Bauwerk

Sterilisationshalle
Thomas Tauber - Weinzierl (A) - 2002
Sterilisationshalle
Sterilisationshalle
25. Juli 2003 - ORTE
Krems Lerchenfeld, ein industriell geprägtes Gebiet, verändert sich. Neue Institutionen wie biotechnologische Forschungseinrichtungen siedeln sich an. Vom laufenden Europan-Wettbewerb erwartet sich die Stadt Impulse für die Gegend.

Die Regina Großwäschereien und die Wäschereien für sterile OP-Wäsche befinden sich schon seit Jahrzehnten auf diesem Areal. Nun hat Geschäftsführer Josef Kotzinger den Betrieb um einen neuen Bereich erweitert – die OP-Vollversorgung. Die Errichtung einer neuen Halle war notwendig für dieses spezifische Dienstleistungsangebot der Instrumentenreinigung für Spitäler. Quer zum Bestand setzt die neue Halle ein starkes architektonisches Zeichen. Keine langweilige graue Kiste, sondern ein charakteristisches Betriebsgebäude in leuchtendem Rostrot. Weithin sichtbar ist diese rot lackierte Aluminiumfassade, gegliedert durch graue Fensterbänder. Ein leicht ansteigendes Dach und die schräg verlaufende, auskragende Stirnwand im Eingangsbereich lassen den Industriebau trotz seiner Dimension von fast 60 m Länge nahezu schwebend erscheinen.

Der voll verglaste südseitige Eingangsbereich führt in einen fast 7 m hohen Repräsentationsraum. Hier finden Präsentationen und Schulungen statt, Vermittlungsarbeit an die Klienten. Denn das Service ist für Ostösterreich ein neues: die Aufbereitung von Medizinprodukten. Alle Instrumente des OP-Bereichs werden vom Spital abgeholt, gereinigt, voll sterilisiert und geordnet wieder zurückgebracht. Länger als vier Stunden darf der ganze Prozess nicht dauern. Alle Daten werden archiviert, noch Jahre später könnte man herausfinden, ob ein Instrument beschädigt war. Aus dieser spezifischen Funktion der Halle, ausgeführt als Stahlbetonbau, wurde von Architekt Thomas Tauber in enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn das Raumprogramm entwickelt. So einfach das Gebäude von außen wirkt, so komplex sind die Funktionsabläufe in der überaus hellen Halle. An die 15 Krankenhäuser lassen hier ihre Instrumente reinigen. Von der Wasseraufbereitungsanlage im Keller über die Reinigungszonen im Erdgeschoss bis zu den Büros im Obergeschoss ist es immer die Funktion, die den Raum bestimmt. Am 1. März 2003 ging die Halle in Betrieb, in nur sechs Monaten Bauzeit war sie fertiggestellt. Und Krems ist um einen interessanten Industriebau reicher.

(Elke Krasny)

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Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich

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