Bauwerk

Die bessere Hälfte
Julia Nuler, Conny Cossa - Wien (A) - 2016
Die bessere Hälfte, Foto: Conny Cossa
Die bessere Hälfte, Foto: Conny Cossa
30. November 2018 - newroom
Am Aufbruch in die Moderne waren viele Künstlerinnen beteiligt, die sich trotz schlechter Rahmenbedingungen für Frauen im Kunstbetrieb durchsetzen konnten. Malerinnen wie Tina Blau haben heute ihren Platz in der Kunstgeschichte, viele andere sind jedoch – zu Unrecht – in Vergessenheit geraten.

Die Ausstellung stellt mehr als 40 Künstlerinnen vor und zeichnet deren außergewöhnliche Ausbildungs- und Karrierewege nach, die vom Kampf um Anerkennung in einer männlich dominierten Kunstszene erzählen, aber auch von vielversprechenden Karrieren, die durch Vertreibung und Exil unterbrochen oder in den Vernichtungslagern des Nationalsozialismus beendet wurden.

In der Ausstellungsarchitektur wird der Spiegel als zentrales Gestaltungselement verwendet. Die den Frauen vorgeworfene Objekthaftigkeit, die ihr Sinnbild im Spiegel wiederfindet, wird in der Ausstellung auf den Kopf gestellt. Verspie- gelte Wände thematisieren den Blick von außen, den Blick einer männerdominierten Gesellschaft auf die Kreativität der Frau. In großen Buchstaben kann man einige Zitate von Männern lesen – spiegelverkehrt, von außen. Im Gegensatz zu diesen abfälligen Zitaten steht die hohe Qualität der ausgestellten Werke. Der Spiegel wird zum Symbol des Selbstbehauptung. Der polemisch gewählte Titel „Die bessere Hälfte“ provoziert und hinterfragt: Diese Kunst kann für sich stehen. Sie braucht keine zweite Hälfte, um vollständig zu sein. (Text: Architektin)

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