Bauwerk

parkhouse
HOLODECK architects, Mark Gilbert - Wien (A) - 2002
parkhouse, Foto: Veronika Hofinger
parkhouse, Foto: Veronika Hofinger
parkhouse, Foto: Veronika Hofinger
14. September 2003 - Az W
Umgarnt dieses Haus seine Bewohner? - fragt Oliver Schürer und merkt weiters an, dass der „Sockel die Schale aus ihrere trivialen Lage“ hebe, „zur Besonderheit des Ortes“. Das Grundstück: ein ambivalenter, zwickelartiger Rest an einer verkehrsreichen Strasse, zwischen Baumbestand und parkartiger Grünparzelle. Zwei zueinander gefaltete Programmbänder sind aus der topografischen Logik „entwickelt“, die wohnliche Ess-Raum-Rampe scheint unmittelbar aus dem Rasenteppich gekippt, in Knicken und Faltungen greifen inneinseitiger Beton und äussere Kautschukhaut sinnreich ineinander.

Der Kindertrakt mit geschütztem Spielhof und Ruheräumen in der unteren Ebene bildet einen eigenständigen Bauteil, der sich durch sein verputztes Mauerwerk auch konstruktiv autonom in die Gesamststruktur fügt. Zwischen den beiden Hauptfaltungen des Hauses liegt - syntaktisch offen - der Schlafraum der Eltern. Die lärmabgewandte, grünraumorientierte Bewegung im Gestus einer tektonischen Verschiebung der „Oberhaut“ des Grundstücks kommt in diesem ausgewogenen Kräftefeld immer wieder zum Stillstand. Und genau dieser sicheren Balance der Kräfte wegen ist es auch legitim, von einem Parkhaus zu sprechen, das das Bedürfnis nach Ruhe nicht nur weckt, sondern auch stillt. (Text: Gabriele Kaiser, 10.01.2003)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at