ österreichisches Studenten-Team. Milkus Stotzka und Christian Struber schufen mit einer Art überlagerter Einfamilienhäuser und einer klaren Organisation und Zuordnung die meisten Angebote für ein modernes, flexibles Wohnen: Es vereint Arbeiten und Wohnen, Senioren, Singles, Alleinerzieher, Paare mit und ohne Kinder und Rollstuhlfahrer anstatt sie „auseinander zu dividieren“, wie ein Juror meinte.

Das Siegerprojekt besteht aus einem Haupthaus mit Garten, zwei Eingängen und einem „abgehängten“ Einzelraum. Diese „Zelle“ kann für die Kinder, als Büro oder für die betagten Eltern angemietet oder gekauft werden. Bis zum Jahr 2003 sollen die 48 (Mietkauf)-Wohnungen in der Plabutscher-Straße in Graz-Gösting fertig sein. Die ÖWG hat sich verpflichtet, die Entwürfe der Wettbewerbsgewinner zu realisieren.

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