Bauwerk

Einfamilienhaus Kaserer
HALLE 1 - Salzburg - 1989
Einfamilienhaus Kaserer, Foto: HALLE 1 Architekturbüro
Einfamilienhaus Kaserer, Foto: HALLE 1 Architekturbüro
Einfamilienhaus Kaserer, Foto: HALLE 1 Architekturbüro
31. Oktober 2008 - Initiative Architektur
Das Haus für eine Familie mit zwei Kindern befindet sich im Salzburger Stadtteil Morzg, fünf Kilometer südlich der Salzburger Altstadt, inmitten einer Siedlung traditioneller Einfamilienhäuser. Der längliche Baukörper erstreckt sich in Nord-Süd-Ausrichtung auf einem flachen Grundstück, das von Norden her zugänglich ist und im Osten, Süden und Westen an benachbarte Liegenschaften angrenzt.

Das Gebäude passt sich in Größe und Einfachheit den umgebenden Häusern an, weist im Gegensatz dazu jedoch eine klare, kubische Form auf. Die Nordseite mit Hauszufahrt und Eingang ist sehr puristisch und geschlossen gestaltet, um das Innere des Hauses von der Außenwelt abzugrenzen. An der Südseite dagegen öffnet sich das Gebäude mit einer zweigeschossigen Glasfassade zum Licht.

Die Ostfassade zeigt mit einer Frühstücksterrasse zum Elternhaus der Besitzer; im Westen schließt die Garage mit einer dahinter liegenden, großzügigen Sonnenterrasse an. Hier wurde im Schnittpunkt zwischen Wohntrakt, Garage und Grundstücksgrenze eine Hofsituation geschaffen, indem dieser Bereich mit einer Mauer eingefriedet und der so entstandene Hof mit einem Holzrost ausgelegt wurde.

Das Gebäude ist flachgedeckt und mit einer vertikalen Holzverschalung verkleidet. Es wurde in Mischbauweise errichtet: die Garage, der Keller sowie der Kern des Wohnhauses mit einer tragenden Mittelwand und der Treppe ins Obergeschoß sind in Beton- und Ziegelbauweise ausgeführt. Das übrige Wohnhaus wurde in Holzbauweise errichtet – die Außenwände in Holzständerbauweise, die Zwischendecke und das Dach als Holzbalkendecken. Der stegartige Balkon, der sich von der Südseite über die Westfassade bis zum Flachdach der Garage erstreckt, besteht aus einem Holzrost auf Stahl-Walzprofilen. Im Süden wird er vom vorkragenden Dach gedeckt, das von zwei Pfeilern getragen wird.

Das Innere des Hauses wird atmosphärisch von der Hinführung zum Licht geprägt. Über den Eingangsbereich und die mit einer Schiebetüre abtrennbare Diele erreicht man den großzügigen winkelförmigen Wohnraum, der nach Süd-Westen ausgerichtet ist und durch die großzügigen Glasfenster und den Luftraum zum Obergeschoss hell und lichtdurchflutet ist. Der Gangbereich im Obergeschoss gestaltet sich durch eine zentrale Oberlichte hell und freundlich, und auch das ostseitig gelegene Bad wird durch sie mit Süd- und Westlicht versorgt.

Für ein günstiges passives Verhalten weist das Haus nach Norden wenige Fensteröffnungen auf und öffnet sich über Ost, Süd und West immer stärker zur Sonne, wodurch vor allem im Winter die tiefstehende Sonne gut genützt werden kann. Gegen Überhitzen im Sommer dienen das große südseitige Vordach, ein außen liegender Sonnenschutz bei den Glasflächen sowie der oben beschriebene Steg. (Text: Elisabeth Kabusch)

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Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur

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