Bauwerk

Insel in der Mur
Vito Acconci - Graz (A) - 2003

Island in the Sun

Dieses Wochenende wird die viel besprochene Murinsel von Vito Acconci eröffnet.

12. Januar 2003
Der Mann aus der Bronx New Yorks, Nachkomme italienischer Einwanderer, ist dieser Tage wohl der Star der Eröffnung der Kulturhauptstadt Graz. Die Rede ist von dem amerikanischen Künstler Vito Acconci.

Die Idee für eine Insel in der Mur hat er gemeinsam mit dem Grazer Robert Punkenhofer entwickelt. In seinem New Yorker Atelier, einem weitläufigen Industriebau in Brooklyn, arbeitet er mit einem jungen Team an Rauminstallationen, Architekturkonzepten und Interventionen im öffentlichen Raum.


Künstlerische Anfänge

1973 tauchte erstmals sein Name in Graz auf. Acconci gestaltete Beiträge zu „trigon 73“ und zu Horst Haberls Präsentation „Körpersprache - Bodylanguage“ beim „steirischen herbst“. Acconci versuchte sich zuvor als Schriftsteller und veröffentlichte erstmals seine Texte 1970.

1972 war er auf der documenta 5 vertreten und wurde von der weltweiten Kunstschau auch 1977, 1982, 1992 und 1997 eingeladen. Eine Anzahl von Beteiligungen, die ihm so schnell ein Künstler nicht nachmachen wird. Bei seinen fünf documenta-Beiträgen oszillierten seine Werke zwischen Objektkunst, Architektur, Design und Kleidung. Seit 1991 konzentriert er sich vornehmlich auf die Gestaltung von Gebäuden, Plätzen und Parkanlagen.


Performances

Acconci lässt aber immer wieder das Publikum zu sich kommen. Nicht nur wie mit der Murinsel, die rund 300 Personen fasst, sondern auch in Projekten wie "Untitled Project for Pier 17"wo er sich einen Monat lang in der Nacht am Hudson herumtrieb und Zufallsbekanntschaften von sich erzählte.


Fakten

Die nun in Graz präsentierte Insel hat eine Länge von 54 und eine Breite von 17 Metern. Sie besteht aus zwei schalenartigen Konstruktionen, die einer geöffneten Muschel gleichen. Sie hat Rampen, Stiegen und Tribünen aus einer Gitterrost-Konstruktion.

Sie wiegt 322 Tonnen und enthält eine Art Amphitheater sowie ein Café und einen Kinderspielplatz. Das Theater wird während des Kulturhauptstadtjahres mit verschiedensten Produktionen bespielt werden. Gekostet hat das architektonische Objekt rund 5,5 Millionen Euro.


Start mit Problemen

Das Zu-Wasser-lassen in die Mur erwies sich als nicht unproblematisch. Bereits Ende Oktober wurde ein Versuch gestartet, der aber an dem niederen Wasserstand scheiterte. Dann war ein Felsblock im Weg, bis schließlich die Hälfte der Insel im November ins Wasser gelassen werden konnte.

Der obere Teil der Murinsel wurde in Szombathely in Ungarn von einem österreichischen Untenehmen gefertigt. Die Teile wurden zerlegt und in Graz auf die unteren Hälften montiert. Im Dezember wurde die Insel auf den vereinbarten Platz gezogen und am 11. Jänner wird das Objekt eröffnet. Über die Nachnutzung besteht noch nicht Klarheit.

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Für den Beitrag verantwortlich: ORF.at

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