Bauwerk

Jöschau Optik
Christof Schlegel - Eisenstadt (A) - 2007
Jöschau Optik, Foto: Wolfgang Thaler
Jöschau Optik, Foto: Wolfgang Thaler
30. September 2009 - ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND
Die Entwicklung des Projekts Jöschau Optik fand auf Wunsch des Bauherrn nach einer grundlegenden architektonischen und räumlichen Neudefinition eines bestehenden Geschäftslokales in Eisenstadt im Erdgeschoss eines dreigeschossigen Wohnhauses statt. Der Standort des Geschäftslokales zwischen Fußgängerzone und Landhaus wurde beibehalten. Dieser befindet sich in einem Zwischenbereich der aktuellen Stadtentwicklung, die sich entweder den touristisch relevanten Zonen des historischen Stadtkerns oder im großen Maßstab der Peripherie widmet. Ziel war die Schaffung eines Anziehungspunktes für Kunden mit individuellen Ansprüchen und der Aufbau eines synergetischen Umfelds zur Ansiedlung weiterer Geschäftslokale in der Umgebung sowie eine Neupositionierung speziell gegenüber großen, lokalen Anbietern und Ketten.

Band als Warenpräsentation und Leitsystem

Ein raumhohes Wandmöbelelement aus gebeizten und lackierten MDF-Panelen wird in Form eines Bandes entlang der Raumbegrenzungen implantiert und für die Warenpräsentation auf Augenhöhe mit einem durchgehenden Schlitz in unterschiedlichen Breiten ausgebildet. In diesem Schlitz, der unten und oben hinterleuchtetet ist, sind durchgängig horizontale, transparente Glasfächer zur Brillenpräsentation integriert. Der Schlitz bildet sowohl den Ort der Warenpräsentation als auch das Leitsystem, das in den hinteren Kontaktlinsen- und Optometriebereich, zum WC sowie zur Werkstatt führt.

Augenförmige Öffnung des Portals

Im Portal- und Eingangsbereich weitet sich dieser Schlitz augenförmig. Diese Öffnung rahmt von innen gesehen den Blick auf den Straßenraum und die gegenüberliegenden Häuser, um dann wieder in die Brillenpräsentationsfläche überzugehen. Das gebogene Glasportal reagiert im Bereich der angrenzenden Auffahrt zum Parkplatz in einer Steigung auf die umgebende Topografie. Eine auf der Innenseite des Portals bündig anschließende Konsolenkonstruktion über und unter der Portalöffnung bildet die nach außen hin sichtbare „Maske“ des Geschäftslokals: Dieser Korpus, der an den beiden vertikalen Portalkanten fließend in das Band der Wandabwicklung übergeht, bildet unten Raum für integrierte Heizkörper sowie oben für Beleuchtungselemente. Er ist auf der Seite der Auffahrt als spezieller Kinder- und Sitzbereich ausgebildet. Mehrere farblich zur Wandabwicklung komplementär definierte Möbel- sowie Sitzobjekte sind inselförmig entlang der Hauptbewegungsachsen im Geschäftsraum angeordnet. Die Möbelelemente gruppieren sich im Grundriss um diese Achsen zum Teil schräg abschließend und ermöglichen so die natürliche Bewegung im Raum. (Text: Architekt)

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Für den Beitrag verantwortlich: ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nikolaus Gartnerng[at]raumburgenland.at

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