Bauwerk

Haus K.
RUNSER / PRANTL architekten - Oberkirchbach (A) - 2005
Haus K., Foto: Margherita Spiluttini
Haus K., Foto: Margherita Spiluttini
10. Dezember 2006 - Az W
Das Haus K. steht auf einem Grundstück im Wienerwald an einem Westhang mit altem Baumbestand, das sich schon viele Jahre in Familienbesitz befindet. Es wird als Ferienhaus genutzt und ersetzt ein in die Jahre gekommenes Sommerhaus, an dessen Stelle es errichtet wurde. Das Ensemble der neuen Anlage besteht aus drei Baukörpern, dem winkelförmigen Wohnhaus mit vorgelagerter Terrasse, dem Autoabstellwinkel mit Abstellraum und einem Müllbereich.

Die Elemente des Ensembles stehen zueinander in einer strengen geometrischen Beziehung. Die Lage des Wohnhauses orientiert sich an der Grenze Bau/Grünland, an der es situiert ist. Das Wohnhaus selbst steht auf einer rechteckigen Plattform und ist winkelförmig organisiert. In einem Schenkel befindet sich der Wohnraum mit Küche, im anderen Teil die Schlaf- und Sanitärbereiche. Dem Gebäudewinkel vorgelagert ist eine Terrasse mit bündig integriertem
Schwimmkanal. Der Wohnwinkel ist ost- und nordseitig von einer massiven Stahlbetonwand umschlossen in dem präzise Sichtschlitze eingeschnitten sind.

Die Süd- und Westseiten sind raumhoch verglast und somit transparent zur Natur. Mit Schiebetüren lässt sich der Baukörper zum Freiraum hin öffnen. Das Haus ist als Niedrigenergiehaus konzipiert. Die süd- und westseitigen geschoßhohen Verglasungen lassen die Wintersonne ins Haus. Kragplatten aus Stahlbeton und westseitige Bepflanzung beschatten die Räume im Sommer und
lassen ab Mitte Mai keinen Sonnenstrahl ins Haus. Die ost- und nordseitigen massiven Stahlbetonwände dienen zusammen mit den Stahlbetondecken als Speichermasse und schützen vor sommerlicher Überhitzung. Das Haus ist zerlegbar konstruiert und leicht wiederverwertbar.

Die einzelnen Baukörper sind auf einer exakten Geometrie aufgebaut, welche die Lage der einzelnen Bauteile unverrückbar festlegt. Ein elementares ganzzahliges Grundmaß vervielfältigt und teilt sich. Kein Element existiert für sich alleine. Die Art des Einfügens gibt den Ausschlag.

Keine Entscheidung existiert für sich alleine. Jede Entscheidung ist eingebettet in eine Kette von bewussten und unbewussten Gedankenabläufen. Es werden Gegensätze formuliert und aufgelöst. Materialien und das Nachdenken über sie führen zu neuen Lösungen. (Gekürzter Text der Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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