In Paudorf entstand ein neues Zentrum, das durch die gewandelten Konsumbedürfnisse im ländlichen Raum bestimmt ist. Das Programm besteht aus einer Zahnarztpraxis, einem kleinen Cafe und einer Tabaktrafik. Unter einem auskragenden, alles unter „einen Hut bringenden“ Vordach befinden sich die Eingänge zu den drei Einrichtungen.
Neben dem ebenfalls neuen Supermarkt und dem Gemeindehaus stellt dieser Bereich einen Dreh- und Angelpunkt des Dorflebens dar, der im Sommer noch durch einen Gastgarten betont wird. Sehen und Gesehenwerden ist hier Tagesthema, so wurde das Cafe aufgrund seiner Transparenz zu einem viel besuchten Ort von Einkäufern, Vorbeikommenden und –fahrenden, Patienten und Dorfbewohnern.
Die strenge und nüchterne Architekturerscheinung entspricht den Wünschen des Zahnarztes, der gleichzeitig Bauherr und Vermieter ist. Es wurden wenige und kontrastreiche Materialien verwendet.
Im Inneren blieb der Beton sichtbar, der schwarze Boden aus Gussasphalt steht im Kontrast zu der „zahnweißen“ Außenerschienung und den weißen Trockenbauwänden im Inneren. Lediglich die Logofarben des Zahnarztes und des Konditors wurden als Farbakzente verwendet.
Konstruktiv besteht das Gebäude aus einem Scheibentragwerk mit einzelnen Stahlbetonstützen und Stahlbetonaußenmauern mit Unter- und Oberlichten. Das Vordach wurde, analog der Statik, zu den Rändern hin voutenförmig ausgebildet. Mit dieser Maßnahme konnten außergewöhnlich dünne Plattenstärken an dieser Stelle erreicht werden. (Text: Elke Krasny)