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Einer der letzten Bauhäusler
Neue Zürcher Zeitung

Der Architekt Herbert Hirche gestorben

31. Januar 2002
Einer der letzten Bauhaus-Architekten ist tot: Herbert Hirche starb am Montag im Alter von 91 Jahren in Heidelberg. Der Architekt, Designer und Hochschullehrer wurde 1910 in Görlitz geboren und studierte von 1930 bis 1933 am Bauhaus in Dessau und Berlin. Zu seinen Lehrern zählten Wassily Kandinsky und Ludwig Mies van der Rohe. Von 1934 bis 1938 war Hirche Mitarbeiter bei Mies van der Rohe und Lilly Reich, während des Krieges arbeitete er im Architekturbüro von Egon Eiermann, später bei Hans Scharoun. 1948 wurde Hirche an die Hochschule für angewandte Kunst in Berlin und vier Jahre später an die Kunstakademie in Stuttgart berufen, wo er bis 1975 als Professor für Innenarchitektur und Möbeldesign lehrte. 1969 bis 1971 leitete er die Institution als Rektor. Neben seiner Tätigkeit als Architekt hat sich Hirche auch einen Namen als Möbel- und Industriedesigner gemacht. Seine Arbeiten zeigen klare Linien und sind funktional - gemäss den Zielsetzungen des Bauhauses. Hirche bestimmte in den fünfziger Jahren die Designlinie des Elektrogeräteherstellers Braun mit, entwarf für die Porzellanfirma Rosenthal und entwickelte mit seinem Atelier die ersten modularen Büroeinrichtungssysteme. Die von ihm konzipierten Ausstellungen wie «Schönheit der Technik» (1952) trugen zum Verständnis von Design bei einer breiten Öffentlichkeit bei.

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