Bauwerk

Peneder Basis
LP architektur - Atzbach (A) - 2010
Peneder Basis, Foto: Hertha Hurnaus
Peneder Basis, Foto: 3:0 Landschaftsarchitektur Gachowetz Luger Zimermann OG

Außenanlagen Peneder Basis

Ein kleines Stück Oberösterreich

15. April 2014 - next.land
2010 wurde die Zentrale der Peneder Holding fertiggestellt. In den drei Höfen des kammartigen Gebäudes von LP Architektur gibt es Pflanzentypen und landschaftliche Elemente, die für die Landschaft des Hausruckkreises typisch sind. Mal gibt es eine kleine Baumgruppe, mal wachsen Stauden in streng vorgegebenen Streifen, mal wandert man über die Metapher einer blühenden Streuobstwiese. In jedem Fall aber genießen die Mitarbeiter beim Ausblick aus ihren Fenstern ein Bild, das ihnen Ruhe und Inspiration verleiht.

Die Peneder Holding ging aus einer 1922 gegründeten Huf- und Wagenschmiede hervor und ist heute europaweit in den Sparten Stahlbau und Feuerschutz tätig. Entsprechend dem unternehmenseigenen Hang zur Klarheit sieht die Firmenzentrale im oberösterreichischen Ritzling schlicht aus. Nach einem Entwurf des Büros LP Architektur erstrahlt die so genannte Peneder Basis, die auch ein kleines Hotel sowie das Mitarbeiter-Restaurant Charles´ and Frank’s umfasst, in den Materialien Stahl, Glas und Beton. Kein Gramm Fett zu viel. In Anlehnung an die vorherrschende Architektursprache galt es, die drei Innenhöfe des Verwaltungsgebäudes zu gestalten. Das Rezept: Einsatz von Pflanzen und landschaftlichen Elementen aus dem Hausruckkreis.

Der erste Hof: Cluster
In der Mitte der rund 400 Quadratmeter großen Hofflächen stehen dicht nebeneinander drei Eisenholzbäume. Die Baumkronen wachsen oben zu einer Einheit zusammen. Wegen der erforderlichen Fluchtmöglichkeiten ist 25cm über der bepflanzten Hoffläche ein begehbarer Kammrost aus unbehandeltem Flachstahl eingezogen – eine solide Metapher für das Tätigkeitsfeld des Unternehmens. Aus den Zwischenräumen wachsen zahlreiche Stauden und Gräser. Die Anordnung der einzelnen Pflanzen im Hof folgt dem Sonnenlauf: Der beschattete Teil des Innenhofs erblüht in anderen Farben als die Fläche in vollem Sonnenlicht.

Der zweite Hof: Felder
Wie die Kulturlandschaft Oberösterreichs ist der zweite Hof in verschieden breite, verschieden lange Streifen unterteilt. Der Unterschied zu den Äckern in der Landschaft: Statt Nutzpflanzen kommen hier bis zu 80 Zentimeter hohe Gräser und Stauden zum Einsatz. Auf Basis einer Schattenstudie wachsen Flachs, Liebesgras, Federborstengras, Strandhafer sowie das frühlingshaft klingende Galanthus, besser bekannt unter dem Namen Schneeglöckchen.

Der dritte Hof: Streuobstwiese
Im größten Hof, der auf mehreren Ebenen begehbar ist, stand die für den Hausruckkreis so typische Streuobstwiese Pate. Auf einem dunklen Untergrund aus vulkanischem Basaltbruch sind unterschiedlich große, kreisrunde Beete angeordnet. Mal wachsen darin Sedum, Hauswurz und Thymian, mal kleinere Bäume wie Zierkirschen, Zieräpfel und Tamarisken. Die Blütephase der Gehölze und Staudenist über mehrere Monate verstreut. Den bunt blühenden Ausblick aus den Fenstern können die Mitarbeiter in der Peneder Basis immer und immer wieder genießen. (Text: Wojtech Czaja)

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