Bauwerk

Kaleidoskop
Christof Schlegel, Christine Gloggengiesser, Almut Rink - Wien (A) - 2006
Kaleidoskop, Foto: Wolfgang Thaler
Kaleidoskop, Foto: Wolfgang Thaler
Kaleidoskop, Foto: Wolfgang Thaler
17. Dezember 2006 - Az W
Im Rahmen eines Kunst am Bau-Wettbewerbs im Herbst 2005 erhielten Alumut Rink / Christof Schlegel und Christine Gloggengiesser den Auftrag, den 25 Meter hohen Glaszylinder an der Pforte des Raiffeisen-Hauses in Wien künstlerisch neu zu interpretieren. Vor dem thematischen Hintergrund von Währung, Wachstum und Information werden Firmenbotschaften kadeiloskopartig transformiert und gebrochen. Das Streifen-Muster der Glashülle ist aus der Randprägung von aufgeschichteten 1-Euro-Münzen abgeleitet, zugleich erinnert es an einen Barcode. Im Vorbeigehen werden durch dieses Streifenmuster - ähnlich einem Kaleidsokop - unterschiedliche Raumsegmente wahrnehmbar.

Ein Ring mit einer 20 cm hohen LED-Leuchtschrift bildet den oberen Abschluss des Turmes. Die Begriffe - Anagramme aus mit Raiffeisen assoziierten Schlagworten - werden spiegelverkehrt angezeigt und für den Besucher erst auf der Spiegelfläche am Boden des Zylinders zur lesbaren Botschaft. Zugleich verdoppelt sich die Höhe des Turms ins visuell Bodenlose des Spiegels. In dieser Spiegelung und semantischen Umwertung durch Buchstabensturz werden dem gewöhnlichsten Wörtern poetische Sentenzen entlockt. So wird etwa die „Raiffeisen Bankengruppe“ im Anagramm zur „Preisfreigabe Funkpanne“, aus dem „Konzernportal“ ein „Zar Knorpel Ton“ und aus dem „Kreditmanagement“ ein „Gnadenakt mit Meer“ ... So entpuppt sich das Kaleidoskop, wie schon in Kindertagen, zum Gerät, das die gewöhnliche Welt verzaubert. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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