Bauwerk

Vierkanthof im Wandel
Wolf Architektur - Eferding (A) - 2012
Vierkanthof im Wandel, Foto: Stefan Schildhauer
Vierkanthof im Wandel, Foto: Andreas Pieper
21. Juni 2012 - afo
Ein Vierkanthof im Wandel der Zeit – obwohl die städtische Peripherie etwas näher gerückt ist, ist der Hof noch weitläufig in die Landschaft eingebunden und die ehemalige landwirtschaftlich Produktion noch spürbar. Tatsächlich beherbergt er unter seinen Dächern nun Starterwohnungen für junge Familien, die Werbeagentur und Domizil des Hausherren, als auch die Wohnung seines Vaters. Der Wunsch nach einem zeitgemäßen Angebot an Räumlichkeiten als auch der Erhalt baulicher Substanz waren also die Ausgangspunkte der planerischen Überlegungen zu Beginn des Bauvorhabens.

Der Entwurf folgt dem Ansatz, den Vierkanthof unter Wahrung der ursprünglichen Struktur zu entwickeln und Proportionen, Traufen und Firsthöhen beizubehalten. Der Zubau soll sich dabei als Implantat in Material und Konstruktion vom Altbau sichtbar unterscheiden, sich durch den Materialwechsel von Fassade und Dach sowie durch die großzügigen Einschnitte vom Bestand abzeichnen. Der formalen Strenge und konzentrierten Detailausbildung des Neubaubereiches steht eine schlichte Adaptierung der Bestandsflächen gegenüber.

Bedingt durch die fortwährende räumliche Nutzung, musste die Adaptierung des Bestandes in zwei Bauetappen vorgenommen werden. In der ersten Phase wurden die durch den Bestand vorgegebenen Höhen von Traktoreinstellplatz, Lager und Wohntrakt durch einen L-flügeligen Neubaubereich verbunden.
Die Anordnung dieses Wohnbereiches im Obergeschoß entspricht dem Lebensgefühl des Bauherrn und ermöglichte ein großzügig loftartigen Wohn- und Essraum im ausgebauten Dachraum. Dem bisher verwerten Ausblick auf die angrenzenden Felder, auf das Altstadtensemble von Eferding und das Schloß Starhemberg wurden mit großzügigen Verglasung und der – aus dem Dachvolumen geschälten – Terrasse Rechnung getragen.

In der Erdgeschosszone wurde das Büro der Werbeagentur und diverse Nebenräume untergebracht. Verbunden werden die verschiedenen Ebenen im Inneren durch ein schwarzes, vertikal mäanderndes Band, welches sich entweder als Wand, Möbel oder Brüstung zeigt und durch seine skulpturale Qualität dem Neubau Rückhalt und Rückgrat bietet.
In der zweiten Bauphase wurde der größere Teil des Bestandes mit den vier Mietwohneinheiten sowie der Seniorenwohnung in Stand gesetzt und räumlich aufgewertet.
(Text: Architekten)

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