Bauwerk

Fußgängerzone rechte Altstadt Salzburg
Erich Wagner, Eduard Widmann - Salzburg (A) - 2014
Fußgängerzone rechte Altstadt Salzburg, Foto: Eduard Widmann

ZV-Bauherrenpreis 2015

2. November 2015 - newroom
Vor fünfzehn Jahren schon offerierten Architekt Eduard Widmann und die „Kaufmannschaft Rechte Salzachseite“ den kommunalen Gremien verschiedene Vorschläge zur Gestaltung der Linzer Gasse. Davon wurden 2002 nur die Wasserfontänen am „Platzl“ sowie neue Pflasterungen dort und im ersten Teil der Dreifaltigkeitsgasse verwirklicht. Das brachte erste, fußgängerfreundliche Effekte in der „rechten Altstadt“. Seither erhielten viele sanierungsbedürftige Häuser in der Linzer Gasse mustergültige Renovierungen, zeigte das Viertel auch im Angebot von Handel, Gastronomie und öffentlichen Nutzungen stetigen Auftrieb. Widmann, nun mit Erich Wagner als kongenialem Mitstreiter, nahm einen neuerlichen Anlauf, fand durch die Firma IBT von Dr. Franz Modrian, dessen Büro in der Linzer Gasse liegt, einen großartigen Sponsor, konnte etliche Anrainer und Hauseigentümer finanziell und ideell als Partner gewinnen. So wurde aus früheren Einzelkämpfern eine Gruppierung „von unten“, die ein gemeinsame Neuorganisation des Straßenraumes formal und funktional erarbeitete - und so überzeugte man schließlich auch die Salzburger Stadtplanung und Stadtpolitik. Unterstützung kam dazu durch die kommunale Baudirektion und die einschlägigen Stadträte bis hin zum Bürgermeister, aber auch von vielen Anrainern unter der Führung des in der Priesterhausgasse beheimateten Architekturteams Lechner&Lechner, weshalb am Cornelius-Reitsamer-Platz viel mehr Fläche als zuerst geplant (und bewilligt) realisiert werden konnte. Am Reitsamer-Platz und in der Richard-Mayr-Gasse gibt es nun erfrischende, nicht nur Kinder und Jugendliche ansprechende Brunnen- und Wasserspiele, welche die Salzburger Tradition der Wasserkunst zeitgemäß - mit ausgetüfteltem Knowhow in der Technik der Wasserkreisläufe - im urbanen Alltag weiterbilden. Daneben gelang eine räumlich verbesserte und einheitlich konzipierte Gestaltung der diversen Schanigärten und sonstigen Möblierungen, ergänzt durch weitere unspektakuläre, feine Boden- und Licht-Details, die den Stadtraum über bloßes Konsumverhalten hinaus mit nichtkommerziellen Reizen und Angeboten bereichern. All das wird sichtlich animiert von Ansässigen und Besucher:innen, groß und klein angenommen. Der Erfolg zeitigt Nachfolgeprojekte - Griesgasse, Hanuschplatz und Kai - und nach gewonnenem Wettbewerb zeichnen Wagner&Widmann auch für die kommende Neugestaltung der Getreidegasse verantwortlich. (Jurytext: Otto Kapfinger)

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