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Vom Wohn- zum Lebensraum
Der Standard

Erweiterung der „mentalen Landkarte“ gegen die Zersiedelung

4. März 2002
Bregenz - Vorarlberg gilt als Architektur-Wunderland. Geschaffen hat es die zeitgenössische Version der „Vorarlberger Bauschule“. Der Bregenzer Architekt Roland Gnaiger über das Phänomen: „Architektur ist in Vorarlberg keine abgehobene Kunstgattung, sie reicht ins Leben, ist selbstverständlich geworden.“ Pro Jahr werden in Vorarlberg rund 4000 Wohnungen gebaut oder saniert. 100 Architekturbüros stehen zur Verfügung. Die Kehrseite der allgemeinen Baulust: hohe Grundstückspreise und Zersiedelung.


„ArchitekTour“

Landeshauptmann Herbert Sausgruber begab sich vergangene Woche mit Architekten auf eine „ArchitekTour“ und stellte fest: „Was sich hier entwickelt hat, muss möglichst flächig fruchtbar werden.“ Nun wird über die Weiterentwicklung nachgedacht.

Von der Baukultur wolle man, so Markus Berchtold, Geschäftsführer des architektur institut vorarlberg (vai), zur „Lebensraumkultur“ überleiten. Die Realität im Lebensraum schilderte Raumplanerin Sybilla Zech: Man habe den „Zersiedelungs- und Zerstraßungsprozess“ im Rheintal, das sich längst zu einer Bandstadt zwischen Vaduz und Bregenz entwickelt habe, „nicht im Griff“. Zechs Empfehlung: „den Rhein in die Mitte nehmen und eine gemeinsame Raumkultur entwickeln“. Dazu müsse man aber „mentale Landkarten erweitern“.

Noch ist der Rhein Grenze. Veranstaltungen zum Thema werden vorbereitet. (jub)

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