Bauwerk

Reformsiedlung Lieseregg
Wilfried Probst - Lieserbrücke (A) - 1991
26. April 2007 - Architektur Haus Kärnten
Sieht man heute das idyllisch eingewachsene Milieu mit gepflegten Obstbäumen zwischen den gut verteilten Einzelhäusern, fragt man sich erstens: Wie war das möglich?, zweitens: Warum gibt es statt der rundum sprießenden Verhüttelung nicht dutzende solcher Hausgruppen! Diese Geschichte begann jedenfalls mit einer energischen Lehrerin aus Spittal, Mag. Brigitte Vasak, ihrem Bruder Wilfried Probst sowie einigen Gleichgesinnten, die gemeinsam bauen wollten: besser, ökonomischer, sozial verantwortlicher als die Marktangebote. Da es für Reihenhäuser keine Förderung gab, wurde ein verdichtetes Quartier mit Einzelhäusern (keine Zäune, gemeinsamer Carport etc.) geplant und dazu die „Einfamilienförderung“ erreicht. Das Projekt wurde von den Behörden mit allen erdenklichen formalistischen Einsprüchen konfrontiert, konnte beim Richtfest aber den Ressort-Landesrat so überzeugen, dass er prompt eine Förderung für „Wohnbau in der Gruppe“ einführte! Die in Varianten gebauten Häuser sind äußerlich schlicht, innen bei 130 m² Fläche räumlich verblüffend reich, und sie waren viel billiger als die üblichen Einfamilienhäuser solcher Größe. Reform aus Privatinitiative – ohne Nachfolge. (Text: Otto Kapfinger)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten

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