Bauwerk

Kulturzentrum, Musikschule Lenzing
Architektinnen Schremmer-Jell - Lenzing (A) - 2003
Kulturzentrum, Musikschule Lenzing, Foto: Atelier Humer Fotoatelier
Kulturzentrum, Musikschule Lenzing, Foto: Atelier Humer Fotoatelier
26. September 2005 - afo
Das Grundstück liegt direkt an der Hangkante zum angrenzenden Talboden. Schiefwinkelig zu dieser Hangkante ist die bestehende Bebauung mit ihren Hauptachsen situiert. Es besteht eine Disharmonie zwischen der bestehenden Bebauung und den landschaftsbestimmenden Elementen.

Das Kulturzentrum wurde daher parallel zu den Schichtenlinien projektiert und abgesenkt. Dadurch bleibt der Ausblick vom Stadtplatz aus in die freie Landschaft erhalten ( „Balkon der Stadt“).

Durch das Abrücken vom Bestand entsteht ein neuer Platzraum (Skulpturen, Freiluftkonzerte,Treffpunkt, Märkte,etc.), der dem Hang folgend, stufenförmig zum Haupteingang hin abfällt.

Dem Ort entsprechend, wird mit einer raumbestimmenden „Stiegenskulptur“ und einem Lift,eine senkrechte Verbindung vom Platzraum zur Eingangsebene des Saales und zum Foyer geschaffen. Diese Stiegenanlage wird über Dach geführt und eine kleine Galerie und ein Skulpturengarten werden damit erschlossen. Ein zylindrischer Körper signalisiert die Bedeutung des Hauses.

Das Gebäude öffnet sich zum Tal hin mit einer großen Glasfläche, sodaß vom Foyer aus der ungetrübte Blick in die Landschaft gewährleistet ist.

Strikte Trennung zwischen Benutzern und Besuchern bei den einzelnen Funktionsteilen des Hauses. Die Benutzung der Musikschule, des Heimes und des Saales sowie des Restaurantsbetriebes ist unabhängig voneinander möglich.

Farbwand

Der primär öffentliche Bereich, die foyerseitige Wand des Veranstaltungssaales, wird farblich gestaltet. Vom Boden bis zur Decke reichende Farbflächen „verdecken“ den Saal wie ein großer feierlicher Vorhang, der etwas Kostbares erwarten lässt. Die riesigen glänzenden Flächen sollen den Besucher:innen ein erstes sinnliches Erlebnis bieten und so auf das zu Erwartende einstimmen.
Die Aufteilung in fünf Farbfelder könnte als Symbol für die fünf Sinne gesehen werden. Ergänzend zur Farbwand wölbt und spannt sich gangseitig an der Decke eine baldachinartige Deckengestaltung, welche die feierliche Situation noch erhöht.

Außer der Farbwand sollen die übrigen Innenwandflächen weiß bleiben und so als Reflektor für das Licht dienen. Tagsüber wird die Farbwand von außen durch die Glaskonstruktion wahrgenommen und abends bei künstlicher Beleuchtung nach außen als farbiges Zeichen intensiv strahlen. Die glänzende Oberfläche der Farbwände soll für Neues, Frische, Lebendigkeit , Ziele und Inhalte des Kulturzentrums stehen. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: afo architekturforum oberösterreich

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