Bauwerk

WHA Wilhelmsburg
Roland Hagmüller - Wilhelmsburg (A) - 2000
WHA Wilhelmsburg, Foto: Manfred Seidl
WHA Wilhelmsburg, Foto: Manfred Seidl
WHA Wilhelmsburg, Foto: Manfred Seidl

Wohnanlage und Pensionistenheim Wilhelmsburg

9. Dezember 2007 - ORTE
Gerbereien, Hammerwerke, Sägewerke, Spinnereien nutzten und nutzen das Wasser der Traisen. Viele Betriebe konnten mit den gegenwärtigen Maßstäben industrieller Produktion nicht Schritt halten und hinterließen Brachen, die heute einer Um- oder Neunutzung harren. Auch Wilhelmsburg ist von diesen Zeugen einer frühen Industrialisierung und ihrem Niedergang geprägt. Einer solchen Industriebrache wurde mit einer Wohnsiedlung neues Leben eingehaucht. Den städtebaulichen Wettbewerb dafür gewann 1992 der Wiener Architekt Roland Hagmüller, ebenso jenen für ein Pensionistenpflegeheim des Landes Niederösterreich im nördlichen Teil des Gebiets. Durch die Parallelität und Personalunion der Planung beider Bauvorhaben gelang eine hochwertige Siedlungsstruktur, in der Jung und Alt neben- und miteinander ihren Platz finden. Ein viergeschoßiger Baukörper im Westen und vier kurze Zeilen mit Maisonettewohnungen senkrecht zur östlichen Grundstücksgrenze umschließen eine zentrale Platz- und Wegfläche, die zum Pflegeheim führt. Das Verhältnis zwischen den belebten öffentlichen und den sichtgeschützten privaten Freiräumen ist gut ausbalanciert. Die Gärten der Erdgeschoßwohnungen liegen erhöht und sind mit Mauern klar als privates Territorium abgegrenzt. Die Loggien der Wohnungen im langen Gebäude sind mit Lochblechen ebenfalls gut abgeschirmt. Diese Einheiten sind über Stiegenhäuser und offene Laubengänge an den Rückseiten erschlossen. Zwischen Betonscheiben und Decken sind die Außenwände aus einem Holzleichtbausystem gefertigt. Mit einem markanten Farbkonzept gekennzeichnet, tragen sie zur Lebendigkeit der Anlage bei. In den vier östlichen Zeilen sind die Wohnungen als Split-Level-Typen ausgeführt. Vor der Haustür der unteren Wohnungen liegen in die multifunktionale Gartenmauer der Nachbarhäuser integriert Abstellräume sowie – ein halbes Geschoß höher und von der anderen Seite bedienbar – rote Gartenhütten. Die darüber liegenden Einheiten mit großen Fensterflächen zu den geräumigen Terrassen sind über eine Außentreppe und Laubengänge zugänglich. Franziska Leeb

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