Bauwerk

Wohnanlage Brielgasse
raumhochrosen, Gerhard Gruber - Bregenz (A) - 2009
Wohnanlage Brielgasse, Foto: Bruno Klomfar
Wohnanlage Brielgasse, Foto: Bruno Klomfar
12. Januar 2011 - vai
Mit fünfgeschossigen Baukörpern vermittelt die Wohnanlage in Bregenz feinkörnig zwischen den voluminösen Industriegebäuden der Elektra und der kleinteiligen Einfamilienhausbebauung zum Hang hin. Die Autos werden an der ersten und besten Gelegenheit in die Tiefgarage abgeleitet. Sie verbindet als Achse alle fünf Blöcke unterirdisch. Damit führt der kürzeste Weg die Bewohner zu ihren Hauseingängen und das dadurch entstehende neue Niveau mit Plätzen und Wegen bleibt verkehrsfrei und sicher.

Die Baukörper bilden zwei lockere Reihen und lösen sich soweit voneinander, dass unterschiedliche Hofräume und optimierte Aussicht wie Belichtung entstehen. Vorhandene Wege werden aufgenommen und führen in schlängelnder Bewegung über Plätze mit ganz unterschiedlichem Charakter zu den Hauseingängen. Die Treppenhäuser sind großzügig und mit Ausblicken auf die Rosen in Nachbars Garten sehr attraktiv. Mit langen Sitzbänken werden die Zwischenzonen von halböffentlich zu privat genutzt.

Maximal vier Wohnungen sind pro Geschoß erschlossen. Hell, klar organisiert zeigen sich die Raumabfolgen in den zwei- bis vier Zimmerwohnungen. Der Hauptraum mit offener Küche wird mit der breiten doppelflügeligen Balkontüre hervorgehoben. Auch die weiteren Zimmer wirken durch große Fenster, die bis zum Boden reichen, geräumig und geben südländisches Flair. Die Bewohner genießen Tageslicht von zwei Himmels- und vom Balkon aus die Aussicht in drei Blickrichtungen, ab dem dritten Stock bis zum Bodensee. Kleinteiligkeit entsteht auch durch den deutlichen Geschoßvorsprung außen, der als Wetterschutz dient und die rot lasierte Holzfassade realisierbar macht. Die Privatsphäre bezüglich Uneinsichtigkeit der tief und breit angelegten Balkone ist gegeben, denn der Nachbar sitzt am nächsten Eck.

Kunst am Bau: Auf dem Gelände der Wohnanlage befand sich früher eine Gärtnerei. Davon erzählen die Blumenmotive typischer Gartenblumen. Knapp 2 x 2 m große Vergrößerungen der Ölgemälde auf Kunststoffplatten zeigen die Lebensfreude der Natur und den Ausbruch an Farbe und Form in der Diszipliniertheit des sozialen Wohnbaus. (Text: Martina Pfeifer Steiner)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

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