Bauwerk

Neugestaltung Eingangsbereich und Foyer „Hafen Wien“
MOOSMANN ZT GmbH - Wien (A) - 2010
Neugestaltung Eingangsbereich und Foyer „Hafen Wien“, Foto: MOOSMANN ZT GmbH
Neugestaltung Eingangsbereich und Foyer „Hafen Wien“, Foto: Manfred Seidl

Neugestaltung „Hafen Wien“

24. Oktober 2014 - Az W
Im Zuge der neu eingeführten CI für den Wiener Hafen erfuhr das Hochhaus der Verwaltung am Hafen Wien ebenfalls eine Aufwertung. Aus budgetären Gründen wurden nur die Kernbereiche Eingangsbereich samt Halle und Eingangsfront „angegriffen“ und mit einem zeitgemäßen Design ausgestattet. Der gesamte Umbau musste bei laufendem Betrieb des Gebäudes - und somit des Eingangsbereiches - vorgenommen werden. Die statische Konfiguration des Gebäudes durfte dabei nicht verändert werden. Ebenso mussten sämtliche Umbaubereiche im Vorfeld von Asbest gereinigt werden.

Die Entwurfsskizze für das gesamte Gebäude bildete die richtungsgebende Vision für das Projekt: ein weißer Sockel als „Schiffskörper“ mit einem darüber liegenden schwarzen Monolith. Eine Vorsatzschale aus weißen Alucobond-Platten vor dem Baukörper verbindet die drei Einzelbaukörper Hochhaus, angebaute Polizei sowie rückwärtigen Zubau im Erdgeschoss. Die überhängende schräge Fassade und deren dreidimensionale Verschnitte definieren alte Gebäudekanten neu und schaffen einen komplexen neuen Baukörper. Die Fluchtwege wurden dabei als „rote Einschnitte“ stark kontrastiert und haben maßgeblichen Anteil am Gesamteindruck des Projektes. Die Erdgeschossfenster wurden mit einem vorgespannten schwarzen Vinylnetz optisch zu einem großen Fensterband zusammengefasst, welches direkt in den Eingang mündet. Die Eingangshalle ist ebenfalls mit weißen Fassadenplatten verkleidet und verstärkt so den „Sog“ nach innen.

Da die bestehenden Raumhöhen ungewöhnlich niedrig sind, wurde unter trickreichem Zusammenfassen aller haustechnischen Leitungen das Entfernen der abgehängten Decke ermöglicht und die Raumhöhe bestmöglich vergrößert. Die Vorsatzschalen der Halle bestehen aus 2 Plattenhöhen, welche ca. 20cm vom Boden abgesetzt wurden. Oberhalb und unterhalb dieser Vorsatzschale wurden Spiegel montiert, was diese Verkleidung schweben und den Raum somit größer erscheinen lässt - auch weil Decke und Boden durch die Spiegelungen optisch weiterlaufen. Verstärkt wird dieser Eindruck durch indirekte Lichtbänder an der Unter- und Oberkante der Vorsatzschalen, welche die Spiegel als sanfte Lichtquellen erscheinen lassen. Das Empfangspult ist als Fortführung der Außenfassade durch die Glaseingangstür nach innen gezogen. Auch der anthrazitfarbene Boden (Epoxidharzbeschichtung) entspricht einer Fortführung des Asphaltbelages von außen nach innen.

Der Parkplatz erfuhr im Zuge der Umbauten ebenfalls eine Aufwertung. Er wurde zur neuen Bundesstraße hin mit einer roten Mauer abgegrenzt. Die Mauer ist aus schrägen Flächen ausgebildet und verläuft im Bereich der Haupteinfahrt zu einer aufrichtenden Skulptur mit einem Logo-Würfel. Noch vor der Fertigstellung hat die Mauer von der Belegschaft die Bezeichnung „roter Drache“ bekommen. Sie fungiert nun als Wächter der Haupteinfahrt. (Text: Architekten, redaktionell überarbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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