Die gotische Pfarrkirche mit dreiseitigem Chorschluß erhielt Anfang des 18. Jahrhunderts ein Seitenschiff, das sich mit drei großen Rundbögen zum Langhaus öffnet. Von diesem teilweise desolaten Anbau bewahrte Gernot Kulterer nur die beiden Stirnseiten. Mit einer weiteren Erweiterung im Norden ordnete der Architekt den Kirchenraum neu und generierte eine attraktive Raumfolge quer zum Bestand. Vertikale Fensterschlitze heben die Erweiterung von den geböschten Barockmauern ab. Dachneigung und schalenförmig gekrümmte Außenwand betten den Neubau in die Dachlandschaft des Bestands und die Mulde im Friedhof ein. Das Prinzip einer kultivierten Eingliederung anstelle von Anpassung unterstützen zeitgemäße Materialien, die Blechdeckung neben dem alten Holzschindeldach, Sichtbetonmauern neben Putzflächen. (Text: Norbert Mayr)