Bauwerk

Infocenter Linz09
Caramel - Linz (A) - 2008
Infocenter Linz09, Foto: Dietmar Tollerian
Infocenter Linz09, Foto: Caramel architektInnen zt-gmbh
26. April 2009 - Az W
Damit auf den ersten Blick gleich Klarheit herrscht, worum es geht, wurde beim Infocenter Linz 09 ein überdimensionales Karotischtuch als Synonym für unprätenziöse Gastlichkeit oberflächenfüllend ausgebreitet und auch im Freien über die vorgelagerte Holzkonstruktion mit Treppen und Sitzstufen gelegt. Die ursprüngliche kleinteilige Portalverglasung wurde gegen profillose und möglichst großflächige Glaselemente ausgewechselt, sodass die rot-rosa-weiße Landschaft des Vorbereichs „nahtlos“ ins Rauminnere übergehen kann.
Durch die intensive Beleuchtung des Innenraumes tritt die eigentliche Fassade noch weiter in den Hintergrund.

Den Architekten war es ein Anliegen, „nicht irgendeinen gestylten Innenstadtshopbereich zu schaffen, sondern mit dem belasteten Bestand möglichst nicht in Berührung zu kommen“. Nach Entfernen sämtlicher Einbauten wurden die Wände und Decken begradigt und der Boden mit einem einzigen neuer Layer aus einfachen Holzwerkstoffplatten überlagert, der sich zu Möbelstücken aufwölbt und „letzlich als Paravant vor der massiven Mittelmauer endet, ohne diese zu berühren“. Die zweite Wandebene vor den Bestandswänden besteht auch aus einer Holzkostruktion, die durch simple Kunststoffkisten perforiert wird und die (hinterleuchtet) als Produktpräsentationsfächer dienen. Der temporäre Charakter des Infopoints wird durch die bewusste Verwendung trashiger Elemente hervorgehoben. Verschleißerscheinungen machten sich rasch bemerkbar, das Tischtuch ist schon ein wenig befleckt. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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