Bauwerk

Kahlenberg Restaurant
Erich Boltenstern, Leopold Ponzen - Wien (A) - 1935
Kahlenberg Restaurant, Foto: Margherita Spiluttini

Später Schutz für Kahlenberg-Restaurant

Neue Erkenntnisse kurz vor Abriss - Denkmalamt verhandelt mit dem Eigentümer

11. Mai 2004
„Wir möchten sicher nicht das Gesamtprojekt kippen“, betont Landeskonservatorin Barbara Neubauer im STANDARD-Gespräch. Und selbstverständlich sei das Bundesdenkmalamt „lebhaft interessiert, dass am Kahlenberg endlich Verbesserungen stattfinden“. Andererseits aber hätten neueste Forschungen ergeben, dass Teile des vor sich hin bröselnden Kahlenberg-Ensembles dem Frühwerk des Wiener Architekten Erich Boltenstern zuzuordnen sind - und daher durchaus schützenswert sind.

Das Original sei „formal nicht viel anders als die aktuellen Pläne von Architekt Heinz Neumann und könnte integriert werden“, ergänzt Neubauer. Neumann sieht zwei flache Gebäudeteile vor, in die ein „Boarding House“ für internationale Gäste und einen Gastronomiebereich untergebracht werden sollen, ergänzt durch die Tourismus-Fachhochschule „Modul II“.

Vor allem die FPÖ reagierte am Montag empört: Der „Schandfleck“ sei „in keiner wie auch immer gearteten Weise schützenswert“, will FP-Klubobmann Hilmar Kabas wissen. Er fordert „daher: weg damit!“ Günter Kenesei, Planungssprecher der Wiener Grünen, spricht sich für eine Erhaltung aus, eine Symbiose aus Alt und Neu sei durchaus möglich. Kenesei schlägt dem Planungsausschuss eine Begehung vor. Davon will die SPÖ nichts wissen: Der Abbruchbescheid sei „mit großer Mehrheit beschlossen“, beharrt Ausschussvorsitzender Johann Driemer.

Neubauer will jedenfalls noch diese Woche weitere Gespräche mit dem Projektbetreiber Leopold Wieninger führen, ob und wie das historische Restaurant in den Neubau integriert werden kann.

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