Bauwerk

Andreas Hofer Park
Karin Standler - Linz (A) - 2004
Andreas Hofer Park, Foto: Dietmar Tollerian
Andreas Hofer Park, Foto: Dietmar Tollerian
9. Dezember 2005 - next.land
Der Andreas Hofer Park liegt in einem dicht bebauten, zentralen Viertel in Linz. In der Parknutzung wurden interkulturelle und intergenerationelle Probleme des Gebiets offensichtlich. Dies war Anlass für die Umgestaltung des Parks, der in der Gründerzeit angelegt wurde. Vor der eigentlichen Planungsarbeit führte das PlanerInnenteam einen Planungsworkshop mit interessierten Anrainer:innen durch. Die Planung reagierte auf die geäußerten Konflikte und den knappen Finanzrahmen mit einem Design, das über die Formgebung Räume für Gestaltungsschwerpunkte definiert. Es werden alle Sträucher entfernt, da diese dem Baumbestand die Wirkung nehmen. Dies macht somit den Park durchlässig, luftig und hell. Dem 60-80 Jahre alten Baumbestand kommt eine bedeutende Rolle in der Wirkung und Wahrnehmung des Parks zu und wird optimal genutzt, als Schattenspender, zur Raumgliederung, als Begrenzung. Das Wegenetz wurde neu angelegt, die Wegeführung schließt nun an die Umgebung an.

Die Ausführung des Gehbereiches mit einer gelben Schotterdecke entspricht den Wünschen der Bürger:innen, keine harten Materialien zu benutzen und den Park freundlich hell erscheinen zu lassen. Die Sitzgelegenheiten sind in das Wegenetz integriert. Dort wo Sitzen vorgesehen ist, wird der Weg verbreitert und fügt sich harmonisch in die Parkgestaltung ein. Als zentrales Element wird ein Hügel inszeniert, der als Abtrennung zwischen den unterschiedlichen Nutzungsbereichen fungiert und räumliche Bezüge definiert. Der Hügel und die Senke strukturieren den Park, schaffen kreatives Spielen und ziehen sich in den Spielbereich als Trennelemente zur Straße hin. Der Spielbereich ist auf der einen Seite durch den Hügel begrenzt, auf der anderen Seite fasst eine mit blauen Gummigranulat überzogene Sitzbank die Spielzone, welche sogleich Begrenzung und Barriere zur Straße ist. Somit kann der Anforderung, dass das Betreuungspersonal Sitzmöglichkeiten in der Spielzone hat mit Blick auf den gesamten Park entsprochen werden. Der Jugendbereich grenzt an den Bunker; ein Flugdach aus Stahlbeton mit 4 m Breite und 10 m Länge schafft den wetterfesten Sitzplatz.

Der Erholungsraum für Senioren ermöglicht Sichtbeziehungen von einem zum anderen Eck im Park und weitet daher den Park auf; die Größe des Parks wird erfahrbar. Es wird auf Behübschung durch Blumenbeete verzichtet, da der Park von der Struktur heraus wirken soll; auch die BürgerInnenbeteiligung ergab den Verzicht auf Blumenbeete. Die wenig verwendeten Materialien lassen ein klares Gestaltungsprinzip erkennen, machen den Park modern, funktional und vandalensicher. Der Pflegeaufwand ist daher gering.

Karin Standler für Entwurf und Details unter Mitarbeit von: Karl-Heinz Klopf (künstlerische Beratung), Eva Schwab (BürgerInnenbeteiligung), Gregor Mader (Entwurf und Darstellung), Rahm-Architekten (Robert Froschauer – Jugendtreff), nan (Visualisierung)
(Text: Standler)

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