Bauwerk

Siedlung Wuhrbaumweg
Michael Loudon, Markus Koch - Bregenz (A) - 1990
Siedlung Wuhrbaumweg, Foto: Atelier Koch / Loudon
Siedlung Wuhrbaumweg, Foto: Atelier Koch / Loudon
14. September 2003 - Az W
In der Vorarlberger Wohnbauszene zeigt sich Ende der achtziger Jahre ein Quantitätssprung, indem die Anliegen der „Vorarlberger Bauschule“ nun auch in städtischer Integration und in Kooperation mit großen, konventionellen Bauträgern durchgesetzt werden können. Die Reihenhaussiedlung Wuhrbaumweg hat eine einfache Primärstruktur (Ziegelmauern, Holzkonstruktion), die den Bewohnern in der Planungsphase vielfältige Grundriss- und Fassadenvarianten und eine aktive Mitarbeit am Ausbau ermöglichte. Am Wuhrbaumweg wurden bei jedem Haus 400 Stunden Eigenleistung eingebracht und zusätzlich jeweils 400 Stunden für die Gemeinschaft investiert.
Voraussetzung für solches „gemeinsam Bauen - gemeinsam Wohnen“ war unter anderem die Konzeption der Außenwände in Holzriegelwerk mit einer modularen Systematik, die eine individuelle Positionierung von Paneelen, Fixverglasungen oder öffenbaren Fenstern erlaubte. Besondere Aufmerksamkeit wurde den Schwellen zwischen öffentlichen und privaten Bereichen gewidmet. Die den Hausgruppen durchgehend vorgelagerten Erschließungskorridore bieten großzügige, sonnige Passagen an, die sich stellenweise zu informellen Räumen erweitern.
Die in der Wiener Siedlerbewegung der frühen zwanziger Jahre formulierte „pragmatische Utopie“ - die Synthese aus übergeordneter Planung und individueller Selbstbestimmung - erfährt in diesem und etlichen analogen Projekten eine zeitgemäße Aktualisierung.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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